Kasparow, Garri

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Garri Kimowitsch Kasparow
Kasparow (links) bei der Schachweltmeisterschaft 1984 gegen Anatoli Karpow.

Garri Kimowitsch Kasparow (russisch Га́рри Ки́мович Каспа́ров, wiss. Transliteration Garri Kimovič Kasparov, englische Transkription Garry Kasparov, eigentlich Garik Weinstein; * 13. April 1963 in Baku) ist ein jüdischer, in Rußland wirkender Politiker, Autor und sehr erfolgreicher, ehemaliger Weltmeister im Schach. Er ist armenisch-jüdischer Abstammung und besitzt die russische sowie die kroatische Staatsbürgerschaft.[1][2]

Werdegang

Herkunft

Garri Kasparow kam 1963 in Baku unter dem Nachnamen Weinstein zur Welt. Sein 1971 gestorbener jüdischer Vater stammte aus Deutschland. 1975 nahm der Schachspieler den Namen seiner Mutter, Kasparow, an.

Schach

Fünf Jahre später errang er den Titel eines Junioren-Weltmeisters. 1985 wurde er mit seinem Sieg über Anatoli Karpow der jüngste Weltmeister in der Geschichte des neuzeitlichen Schachs. Er blieb es bis zur Niederlage gegen Wladimir Borissowitsch Kramnik im Jahre 2000.

„Ich gewinne immer“ lautet der nicht unbedingt bescheiden anmutende Titel eines Buches des Schachspielers Garri Kasparow, das 1991 erschien. Zweifellos gehört er zu den größten Koryphäen des Brettspiels im 20. Jahrhundert.[3]

Kasparow hat allerdings auch die zweifelhafte Ehre, als einziger Schachweltmeister der Geschichte eine Schachpartie durch nachgewiesenen Betrug gewonnen zu haben. Nach Leugnung des Verstoßes wurde Kasparow durch Videobeweis überführt, was ohne Konsequenzen blieb.[4]

Politisches Wirken

Kasparow bezeichnete sich bereits frühzeitig als einen politschen Menschen und trat schon während seiner aktiven Zeit als Schachweltmeister durch entsprechende Äußerungen hervor. So schlug er 1990 vor, zur Sanierung des russischen Staatshaushaltes die Mongolei an China und die völkerrechtswidrig durch die Sowjetunion annektierten Kurilen an Japan zu „verkaufen“.[5]

Im gleichen Jahr beendete er seine Mitgliedschaft in der KPdSU, beteiligte sich an der Gründung der „Demokratischen Partei von Rußland“ und übernahm den stellvertretenden Vorsitz. 1991 verlässt er die Partei und erhält im gleichen Jahr von der VS-amerikanischen Organisation „Zentrum für Sicherheitspolitk“[6] einen Preis für antikommunistischen Widerstand. Er wird als aktives Mitglied des einflußreichen, neokonservativen „Beirats für Fragen der nationalen Sicherheit“[7] in den VSA geführt. Eine russische Zeitung schreibt dazu im Jahre 2007: „Zu diesem Komitee gehört nur, wer sich auf den Altar der amerikanischen Sicherheit gelegt hat“. Im gleichen Jahr leugnet Kasparow in einem Gespräch die Mitgliedschaft bei den genannten Organisationen und bezeichnet sie als „bürokratisches Kuriosum“.

1999 befürwortet er eine mögliche Anklage gegen Slobodan Milosevic. Er ist Verfechter der Neuen Weltordnung und hält die parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild für die einzig erstrebenswerte Regierungsform.[8]

Er propagiert den Krieg gegen die arabische Welt[9], um Sicherheit für Israel zu gewährleisten.[10]

2005 erklärte er es als sein offizielles Ziel, die Kremlregierung zu demontieren und forderte dazu auf, bei den BRD-Wahlen Angela Merkel die Stimme zu geben.[11]

Trotz oder gerade wegen des langsamen Wiedererstarkens des russischen Selbstbehauptungswillens gegenüber der „westlichen Wertegemeinschaft“ agitiert Kasparow weiterhin als Führungsperson in den Reihen der pro-westlichen liberalen Demokraten. Trotz großer finanzieller Unterstützung von Seiten VS-jüdischer Volksgenossen und westlicher Organisationen ist es dieser politischen Kolonne der VSA bisher nicht gelungen, in Rußland nennenswerte Erfolge bei Wahlen oder der Zersetzung der Regierung Putin und seines Nachfolgers Medwedew zu erzielen. Er unterstützte 2012 die inhaftierten Mitglieder der Gruppe „Pussy Riot“ und bezeichnete Putin als „Ratte, die vor Gericht stehen wird“[12].

Kritiken/Zitate

Selbst das BRD-Systemblatt „Süddeutsche Zeitung“ beurteilt die Lage der russischen Opposition als prekär:

„Solidarnost. Russlands liberale Demokraten haben sich einen großen Namen gegeben, aber die Durchschlagskraft ihres polnischen Vorbildes werden sie nicht erreichen. Von einer Massenbewegung sind sie so weit entfernt wie Moskaus Glaspaläste von der sibirischen Taiga. Bei einer Wahl würden Garri Kasparow, Boris Nemzow und ihre Verbündeten wohl nur einstellige Prozentpunkte erreichen. Dabei haben sie ja recht. Russland leidet unter der größten Wirtschaftskrise seit zehn Jahren. Das Land braucht eine echte demokratische Bewegung, mehr Pluralismus, mehr Konkurrenz im Parlament. In Russland geht alle Macht vom Kreml aus, dies ist das Schlüsselproblem der Demokraten“. [13]

„Es ist höchste Zeit auszusprechen, daß die Seele Europas nicht in ein paar Divisionen, sondern im »Andern Rußland« und in Garri Kasparow liegt“.[14]

Verweise

Fußnoten

  1. Kasparov ist nun Kroate, chessbase.com
  2. Kasparow wird Kroate, n-tv, 3. März 2014
  3. David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  4. http://anecdotes.chessdom.com/kasparov-polgar
  5. Der Spiegel 3/1990
  6. Center for Security Policy
  7. National Security Adviser Council NSAC
  8. Wall Street Journal, 8. April 1999 Im Original: "The world needs an international decision-making mechanism... The indictment of Slobodan Milosevic by a war-crimes court would be the best possible introduction of a new world order".
  9. Wall Street Journal, 2. Dezember 2006. Im Original: "However, if you attack Iraq, the potential to go after Iran and Syria must also be on the table".
  10. Wall Street Journal, 5. August 2002 Im Original: "There will be no peace in Gaza, no freedom from fear in Jerusalem, until we have prosecuted the war on terror in Baghdad, Tehran, Damascus and elsewhere. U.S. leadership saved Europe from fascism and communism. It is again the last hope".
  11. Stern, 24. August 2005
  12. Stern, 11. April 2013
  13. 05:35 Uhr Presseschau, Deutschlandfunk, 15. Dezember 2008
  14. Artikel des jüdischen Schriftstellers André Glucksmann, erschienen am 25. Juli 2007 in französischer Sprache in der Zeitung „Figaro“, ins Deutsche übersetzt von Thierry Cherwel