Zeugen Jehovas
Die Zeugen Jehovas (früher [Ernste] Bibelforscher genannt) sind eine im ausgehenden 19. Jahrhundert in den VSA von Charles Taze Russell gegründete Religionsgemeinschaft, die ihren Glauben nur von ihrem eigenen Verständnis der Bibel ableitet. Die Glaubensinhalte der Zeugen Jehovas orientieren sich deutlich an der jüdischen Denk- und Lebensweise, wie sie im Alten Testament beschrieben wird. Für sie beinhaltet die Bibel die von Gott offenbarte religiöse Wahrheit, welche die Grundlage aller religiösen Lehre ist. Angebetet wird gemäß ihres Glaubens „der allmächtige und ewige Gott“ Jehova. Es ist eine Lehre, nach der bald die Vernichtung des (bösen) Systems der Dinge auf Erden erfolgen wird, den nur die wahren Gläubigen überleben werden (Bibeloffenbarung). Nach eigenen Angaben der Zeugen Jehovas ist das anglo-amerikanische System der Feind.
Auffällig sind die Zeugen Jehovas durch ihre stetig betriebenen Missionsversuche, die absolute Verweigerung von Bluttransfusionen, ihre strikte Wehrdienstverweigerung und die Ablehnung aller religiösen und „weltlichen“ Feste, wie beispielsweise Geburtstag oder Weihnachten.
Im August 1950 wurde die Vereinigung nach kurzem Intermezzo auch in der DDR verboten.
Inhaltsverzeichnis
Positionen
Bluttransfusionen
Kennzeichnend für die Zeugen Jehovas ist die absolute Verweigerung von Bluttransfusionen. Sie bestehen auf medizinischen Behandlungsalternativen ohne Austausch von Blut, die inzwischen von den meisten Medizinern akzeptiert und verwendet werden. So halten sich die Zeugen Jehovas an das biblische Gebot, sich des Blutes zu enthalten.[1] Zwar lehnen die Zeugen Jehovas Bluttransfusionen aus religiösen Gründen ab, doch inzwischen wird von vielen anerkannt, daß so die Übertragung tödlicher Krankheiten, wie AIDS und Hepatitis, verringert wird und Kosten gespart werden.
Begangene Feste
Weiterhin besteht eine weitgehende Ablehnung aller Arten von Festen, die nach Auffassung der Zeugen Jehovas einen „heidnischen“ Bezug haben, wie beispielsweise Geburtstag, Polterabend, Weihnachten oder Silvester. Da die Zeugen Jehovas versuchen, sich streng an die Richtlinien der ersten Christen zu halten, gibt es für sie keine christlichen und weltlichen Feiern, außer dem jährlichen Gedenktag zum Tod Jesu Christi am 14. Nisan des israelitischen Mondkalenders. Eingesetzt wurde diese Feierlichkeit von Jesus selbst beim letzten Abendmahl.)[2]
Zu jenem Gedenktag, der sich wie Ostern in Sonnenkalendern beständig verschiebt, werden auch Nichtmitglieder im Rahmen der Hausbesuche eingeladen. Die Feierlichkeit läuft andächtig und würdevoll ab, und mehrere Redner beleuchten das Wirken Jesu und den Wert seines „Loskaufsopfers“. Den Höhepunkt bildet das symbolische Herumreichen von ungesäuertem Brot (meistens Knäckebrot) und Rotwein. Da nach Auffassung der Wachtturm-Organisation allein 144.000 „Geistgesalbte“ bei ihrem Tod in den Himmel aufsteigen werden, um mit Jesus über die Erde zu regieren, nimmt die Zahl derjenigen Gedächtnismahlteilnehmer, die von Brot und Wein nehmen, beständig ab und liegt derzeit bei ca. 4.000 weltweit.
