Wilhelm I. (Oranien-Nassau)

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Wilhelm von Nassau-Dillenburg)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wilhelm von Nassau-Dillenburg nach dem Gemälde von Pieter Soutman von 1644

Wilhelm von Nassau-Dillenburg der Schweiger (niederländisch: Willem van Oranje, Willem de Zwijger) (Lebensrune.png 24. April 1533 in Dillenburg, Hessen; Todesrune.png 10. Juli 1584 in Delft), Fürst von Oranien und Graf von Nassau-Breda, war Führer im niederländischen Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien, auch bekannt als Achtzigjähriger Krieg (1568–1648).

Leben

Abstammung

Die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen gehörten bis 1648 zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Der Stammsitz derer von Nassau-Dillenburg ist Dillenburg im heutigen Hessen. Dort wurde Wilhelm von Oranien als Sohn des Grafen von Nassau-Dillenburg und seiner Ehefrau Juliana zu Stolberg geboren; er war somit von Geburt und Herkunft auch nach heutigem Sprachgebrauch von „deutschem Blut“.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Keine Gestalt läßt klarer als Wilhelm von Oranien ersehen, daß der Reformation ein höherer Auftrag als nur die kirchliche Säuberung gegeben war. Er ist der große rebellische Führer des flämischen Volkes im Freiheitskampf gegen die spanische Knechtschaft gewesen. Philipp II., mit ihm die spanische Heere und die Ketzerrichter der Inquisition, hatten Jahre hindurch in den Niederlanden den neuen Glauben verfolgt: die Scheiterhaufen erloschene nicht mehr, es schien, als solle die Qual der Gefolterten niemals verstummen. Da bäumten die Massen sich auf.
Die Geusen zermürbten im Kleinkrieg die Herrschaft der Schergen, und wenn auch der spanische Blut Herzog Alba flämischen Grafen Egmont und Horn enthaupten ließ: der gefährlichste Gegner, Wilhelm von Oranien, hat sich, den Aufstand immer zu schüren, dem mörderischen Zugriff entzogen. Die Spanier haben den kühnen, verschlossenen Kämpfer den „Schweiger“ genannt. Jahrzehntelang tobte der Kampf, aber am Ende hatten die Niederlande die religiöse und staatliche Freiheit errungen. Freilich löste sich damit auch bald die alte Bindung zum Reich: es hatte sich um die Niederlande nicht mehr gekümmert; da verlor es 1648 einen der wichtigen Gaue.[1]

Familie

1561 schloß Wilhelm mit der deutschen Adeligen Anna von Sachsen (Todesrune.png 1577), Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen, den Ehebund; aus der Ehe sind fünf Kinder entsprossen.

Würdigung

Johann Wolfgang von Goethe baute Wilhelm von Oranien 1788 als eine der wichtigsten Nebenfiguren in sein Freiheitsdrama Egmont ein und zeichnete seine Persönlichkeit dort durchaus treffend nach.[2] Zahlreiche Schulen und Straßen wurden nach ihm benannt. Eine Statue von ihm steht am Genfer Reformationsdenkmal. Wilhelm I., Graf von Nassau, Prinz von Oranien ist ein Genosse Walhallas.

Nationalhymne und stolzes deutsches Blut

Het Wilhelmus (Der Wilhelm), die Nationalhymne der Niederlande (am 10. Mai 1932 zur offiziellen Nationalhymne erklärt), wurde ihm als Vater des Vaterlandes gewidmet:

1. Wilhelmus van Nassouwe
Ben ik, van Duitsen bloed,
Den vaderland getrouwe
Blijf ik tot in den dood.
Een Prinse van Oranje
Ben ik, vrij, onverveerd,
Den Koning van Hispanje
Heb ik altijd geëerd.

6. Mijn schild ende betrouwen
Zijt Gij, o God mijn Heer,
Op U zo wil ik bouwen,
Verlaat mij nimmermeer.
Dat ik toch vroom mag blijven,
Uw dienaar t'aller stond,
De tirannie verdrijven
Die mij mijn hart doorwondt.

1. Wilhelm von Nassau
Bin ich, von deutschem Blut,
Dem Vaterland getreu
Bleib ich bis in den Tod.
Ein Prinz von Oranien
Bin ich, frei und furchtlos,
Den König von Spanien
Hab’ ich allzeit geehrt.

6. Mein Schild und mein Vertrauen
Bist du, o Gott, mein Herr,
Auf dich so will ich bauen,
Verlaßt mich nimmermehr.
Daß ich doch fromm mag bleiben,
Euer Diener zu jeder Stund',
Die Tyrannei vertreiben,
Die mir mein Herz verwund't.

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München
  2. Christoph Driessen: Geschichte der Niederlande, Von der Seemacht zum Trendland, Regensburg 2009, S. 42