Wilhelm Tell (Schiller)

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Wilhelm Tell: Erstausgabe von 1804.

Wilhelm Tell ist das letzte fertiggestellte Drama von Friedrich Schiller. Er schloss es 1804 ab.

Zitate

  • „Ans Vaterland, ans Teure, schließ dich an, - das halte fest mit deinem ganzen Herzen. - Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft; - dort in der fremden Welt stehst du allein, - ein schwaches Rohr, das jeder Sturm zerknickt.“ - 2. Aufzug, 1. Szene
  • „Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden, wenn unerträglich wird die Last – greift er hinauf getrosten Mutes in den Himmel, und holt herunter seine ew'gen Rechte, die droben hangen unveräußerlich und unzerbrechlich wie die Sterne selbst – Der alte Urstand der Natur kehrt wieder, wo der Mensch dem Menschen gegenübersteht – zum letzten Mittel, wenn kein andres mehr verfangen will, ist ihm das Schwert gegeben“. - 2. Akt, 2. Szene

Bedeutung

Napoleon führte in ganz Europa Krieg und errang zunächst Sieg um Sieg. In dieser Lage wurde Schillers ‚Wilhelm Tell’ zum Symbol des deutschen Widerstandes. In den von Napoleon besetzten Gebieten wurde das Drama verboten, so in Hamburg und in Lübeck.“[1]
„Als Schiller am ‚Tell‘ zu arbeiten beginnt, hat die Schweiz soeben ihre äußere und zum Teil auch ihre innere Freiheit verloren. Das Land war Schlachtfeld gewesen im Zweiten Koalitionskrieg zwischen Frankreich und Rußland/Österreich. Napoleon hatte 1799 das Land besetzt, den Staatsschatz in Bern geraubt, die alte Kantonalverfassung beseitigt und eine willfährige Regierung eingesetzt. In den Urkantonen, die schon in der Tell-Geschichte eine rühmliche Rolle gespielt hatten, war der Widerstand gegen die französische Herrschaft besonders hartnäckig ... So konnte der Tell-Mythos wieder Popularität gewinnen über die Schweiz hinaus auch in Deutschland, wo sich ein Freiheitswille gegen die französische Vorherrschaft zu rühren begann.“[2]

Literatur

  • „Wilhelm Tell: Schauspiel Von Friedrich Schiller“ (1883) (PDF-Datei)
  • Joachim Meyer: „Schillers Wilhelm Tell: Auf seine Quellen zurückgeführt und sachlich und sprachlich erläutert“ (1840) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Aus: Markus Jud, „Das Drama ‚Wilhelm Tell‘ und seine Wirkung“, Luzern 2003
  2. Aus: Rüdiger Safranski, „Schiller oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus“, München 2004