Politische Neutralität und radikaler Pazifismus
- Wehrdienst
Die Zeugen Jehovas lehnen den Wehrdienst grundsätzlich ab und verweigern diesen. Sie betrachten sich als neutral gegenüber den weltlichen Mächten. Nach dem Ausspruch Jesu: „Gebt Caesar was Caesars ist, aber Gott, was Gottes ist.“ – hierbei wird der Gehorsam gegenüber dem Staat und das Zahlen von Steuern betont, solange dadurch nicht direkt biblische Gebote verletzt werden z. B. durch Töten und Morden untereinander und anderer Menschen. Zeugen Jehovas waren in Deutschland und im asiatischen Raum auch gegen den Ersatzdienst bis in die 90er Jahre hinein. Viele, welche bereit waren, doch einen Ersatzdienst zu leisten (um einer Geldstrafe oder einem Gefängnisaufenthalt zu entkommen), wurden von ihrer Gemeinde rücksichtslos ausgeschlossen und galten als untreu gegenüber Gott.[3] [4]
- Verhalten während der beiden Weltkriege
Den Zeugen Jehovas wird von einigen Gegnern sowie ehemaligen Mitgliedern vorgeworfen, positiv über den Nationalsozialismus geurteilt zu haben.[5] Sie wurden damals in vielen Ländern verfolgt. Im Ersten Weltkrieg weigerten sich die Zeugen Jehovas, die Kriegspropaganda der VSA gegen das Deutsche Reich mitzutragen, da diese verlangte, Kriegshetze in den zwei von den Zeugen Jehovas herausgegeben Zeitschriften zu verbreiten. Daraufhin wurden alle Vorstände der Bibelforscher verhaftet und inhaftiert. Eine solche Inhaftierung wurde auch in anderen Ländern vollzogen.
In den Zeitschriften selbst wurden jedoch Bibelforscher, die an der Front standen sehr gelobt, es gab eine Rubrik welche sich „An die Brüder im Felde“ nannte, mit Fotos und Erfahrungsberichten dieser Gläubigen im Krieg[6]. Daß sich die Zeugen Jehovas am Ersten Weltkrieg beteiligten, hatte auch mit ihrer Glaubensvorstellung zu tun, 1914 käme Harmagedon und der „große Krieg“ wäre von Jehova verhängt. Später erst wurde das Jahr 1914 in der Lehrausführung anders ausgelegt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Zeugen Jehovas in Deutschland und Österreich und allen weiteren Ländern die Deutschland im Blitzkrieg einnahm, inhaftiert. Am 25. Juni 1933 fand eine Tagung der Religionsgemeinschaft in Berlin statt. Im Anschluß an diese wurde unter dem zweiten Präsidenten der Zeugen Jehovas, Joseph Franklin Rutherford, ein Schreiben mit einer beigefügten Erklärung an den damaligen Reichskanzler Adolf Hitler gerichtet, welche auch durch den deutschsprachigen „Wachtturm“ („Watch Tower“) verbreitet wurde. Darin wurde der Punkt 24 des Programmes der NSDAP als gerechter Grundsatz bezeichnet. Dort wird von den Nationalsozialisten die Freiheit des Glaubenbekenntnisses gefordert, solange es nicht der staatlichen Ordnung oder der deutschen Sittlichkeit zuwiderläuft.
Die Zeitschriften „The Watch Tower“ und „Bible Student“ gehörten zu den einzigen Zeitschriften der VSA, die eine Kriegspropaganda gegen das Deutsche Reich verweigerten und deshalb während des Krieges in den VSA verboten wurden. Ebenso beteiligten sich die Zeugen Jehovas nicht an der Greuelpropaganda gegen das deutsche Volk, sondern bezogen sogar Stellung wider diese.
Während des Zweiten Weltkriegs war es Zeugen Jehovas weltweit verboten sich am Krieg zu beteiligen, jedoch verlangte die Wachtturmgesellschaft in der Schweiz, daß einberufene Zeugen Jehovas ihrer Wehrpflicht nachkamen und drohte für den Fall der Weigerung mit dem Verbot der Religionsgemeinschaft. [7] Dies ist jedoch kaum einem Mitglied bekannt, da es nicht zu dem Selbstverständnis der Religionsgemeinschaft paßt.[8]
Revisionistische Geschichtsschreibung
Klassischer Angriffspunkt der Wissenschaft und der meisten anderen Religionsgemeinschaften gegen die Wachtturm-Gesellschaft (WTG) ist deren revisionistische Geschichtsschreibung in bezug auf die Regierungszeiten von Königen antiker Reiche – darunter vor allem Israel und Babylon. Von Nabonid (dem letzten Herrscher des neubabylonischen Reiches; Einnahme Babylons durch die Meder und Perser im Jahr 539 v. d. Z.) ausgehend in die Vergangenheit schreitend führt die WTG keine Regierungszeiten der Könige mehr an. Nur bei Nebukadnezar II. wird noch eine Jahreszahl erwähnt – diese aber ist um 20 Jahre gegenüber der allgemein akzeptierten und beweisbaren Chronologie weiter in die Vergangenheit verschoben.[9]
Der Grund für diese Verschiebung liegt in der abenteuerlichen Konstruktion eines Zeitpunktes (7. Ab 607 v. d. Z.; richtig: 7. Ab 587 v. d. Z.) für die Exilierung der Israeliten durch Nebukadnezar II. Von diesem Zeitpunkt ausgehend werden 2.520 Jahre in die Zukunft gerechnet, um im Jahr 1914 anzukommen. Da in diesem Jahr der Erste Weltkrieg ausbrach, wird er mit der Reinigung des Himmels assoziiert, worin Jesus Christus Satan vertrieb und letzterer nun auf der Erde wütet (Off 12:7–12). Nachfolgend zu jenem Datum schlossen sich einige Großereignisse um die WTG an, deren Zeitabstände voneinander als Erfüllung mehrerer biblisch-prophetischer Zeitspannen ausgedeutet werden.[10] Aus dieser Konstellation heraus legitimiert sich die WTG selbst als „der treue und verständige Sklave“ (Mat 24:45–47) und damit als „Gottes Sprachrohr“ oder die „einzig wahre Religion“.
