Zwischen Strom und Steppe

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Zwischen Strom und Steppe
Zwischen Strom und Steppe.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Zwischen Strom und Steppe
Produktionsland: Deutsches Reich, Ungarn
Erscheinungsjahr: 1939
Stab
Regie: Géza von Bolváry
Drehbuch: Géza von Bolváry, Hans Gustl Kemmayr, S. S. von Varady
Vorlage: Michael Zorn
Produktion: Spectrum-Film GmbH
Musik: Dénes Buday
Kamera: Werner Brandes, Karl Drömmer
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung
Darsteller Rollen
Attila Hörbiger Silo, Landstreicher
Heidemarie Hatheyer Maria
Hellmuth Bergmann Sandor Renka, Fischer, Marias Mann
Waldemar Leitgeb Stefan, Steppenhirt, Marias Bruder
Margit Symo Panna, Zigeunerin
Zoltán Greguss Lissi, Zigeuner, ihr Geliebter
Charlotte Schellhorn Agnes
Willi Schur Paku, Fischer, Agnes' Vater
Marcsa Simon Pakus Frau
Horst Birr Anton, Fischerjunge
Ferdinand Maierhofer Barnabas, Dorfältester der Fischer
Karl Skraup Tobias, Händler
Bruno Ziener Peter Wagner, Sägemühlenbesitzer
Franz W. Schröder-Schrom Der Landarzt
Ilona Dajbukát Veronika, Marias Tante
Eduard Loibner Miklos, Gastwirt
Victor van Buren Der Wachtmeister
Josi Kleinpeter Piesta, der Junge
Fritz Gamberti Ein Steppenhirt
Hilda Gobbi Veronika, Marias Tante
Josef Brandstetter
György Gonda
Michael Köszegi
Ferenc Vendrey
Franz Mate

Zwischen Strom und Steppe ist eine deutsche und ungarische Literaturverfilmung von 1938. Der Film wurde zwischen September und Oktober 1939 gedreht. Die Außenaufnahmen wurden im Gebiet der Theissmündung in Ungarn und die Innenaufnahmen im Filmstudio: Hunnia-Ateliers in Budapest gedreht. Die Uraufführung fand am 113. Januar 1939 in Wien statt.

Weitere Titel

  • Zwischen Strom und Steppe; Originaltitel (DE)
  • Tiszavirag; Originaltitel (HU)
  • Pusztaliebe; Weiterer Titel (DE)

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Ein Mann wandert durch Ungarn. Der Himmel ist sein Zeltdach, die Steppe sein Bett, der Wald seine Heimat. Silo nennt er sich, und alle kennen ihn. Mit Stolz bezeichnet er sich selbst als Landstreicher, und er lacht, wenn man ihn so ruft. Niemand weiß, warum er keine Bleibe findet. Alle, auch die Gendarmen, lieben ihn, denn Silo hat ein offenes Gesicht mit guten Augen und einem freundlichen Mund. Da findet man ihn eines Tages schwer verletzt am Ufer der Theiß. Fischer, die dort arbeiteten, trugen ihn in ihr Lager, und Maria, das junge Weib des Alexander Renka, pflegte ihn. Silo konnte sich nur an eines erinnern: er hatte am Ufer der Theiß gestanden und hinüber gesehen nach der Hütte der Zigeunerin, von der es hieb, sie behexe die Männer. Und dann hatte ihn ein Schatten angesprungen. Bestimmt hatte der Messerstich einem anderen gegolten. Silo bleibt im Fischerdorf. Seine Wunde ist geheilt, er könnte wieder wandern, aber er bleibt Bewahrheitet sich auch an ihm das Wort: „Wer einmal vom Wasser der Theiß erst trank, der sehnt sich zurück sein Leben lang"? Ein altes ungarisches Volkslied ist es, das der „blonden Theiß" nachrühmt, sie halte jeden fest, der einmal von ihrem Wasser kostete. Silo fühlt sich wohl bei den Fischern und bei Maria, dem Kinde der Steppe. Der Mann Marias entfernt sich oft unter mancherlei Vorwänden von seiner Hütte; Alexander geht nachlässig an seine Arbeit, und nur nachts wird er regsam, und auffällig oft übernimmt er die Wache im Boot, nahe der Hütte der Zigeunerin. Überraschend kommt der Bruder Marias, der Hirt Stefan, aus der Steppe herüber zu Besuch. Er bringt einen Hammel mit, und nun gibt es Fleisch im Fischerlager, eine köstliche Unterbrechung der ewigen Fischsuppe. Maria will ihrem Mann das Abendessen bringen und geht zum Boot, aber sie findet es leer. Da weiß sie, was sie längst ahnte: ihr Mann betrügt sie. Silo ist ebenfalls zum Boot geeil um Alexander zu warnen und Maria vor einem Kummer zu bewahren. Er kam zu spät. Am nächsten Morgen reitet Maria mit ihrem Bruder in die Heimat, in die große Steppe. Es ist derselbe Morgen, an dem die Fischer Alexander Renka tot am Flußufer aufheben. Wieder ist es ein Messerstich wie jener, der Silo traf. Aber diesmal liegt Silos Messer bei der Leiche. Die Fischer hören seine Darstellung an, aber sie glauben ihm nicht, daß er das Messer verloren hat und daß ein anderer damit den tödlichen Stoß geführt haben muß. Silo weiß, er muß den Mörder finden. Er sucht ihn — in der Hütte der Zigeunerin. Und er findet ihn dort. Rasend fallen die Männer sich an. Sie ringen keuchend miteinander, und unter ihren stampfenden Tritten gibt das Steilufer nach, und die Kämpfenden rollen in den Fluß. Mit gebrochenem Fuß schleppt sich Silo an das Ufer. Die Theiß behält den Mörder, sie hält Gericht, sie rächt die Verbrechen. Mit dem Wandern ist es jetzt vorbei, Silo! Der Fuß wird geheilt, aber weit würde Silo nicht mehr kommen. Er sitzt unter den Fischern am Rande der Theiß, er hilft ihnen, so gut er kann, aber seine Gedanken sind fern. Sind sie bei den Wolken, die über Ungarn dahinziehen, bei den Sternen, die wie funkelnde Reiter aus Ungarns großer Vergangenheit Fernhin über die nächtliche Steppe pilgern, bei den Wassern, die ihre ewige Melodie zum Meere tragen, oder bei Maria? Da bringt ein Freund die Nachricht, die Fähre brauche einen neuen Fährmann, und Silo nimmt den Posten an. Die Fähre — ist sie nicht ein Stück von der großen Straße zwischen Strom und Steppe? Muß nicht jeder einmal über die Straße? Und eines Tages erfüllt sich Silos Hoffnung: Auch Maria muß über die Fähre zwischen Strom und Steppe. Sie steht neben Silo, sie bleibt bei ihm. Vereint ziehen sie an dem Seil, das über der Theiß liegt, das Fährboot über den Strom...