Flex, Walter

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Leutnant der Reserve Dr. Phil. Walter Flex; auch seine Brüder Otto (Leutnant) und Martin (Oberleutnant) sowie deren Vater Professor Flex haben den Weltkrieg nicht überlebt.

Walter Flex (Lebensrune.png 6. Juli 1887 in Eisenach, Todesrune.png gefallen 16. Oktober 1917 bei Peude auf der Insel Ösel) war ein deutscher Burschenschafter, Doktor der Philosophie, Schriftsteller, Lyriker und Reserveoffizier des Kaiserlichen Heeres.

Leben

Die Familie Flex – der Dichter Walter steht hinten links
Die Dankesschuld.jpg

Am 6. Juli 1887 wurde Walter Flex als zweiter von vier Söhnen des Gymnasiallehrers Professor Dr. Rudolf Flex geboren. Zusammen mit drei Brüdern, die alle ebenfalls begabte Schreiber waren, wuchs er auf, zwei jüngeren, Martin und Otto, und einem älteren, Konrad. Die beiden ersteren kämpften und starben gleichfalls für Deutschland. Otto Flex fiel im September 1914 neunzehnjährig als Leutnant in Frankreich. Martin Flex starb als Oberleutnant der Reserve am 21. Februar 1919 an einer Rippenfell- und Lungenentzündung im Städtischen Krankenhaus zu Hannover. Vor Antwerpen schwer verwundet, kehrte Martin Flex geheilt an die Front zurück und kämpfte weiter, bis ihn im September 1918 im Felde die Krankheit ergriff. Noch auf dem Krankenbette war Martin mit der Herausgabe des „Wolf Eschenlohr“ (Walters letztem dichterischen Entwurf) beschäftigt und las die Druckbogen des Werkes, dessen Erscheinen auch er nicht erleben sollte.

Walters und Martins Tod erlebte der Vater, Professor Flex, schon nicht mehr, denn dieser starb im Sommer 1917 an einer Gehirnblutung, erst 62 Jahre alt. „Seine Liebe und Arbeit galt Bismarcks Schöpfung“, wurde auf sein Grabkreuz gemeißelt. Auch seine Frau Margarete war gesundheitlich angeschlagen und verbrachte Wochen im Sanatorium in Blankenburg. Als ihr Sohn Martin 1919 in Eisenach beigesetzt wurde, schoß die Vorläufige Reichswehr drei Salven Salut: „Für jeden meiner Jungen einen Schuß“. Die Mutter starb ein halbes Jahr später im Alter von 57 Jahren. Sie wurde neben Martin und ihrem Mann beerdigt. Auf ihrem Grabstein stehen Verse von Walter Flex:

„Wer auf die preußische Fahne schwört, hat nichts mehr, was ihm selber gehört.“

Konrad überlebte den Krieg und schrieb die Vorworte zu zahlreichen Werke seines Bruders Walter. Im Vorwort zur Briefauswahl schrieb Konrad Flex dann auch:

„Trotz aller Tröstungen der Religion und Philosophie wird die Trauer zu Zeiten übermächtig. Andere werden zurückkehren, wenn die Friedensglocken läuten. Mein Kind kehrt niemals wieder! Die in Walhall Einzug gehalten haben, brauchen nicht mehr auf staubigen Erdenstraßen zu marschieren.“

Das Buch mit den Briefen der Mutter, die drei Söhne verlor, ist nie erschienen.

Walters dichterische Begabung zeigte sich schon früh, als er mit 11 Jahren ein Gedicht zu Ehren des Eisernen Kanzlers Bismarck verfaßte. Diese Verehrung für Bismarck behielt er bei und schrieb später die Werke „Klaus von Bismarck“, „Zwei Bismarcks unter schwedischen Fahnen“ und die Erzählung „Der eiserne Kanzler“. Der junge Flex studierte von 1906 bis 1910 an der Universität in Erlangen und dann in Straßburg Germanistik und Geschichte.

In Erlangen trat er der Burschenschaft der Bubenreuther bei, wo er mehrfach auf Mensur stand. 1910 wurde ihm dann eine besondere Ehre zuteil: er wurde zum Hauslehrer der Bismarck-Enkel berufen, zuerst nach Varzin und später nach Friedrichsruh. 1911 promovierte er in Erlangen zum Thema Die Entwicklung des tragischen Problems in den deutschen Demetriusdramen von Schiller bis in die Gegenwart. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges wirkte Walter Flex in der sich um die Jahrhundertwende gegründeten deutschen Jugendbewegung.