Wann immer man die WTG oder einzelne Anhänger mit ihrer falschen Chronologie konfrontiert, verweigert sie die Diskussion und läßt angeblich allein die Bibel als Quelle chronologischer Daten zu. Die Wissenschaften werden als per se unzuverlässig diffamiert. Daß die Bibel selbst (auch die wachtturmeigene „Neue-Welt-Übersetzung“ bis auf zumindest eine Textfälschung) mit der modernen Wissenschaft einig geht und damit klar der Wachtturm-Chronologie widerspricht, will niemand ihrer Mitglieder wahrhaben. Logische Folge davon wäre, den Status als „einzig wahre Religion“ mit dem „Segen Jehovas“ aufzugeben, was zum Untergang der Sekte führen würde.
Eine der weiteren Folgen dieser „Haus-Chronologie“ führt zur Bibelfälschung. Auf der Suche nach einer biblischen Legitimation der Sonderlehre „Israels 70 Jahre in Babylon“ griffen die Übersetzer der Neue-Welt-Übersetzung in Jer 29:10 zu einer vorsätzlichen Falschübersetzung der hebräischen Präposition „le“. Aus
- „Denn dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚In Übereinstimmung mit der Erfüllung von siebzig Jahren für Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden, und ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe.‘“
hat man
- „Denn dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚In Übereinstimmung mit der Erfüllung von siebzig Jahren in Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden, und ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe.‘“
gemacht. Damit verändert die WTG die Bedeutung der 70 Jahre von an Babylon vollziehend zu 70 Jahren des Volkes Israels in Babylon. Da die seriöse Geschichtsschreibung ca. 50 Jahre Exilierung Israels nachweist, hat die WTG damit die benötigten 20 Jahre Differenz für ihre Sonderlehre gewonnen. Kurioserweise widerspricht die Studienausgabe der Neue-Welt-Übersetzung (Rbi8-X, 1986) in ihrem Anhang 3b „Hebräische Präfixe und Suffixe“ dieser Falschübersetzung.
Einige Mitglieder der Zeugen Jehovas wurden allein schon dafür ausgeschlossen (exkommuniziert) und aufs übelste verleumdet, daß sie es unternommen hatten, diesbezügliche nicht von der WTG ausgegebene Literatur zu lesen oder gar eigene kritische Nachforschungen über dieses Thema anzustellen.
Unbiblisches Verhalten
- Wöchentliche Verletzung des Sabbats, da genau wie bei den allermeisten christlichen Religionen der Sonntag zum 7. Tag der Woche erklärt bleibt. Dies geht auf eine Machtdemonstration eines Papstes in der Frühzeit der Christenheit zurück.
- „Des Sabbattages gedenkend,[11] um ihn heiligzuhalten,[12] sollst du sechs Tage Dienst leisten[13] und all deine Arbeit tun.[14] Aber der siebte Tag ist ein Sabbat[15] für Jehova, deinen Gott.[16] Du sollst keinerlei Arbeit tun, [weder] du noch dein Sohn, noch deine Tochter, [noch] dein Sklave, noch deine Sklavin, noch dein Haustier, noch dein ansässiger Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist.“[17] — 2Mo 20:8–10
Bibelfälschungen
- in Jer 29:10
- „Denn dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚In Übereinstimmung mit der Erfüllung von siebzig Jahren in Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden,[18] und ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe.‘“[19] — Jer 29:10
- „Ich lege vor jedermann Zeugnis ab, der die Worte der Prophezeiung dieser Buchrolle hört: Wenn jemand einen Zusatz zu diesen Dingen macht,[20] wird Gott ihm die Plagen hinzufügen,[21] die in dieser Buchrolle geschrieben stehen; und wenn jemand irgend etwas von den Worten der Buchrolle dieser Prophezeiung wegnimmt, wird Gott dessen Teil von den Bäumen des Lebens[22] und aus der heiligen Stadt[23] wegnehmen, Dinge, die in dieser Buchrolle geschrieben stehen.“ — Off 22:18–19
- in Joh 1:1
- Der unbestimmte Artikel "war ein Gott" wurde hinzugefügt, während fast alle anderen Bibeln nur von "das Wort war Gott" schreiben.
