Zips

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Siedlungsgebiete der Karpatendeutschen
Männertracht aus der Oberzips (Bauer aus Holluntz)

Die Zips ist eine ehemals zu Ungarn gehörige Landschaft im heutigen nordöstlichen Staatsgebiet der Slowakei. Die Zips war das Hauptsiedlungsgebiet der Karpatendeutschen, von denen sich Reste noch erhalten haben.

Geschichte

Die Geschichte der Zipfer begann schon im 11. Jahrhundert, als die ersten Kolonisten aus Schlesien die ungeheuren Wälder am Fuße der Hohen Tatra, im Tal der Popper, der Göllnitz und des Hernadflusses, zu roden begannen und auf dem gewonnenen neuen Ackerland einzelne Streusiedlung gründeten.

Der Mongolensturm zu Beginn des 13. Jahrhunderts fegte zwar alles mühsam Geschaffene wieder hinweg, und nur wenige der Siedler konnten sich auf dem „Zufluchtstein“ vor dem Feind verbergen und so ihr Leben retten. Nach dem Abzug der Mongolen setzte aber in den verwüsteten Gebieten von neuem eine starke Kolonisationsfähigkeit ein. Große Privilegien und Freiheitsbriefe der ungarischen Könige Bela IV. und Stephan V. riefen frische Züge von Siedlern aus den mittel– und oberdeutschen Gebieten sowie aus Schlesien ins Land. Die günstige Lage der Zips brachte es mit sich, daß sie bald als Handelsgebiet mit dem Osten und Westen eine wichtige Rolle spielte, daß die Städte schnell aufblühten und der Reichtum des Landes stieg.

Der Geschlossenheit der Zipfer Siedlungsgebietes drohte der erste große Schlag, als der deutsche Kaiser und ungarische König Sigismund zu Beginn des 15. Jahrhunderts dreizehn Zipfer Städt um 37.000 böhmische Groschen an seinen Schwager, einen polnischen Herzog, verpfändet , da er diese Geldmittel zum Kriegsführung benötigte. Nicht lange darauf drangen von Böhmen die Hussiten ins Land, überfielen Dörfer und Städte und schlugen im Deutschtum, insbesondere am offenen Lande, starke Breschen. In den Städten wie Leutschen und Kesmark blieben jedoch die Deutschen siegreich und erhielten durch ihren Handel die Verbindung mit den großen Handelstädten im Mutterland, zum Beispiel Augsburg, Nürnberg und Breslau, aufrecht.

Auch die Reformation knüpfte neue geistige Bande mit der Heimat wieder an. Der eigentliche Rückzug des Deutschtums beginnt ziemlich jäh, als 1608 ein Gesetzesartikel vom Kaiser Matthias das bisher sorgsam gewahrte „Bürger-und Zunftrecht“ umstieß, das bisher nur deutschen Handwerkern das Ausüben eines Gewerbes gestattet hatte. Damit wurde dem Eindrringen andersnationaler Handwerker in die Zünfte Tür und Tor geöffnet, und die Überfremdung im ganzen Land griff mehr und mehr um sich, da mit dem Fall des deutschen Zunftrechts in den Städten das Rückgrat des Deutschtums überhaupt gebrochen war. Unter der Gegenreformation der Habsburger nahm die Entdeutschung allmählich, planmäßigen Charakter an, da die Zipfer Deutschen zum allergrößten Teil protestantisch waren, im Gegensatz zu den katholischen Slowaken. Der unerbittliche Religionszwang verursachte eine Abkehr vom Hause der Habsburger, woraus dem Zipfer Deutschtum später bittere Folgen verwuchsen.

Als sich im 17. Jahrhundert der ungarische Adel zum ersten Mal gegen die habsburgische Herrschaft erhob, schlossen sich die Zipfer an, in der Hoffnung, den unerträglichen gewordenen Unterdrückung ein Ende zu machen. In dieser unglücklichen Zeit brach noch die Pest zu wiederholten Malen herein und mähte in dem schwach gewonnen Lande.[1]

Als dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine neue revolutionäre Geist in Ungarn erwachte, fand er auch in der Zips, der nach der vollständigen Abtrennung und geistigen Loslösung von Deutschland eigene Ideen und Ziele fehlten, einen geeigneten Boden. Die Zipfer gerieten mehr und mehr in das Fahrwasser Ungarns. Die Abwanderung vieler Bauernfamilien nach Amerika zur Zeit der großen wirtschaftlichen Not und während der schlechten Zeiten der Tschechoslowakischen Republik, ferner die anwachsen Entfremdung der oberen Schichten.

Nachdem das Gebiet nach dem 1918 ein Teil des neugegründeten Kunststaates Tschechoslowakei geworden war, besetzte und annektierte das ebenfalls neugegründete Polen 195 km² in der nördlichen Zips. Die bei der Tschechoslowakei verbliebenen Teile blieben bis 1922 bestehen. 1923 wurde die Zips dann auf die neu geschaffenen Verwaltungseinheiten Untertatraer Gespanschaft und Kaschauer Gespanschaft aufgeteilt.

1928-1939 und 1945-1948 war es dann Teil des wiederum neugeschaffenen Slowakischen Landes. Nachdem die Slowakei von 1939 bis 1945 als unabhängiger Staat bestand, wurde die Zips ab 1940 der östliche Teil der Tatraer Gespanschaft.

Die meisten Deutschen sind aus der Zips vor der heranrückenden Roten Armee zwischen Mitte November 1944 und dem 21. Januar 1945 dank der Initiative Adalbert Wanhoffs und den Vorbereitungen des Bischöflichen Amtes der Deutschen Evangelischen Kirche nach Deutschland evakuiert worden.

Die meisten verbliebenen oder wieder zurückgekehrten Deutschen wurden enteignet und im Laufe des Sommers 1946 über das Aussiedlungslager Poprad nach Deutschland vertrieben. Nur im Dorf Hopgarten konnte sich eine größere deutsche Bevölkerung halten.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Fritzi Mally: Die Deutschen in der Zips, Volk und Reich Verlag, Prag 1942