Zanthier, Hans Georg von

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Hans Georg von Zanthier als Wehrmacht-Offizier

Hans Georg Erich Eugen von Zanthier (fälschlicherweise auch Hans-Georg; Lebensrune.png 21. August 1891 in Treblin, Kreis Rummelsburg, Provinz Pommern; Todesrune.png 2. September 1969 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres sowie Korück 594 und Befehlshaber Po im Zweiten Weltkrieg. In der Nachkriegszeit war er Generalagent der am 1. März 1952 gegründeten Organisationsfirma mit Wirtschaftsberatungen und Werbung „informator GmbH“.[1]

Werdegang

Hans Georg von Zanthier als Reichswehr-Offizier
Unterschrift als Rittmeister, 1922

Kurzchronologie

  • 12.9.1910 Eintritt in das 2. Garde-Feldartillerie-Regiment als Fahnenjunker
    • aufgrund des Patentes zum Leutnant vermutlich aus dem Kadettenkorps kommend
  • 23.8.1915 Abteilungsadjutant
  • 11.10.1915 Batterieführer
  • 13.10.1916 Ordonnanzoffizier im Stab der 224. Infanterie-Division
  • 27.4.1918 stellvertretender Kompanieführer
  • 12.7.1918 im Stab des III. Reservekorps
  • 23.10.1918 im Generalstab der 75. Reserve-Division
  • 9.11.1918 Offizier von der Armee
  • 9.3.1919 2. Garde-Feldartillerie-Regiment
  • 1.10.1919 im Stab des Wehrkreiskommandos VI
  • 11.10.1920 im Reichswehrministerium
  • 15.4.1921 im 10. (Preußischen) Reiter-Regiment
  • 1.4.1923 Chef der 1. Eskadron/2. (Preußisches) Reiter-Regiment (Lyck)
  • 28.2.1925 Chef der 2. Eskadron/7. (Preußisches) Reiter-Regiment (Breslau)
  • 1.4.1930 im Stab des Reiterregiments 5 (Stolp)
  • 15.10.1935 Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 37 (Mühlhausen)
  • 6.10.1936 Kommandeur der Panzerabwehr-Abteilung 29 der 29. Infanterie-Division (Mühlhausen)
  • 12.10.1937 Kommandant des Truppenübungsplatzes Zeithain
  • 10.11.1938 Kommandant von Magdeburg
  • 26.8.1939 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 267
  • 23.11.1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 349
  • 25.10.1941 Führerreserve OKH (XI)
  • 28.11.1941 Feldkommandant 184
  • 20.1.1942 mit der Führung der 339. Infanteriedivision beauftragt
  • 22.4.1942 Führerreserve OKH (XI)
  • 25.4.1942 Kommandant von Metz
  • 30.6.1943 Führerreserve OKH (XI)
  • 20.7.1943 kommandiert zum Wehrmachtbefehlshaber Ukraine
  • 15.8.1943 Feldkommandant 1017
  • 1.2.1944 Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 594
    • September 1944 zugleich Befehlshaber Po und die rechte Hand Albert Kesselrings an der Italienfront