„Mit uns zieht die neue Zeit“, mit dieser gesungenen Parole wandte sich die Jugendbewegung ab vom eitlen und verhätschelten Spießbürgertum. Den rebellischen Geist dieser Jugend brachte Flex in vielen seiner Gedichte zum Ausdruck. In seinen Werken „Wallensteins Antlitz“ sowie „Geschichte und Geschichten vorn dreißigjährigen Krieg“ ahnte er schon den bald darauf folgenden Krieg, der auch sein Schicksal bestimmen sollte, voraus.

1914 meldete sich Walter Flex – wie unzählige seiner Kameraden der Jugendbewegung – als Kriegsfreiwilliger des 3. Niederschlesischen Infanterie-Regimentes 50 zur Front. Im September 1914, nach dem Kriegstod seines jüngeren Bruders, schrieb er in einem Brief an seine Eltern:

„Wir dürfen für nichts eigenes mehr Dauer verlangen, so lange die Dauer des Volkes bedroht ist.“

Pflichtbewußtsein, Haltung und Vaterlandsliebe – dies sind die preußischen Eigenschaften, die den schon jung aus dem Leben geschiedenen Walter Flex prägten. Er stritt wahrlich mit Feder und Schwert für sein deutsches Vaterland und wurde nach seinem Tod 1917 zum Leitbild und gefeierten Dichter der deutschen Jugendbewegung.

Kriegsgedicht

Walter Flex - Todesanzeige.jpg

Der Krieg prägte ihn zutiefst und seine innere soldatische Haltung kann man in der von ihm verfaßten Schützengrabenschilderung „Der Wanderer zwischen beiden Welten“ nachlesen. Im Schützengraben schrieb er auch das bekannte Lied „Wildgänse rauschen durch die Nacht“. Aus dieser Zeit rührt auch sein Gedicht „Die Dankesschuld“:

Ich trat vor ein Soldatengrab
und sprach zur Erde tief hinab:
„Mein stiller grauer Bruder du,
das Danken läßt uns keine Ruh’.
Ein Volk in toter Helden Schuld
brennt tief in Dankes Ungeduld.
Daß ich die Hand noch rühren kann,
das dank’ ich dir, du stiller Mann.
Wie rühr’ ich sie dir recht zum Preis?
Gib Antwort, Bruder, daß ich’s weiß!
Willst du ein Bild von Erz und Stein?
Willst einen grünen Heldenhain?“
Und alsobald aus Grabes Grund
ward mir des Bruders Antwort kund:
„Wir sanken hin für Deutschlands Glanz.
Blüh’, Deutschland, uns als Totenkranz!
Der Bruder, der den Acker pflügt,
ist mir ein Denkmal, wohlgefügt.
Die Mutter, die ihr Kindlein hegt,
ein Blümlein überm Grab mir pflegt.
Die Büblein schlank, die Dirnlein rank
blühen mir als Totengärtlein Dank.
Blüh’, Deutschland, überm Grabe mein
jung, stark und schön als Heldenhain!“

Tod

Beigesetzt wurde Flex 1917 auf dem Dorffriedhof von Pöide, wo das Holzkreuz bald verfiel. An seine Stelle kam eine Gedenktafel, die nach Kriegsende entfernt wurde; als namenloses Grab blieb die Stätte aber erhalten.
1940 wurde Dr. Flex feierlich in ein Ehrengrab auf den Friedhof der Garnison Königsberg i. Pr. umgebettet; nach der Invasion der Bolschewisten wurde das Grab vom Feind zerstört.
Symbolisches Grab für Walter Flex mit der ursprünglichen Inschrift in Eisenach in Thüringen

Am 16. Oktober 1917 fiel Leutnant der Reserve Flex im 3. Unterelsässischen Infanterie-Regiment 138 bei der Abwehr eines russischen Überfalls auf der Ostseeinsel Ösel. Er wurde in Königsberg beigesetzt, sein Grab beim Russenansturm dem Boden gleichgemacht.