- Ausgetauschte Wörter:
- JHWH:
- Überall wo in einer normalen Bibel "Herr" oder "Gott" zu finden ist, an dessen Stelle wurde von Zeugen Jehovas der ausgeschriebene Name des gnostischen Gottes JHWH eingefügt, welchen die Zeugen Jehovas in deren deutscher Übersetzung als Jehova "eingedeutscht" haben, in anderen Sprachen jeweils mit dem einer anderen Schreibweise, z.B. Geova in der italienischen Übersetzung. Begründet wurde dies mit der Behauptung, es wäre schon immer an dieser und jener Stelle JHWH gestanden, tatsächlich zeigten die Schriftrollen vom Toten Meer den Namen JHWH nur ein einziges Mal im Buch Jesaja, an allen anderen Stellen war Herr oder Gott, da sich aber kaum ein Zeuge Jehovas damit befasst, gelangt er auch nicht zu dieser Erleuchtung.
- Pfahl (statt Kreuz)
- Überall, wo in der Bibel von der Kreuzigung Jesu gesprochen wird oder von dessen Kreuz, wird das Wort Pfahl verwendet. Das geht darauf zurück, dass J.F.Rutherford den Bibelübersetzer Johannes Greber persönlich kannte und von seiner Übersetzung und der Methodik zum Übersetzen, begeistert war. Es ist bekannt, dass Johannes Greber in seiner Bibelübersetzung das Wort Pfahl verwendet, weil er seine eigene Ehefrau als Medium benutzte um mit einem Geistwesen (z.B. Engel / Dämon) zu sprechen, welcher den Tod von Jesu "miterlebt" haben soll und von diesem Geistwesen erfuhr Johannes Greber von der Errichtung eines Pfahls, auf dem Jesus angebracht wurde. Johannes Greber wanderte aus Europa in die Vereinigten Staaten aus, nachdem ihn die katholische Kirche, wegen seiner okkulten Praxis, offiziell exkommuniziert hat. Ebenfalls ist das ein Gott auf Johannes Greber zurück zu führen, denn Johannes Greber war ein Bestreiter der Dreieinigkeitslehre und wollte mit diesem Zusatz klar differenzieren, dass sowohl Jesus ein eigener Gott als auch Gott ein eigener Gott wäre.
- Entfernte Bibelbücher:
Zeugen Jehovas haben alle Apokryphen-Bücher entfernt, vielen Apokryphen-Büchern unterstellen die Zeugen Bezug zu Spiritismus / Okkultismus (z.B. dem Buch Tobit), womit die Nichtverwendung gerechtfertigt wird.
- Ständige Aktualisierung (Revidierung) und Farbwechsel
Die aktuellste Bibel ist in der Farbe grau und noch nicht auf deutsch verfügbar, diese Bibel ist die 13. "Auflage", was eigentlich ein Widerspruch sein müsste, denn die Propheten sind ja alle tot, jedoch hat die "leitende Körperschaft", wie die Führer dieser Organisation intern genannt werden, ständig neues "Licht" und eine neue Bibelauffassung bzw. ein neues Bibelverständnis.
Infos über die Anbetungsstätten und Kritik
Die von Zeugen Jehovas benutzten Säle für die Gottesdienste werden als Königreichssäle bezeichnet. Nachdem weltweit Königreichssäle ausverkauft werden (meistens mit einem hohen Gewinn, denn viele Säle wurden von Freiwilligen gebaut) ist die Frage aller Immobilien offen. Alleine der Verkauf aller Gebäudekomplexe rund um die Hauptzentrale in Brooklyn schreitet voran, der gesamte Immobilienbesitz vor dem Verkauf wurde auf 1 Milliarde USD geschätzt[24]. Nachdem das Hauptgebäude für 375 Millionen Dollar an den Schwiegersohn von VS-Präsident Donald Trump verkauft wurde[25], teilte Stephen Lett in einer Videobotschaft mit,[26] es fehle dringend an Geld, die 375 Millionen wären innerhalb von 28 Tagen durch die laufenden Kosten verschlungen worden - ohne darauf einzugehen, was der einfache Zeuge unter „laufende Kosten“ zu verstehen hat und warum die Organisation vor dem Abverkauf keine solchen fürchterlichen roten Zahlen hatte.