„Als Walter Flex am 15. Oktober verwundet wurde, hatte er eine Kartentasche umhängen, in der sich außer einigen Karten die Handschrift des zweiten Kapitels vom »Eschenlohr« befand. Außerdem waren darin ein Notizbuch, das hauptsächlich Entwürfe zu den Gedichten der Sammlung »Im Felde zwischen Nacht und Tag« enthielt, und ein schwarzes Quartheft, in dem noch zahlreiche lose Blätter lagen. Nach seiner Verwundung legte er seinem Burschen ans Herz, diese Mappe besonders gut aufzuheben, da sie sehr wichtige Dinge enthalte. So gingen die Gedanken des sterbenden Dichters um dieses sein letztes Werk, das er nicht mehr vollenden sollte. Mit anderen Gegenständen wurde dann diese Mappe den Angehörigen sorgfältig verpackt aus dem Felde zugesandt. Die tödliche Kugel war mitten hindurchgegangen und hatte die Handschrift des »Eschenlohr« sowie das schwarze Quartheft samt den darin befindlichen Papieren durchbohrt. Die Mappe muß einige Zeit, vielleicht halb geöffnet, auf der Erde gelegen haben, denn die Papiere waren beschmutzt, die Blätter zum Teil miteinander verklebt (zum Teil allerdings auch durch die Gewalt des Schusses aneinander geheftet) und die Zeilen teilweise vom Regen verwaschen. Daß etwas von dem Inhalt verloren gegangen sein sollte, ist nicht wahrscheinlich, da der Bursche mit großer Sorgfalt und Liebe verfahren ist. Der Dichter hat also nur die ersten beiden Kapitel vollendet, im übrigen aber den Plan, der fertig vor ihm stand, mit ins Grab genommen.“ — Dr. jur. Konrad Flex (Eisenach, im März 1919)
„Der Wanderer zwischen beiden Welten. Ein Kriegserlebnis“, 30. Auflage, C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck, München 1918
Wildgänse rauschen durch die Nacht“, geschrieben im Frühjahr 1915

Bericht

Bericht über die Vorgänge beim Tode des Leutnants der Reserve Walter Flex:[1]

Bericht über die Vorgänge beim Tode des Leutnants der Reserve Walter Flex 1.jpg Bericht über die Vorgänge beim Tode des Leutnants der Reserve Walter Flex 2.jpg Bericht über die Vorgänge beim Tode des Leutnants der Reserve Walter Flex 3.jpg


Grabinschrift

So lautet die Grabinschrift des Soldaten und Dichters Walter Flex und spiegelt in aller Klarheit Geist und Leben des Gefallenen wider:

WER AUF DIE PREUSSISCHE FAHNE SCHWÖRT, HAT NICHTS MEHR WAS IHM SELBER GEHÖRT.

Langemarckhalle

Im Gedenken an die im Ersten Weltkrieg für Deutschland gefallene Jugend wurde der folgende Vers von Walter Flex in eine Stirnseite der Langemarckhalle in Berlin in Stein gemeißelt:

IHR HEILIGEN
GRAUEN REIHEN
GEHT UNTER WOLKEN
DES RUHMS
UND TRAGT
DIE BLUTIGEN WEIHEN
DES HEIMLICHEN
KÖNIGTUMS

Bekannte Gedichte

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
    • I. Klasse am 6. Juli 1917
  • Roter Adlerorden, IV. Klasse mit der königlichen Krone
  • Ritter des Großherzoglich Sächsischen Hausordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken, Ritterkreuz II. Klasse (2. Modell) mit Schwertern
  • In Landsberg an der Warthe war die „Walter-Flex-Kaserne“ der Wehrmacht nach den gefallenen Schriftsteller benannt
  • In zahlreichen deutschen Städten wurden Straßen, Plätze, Gebäude und Schulen nach ihm benannt, von denen jedoch einige in der traditionslosen BRD umbenannt wurden, so z. B. der Edingerweg in Frankfurt am Main oder die Schule Bergedorf Ernst-Henning-Straße in Hamburg. In der Sowjetischen Besatzungszone verschwanden bereits 1945 alle Benennungen nach Walter Flex, so die einer großen Schule in Naumburg (Saale). Die Walter-Flex-Straße in Bonn wurde 2017 zu Ehren des langjährigen Bundesaußenministers in Genscherallee umbenannt

Werke

Walter Flex - Zwölf Bismarcks.jpg

Siehe auch

Literatur

  • Fotos der Eltern von Walter Flex, 1883 (Bilder)
  • Fotos aus der Schul- und Studienzeit von Walter Flex, 1905 (Bilder)
  • Fotos aus der Soldatenzeit, 1914 (Bilder)
  • Fotos vom Grab und der Trauerfeier, 1917 (Bilder)
  • Ösel und seine Flexstätten, 1917 (Sechs Bilder)
  • Hermann Bousset: Ihr lebt! Herrmann Löns, Walther Flex zum Gedächtnis. Vortragsfolge einer Totenfeier mit Gedenkworten, Verlag der Jugendlese 1917 (Netzbuch)
  • Willy Thamhayn: Walter Flex – Eine Skizze, 1918 (Netzbuch)
  • Johannes Banzhaf: Walter Flex – ein Bild seines Lebens, Ackerverlag, Berlin, 8. Auflage 1943

Verweise

Fußnoten