In diesem Zusammenhang wurden Vorwürfe öffentlich, die diese Verlustzahlen in Zusammenhang mit der Vertuschung von Kindesmißbrauch sahen[27] Gegen diese Anschuldigung äußerte sich wiederrum der Vorsitzende S. Lett äußerst kurz in einer Videonachricht an die Gläubigen in der monatlichen Ausgabe von JW Broadcast[28], in der dieser Vorwurf, trotz Gerichtsurteilen und Geldstrafen[29], abgestritten wird und als „Lügen der falschen Propheten“ bezeichnet wird, vor denen die Bibel warne.
Deshalb ist seit 2018 ein Abverkauf von nicht ausgelasteten Königreichssälen vorgesehen[30]. Nicht ausgelastet bedeutet, daß sich im 20 km Umkreis ein weiterer Saal befinden und daß der Saal wenige Mitglieder haben und ein geringes „Einkommen / hohe Erhaltungskosten“ aufweisen muß. Wie verschiedene Youtube-Videos auf Portugiesisch, Englisch, Deutsch, Spanisch und Polnisch von Aktivisten zeigten, verkaufen Zeugen Jehovas diese Säle mit und ohne Makler an jeden – auch an die Religionen, die sie für falsch erachten, so sind viele Königreichssäle heute buddhistische Tempel geworden[31] oder Moscheen, aufgekauft durch die Siebentage-Advertisten oder durch Scientology. Andere Käufer waren Supermarktketten [32] oder Betreiber von Swingerclubs.
Kuriose Dinge über das Leben und Ableben von den Gründern
Taze Russels Leichnam befindet sich in einer Pyramide auf einem Friedhof in Pittsburg, der Stadt, in der auch die erste Wachtturm-Druckerei war. Diese Art der Bestattung ist eigentlich bei Freimaurern üblich, auch war Russel sein ganzes Leben lang ein Anhänger von Pyramiden, wie Bildaufnahmen von ihm in Gizeh z. B. zeigten und erwähnte Pyramiden in jedem seiner Bücher. Der Bau dieser Pyramide erfolgte mit dem Spendengeld der Mitglieder.
Rutherford erbaute 1925 ein Haus, welches er Beth Sarim nannte, auf Kosten der Spendengelder der Mitglieder der Religionsgemeinschaft. Dieses Haus steht heute noch an dem Ort, wo es errichtet wurde und kann auch virtuell (mit Google Street View), in San Diego, Kalifornien, besichtigt werden. Dieses Haus wurde erbaut, weil Rutherford die Meinung hatte, Menschen wie Melchisedek oder Abraham und Isaak würden 1925 wiederauferstehen und diese bräuchten ein Haus in dem diese biblischen Persönlichkeiten leben könnten. San Diego ist von den in der Bibel erwähnten Geburts und Todesorten von Abraham, Isaak oder Melchisedek 13 Zeitzonen entfernt und der Kontinent von Amerika taucht in der Bibel nirgendwo auf, jedem müsste klar sein, dass eine solche Prophetie niemals anhand der Bibel gemacht werden könnte. Weil das Jahr 1925 ohne nennenswerte Wiederauferstehungen vorüberging, zog Rutherford persönlich in Beth Sarim ein und wohnte bis zum Ende seines Lebens dort. Nach seinem Tod wurde Beth Sarim von der Wachtturmgesellschaft verkauft.
Filmbeiträge
Literatur
- Walter-Jörg Langbein: Lexikon der biblischen Irrtümer. Von A wie Auferstehung Christi bis Z wie Zeugen Jehovas. Langen Müller, München 2003, ISBN 3-7844-2922-X, Artikel: Zeugen Jehovas: Wie ein falscher ›Gottesname‹ entstand, S. 174–178
- Rolf Nobel: Falschspieler Gottes – die Wahrheit über Jehovas Zeugen, Rasch und Röhring Verlag, Hamburg/Zürich 1985, ISBN 3-89136-013-4 [239 S.]
- Klaus-Dieter Pape: Die Angstmacher. Wer (ver)führt die Zeugen Jehovas. Benno-Verlag, Leipzig 1998
Verweise
- Alfred Rosenberg: Bibelforscher-Unverschämtheiten
- Hartmut Közle: Das jüdische Gesicht der religiösen Vorstellungen der Zeugen Jehovas