Lexikon der Wehrmacht

Hans-Georg von Zanthier trat am 12. September 1910 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Garde-Feldartillerie-Regiment. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 27. Januar 1912 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 30. Januar 1910 datiert. Als solcher wurde er dann als Batterieoffizier im 2. Garde-Feldartillerie-Regiment eingesetzt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 gehörte er dann als Leutnant noch zu seinem Regiment. Am 18. September 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 18. Oktober 1918 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde dann 1919 als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann als Hilfsoffizier zum Stab vom Wehrkreiskommando VI. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Hilfsoffizier in den Stab der 2. Kavallerie-Division in Breslau übernommen. Im Frühjahr 1921 wurde er dann als Rittmeister in das 10. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 3. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 1. Eskadron vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Lyck eingesetzt. Im Frühjahr 1925 wurde er dann als Eskadronchef bei der 2. Eskadron vom 7. (Preuß.) Reiter-Regiment in Breslau eingesetzt. Diese Position übte er dann die nächsten Jahre aus. 1929/30 wurde er dann in den Regimentsstab vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Stolp versetzt. Auch in dieser Position wurde er mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. April 1932 wurde er dort auch zum Major befördert. Am 1. April 1935 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann bei der Panzer-Abwehr-Abteilung 29 eingesetzt. 1937 wurde er dann als Kommandant vom Truppenübungsplatz Zeithain eingesetzt, trug aber weiter die Uniform seiner vorherigen Abteilung. Am 1. Oktober 1937 wurde er zum Oberst befördert. Am 10. November 1938 wurde er dann zum Kommandant von Magdeburg ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Sommer 1939. Seine Tätigkeit nach der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 ist unklar. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 349 ernannt. Dieses Regiment führte er dann im Frühjahr 1940 im Rahmen vom Unternehmen Weserübung nach Norwegen. Dort wurde es dann als Teil der 181. Infanterie-Division im Raum Drontheim als Besatzungstruppe eingesetzt. Am 1. Oktober 1941 wurde er dann zum Generalmajor befördert. Noch Ende des Monats Oktober 1941 gab er sein Kommando über das Infanterie-Regiment 349 ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 28. November 1941 wurde er dann zum Feldkommandant der Feldkommandantur 184 (FK 184) im Osten ernannt. Am 22. April 1942 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 25. April 1942 wurde er dafür zum Kommandant von Metz ernannt. Ende Juni 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 15. August 1943 wurde er zum Kommandant der Feldkommandantur 1017 (FK 1017) in Italien ernannt. Ab Herbst 1917 wurde er Stab dann als Militärkommandantur 1017 (MK 1017) bezeichnet. Am 1. Februar 1944 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes zum neuen Kommandant des rückwärtigen Armeegebiets 594 (Korück 594) in Italien ernannt. Mit seinem Stab wurde er bei der 10. Armee eingesetzt. Am 1. März 1944 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Ab September 1944 wurde er zugleich auch als Befehlshaber Po eingesetzt. Seine beiden Kommandos behielt er dann bis zum Kriegsende im Frühjahr 1945.[2]

Familie

Vater Hans Ewald Georg von Zanthier, Ulanen-Regiment „Graf zu Dohna“ (Ostpreußisches) Nr. 8; nach seiner Militärzeit war der Rittmeister a. D. Besitzer des Rittergutes Böskau (2086 Hektar) mit dem Vorwerk Hundskopf-Mühle (Dampfbrennerei) im Kreis Deutsch-Krone.
Bruder Jobst Guido Conradin von Zanthier

Hans Georg war der Sohn des Rittmeisters a. D. Hans Ewald Georg von Zanthier (Lebensrune.png 29. November 1859 auf Gut Groß Wunneschin, Provinz Pommern; Todesrune.png 27. März/August 1934) und dessen in Bernkastel-Wittlich geehelichten Frau Elise Agnes Editha, geb. von Puttkamer (1870–1936). Sein Vater diente u. a. 1882 bis 1890 im Ostpreußischen Ulanen-Regiment Nr. 8, danach im Westpreußischen Kürassier-Regiment Nr. 5 in Riesenburg, wo er als Premierleutnant im Auftrag seines Kommandeurs Oberstleutnant Graf von Matuschka das Buch „Einhundertfünfundsiebzig Jahre des Königlich Preußischen Kürassier-Regiments Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Westpreußisches) Nr. 5“ (seit seiner Errichtung am 1. Mai 1717 bis zur Gegenwart; Berlin 1892) schrieb. Sein Großvater väterlicherseits Eugen war ebenfalls Rittergutbesitzer, sein Großvater mütterlicherseits war der erzkonservative Karl Johann Erich von Puttkamer (1845–1935), Abgeordneter im preußischen Landtag, Landschaftsrat des Stolper Departements, Mitglied des preußischen Herrenhauses und Vorsizender, zuletzt Ehrenvorsitzender des Familienverbandes.

Geschwister

Hans Georg von Zanthier hatte zwei Geschwister:

  • Jobst Guido Conradin von (Reiht-)Zanthier (1893–1965)
    • geboren 30. März 1893 in Riesenburg, Westpreußen, Offizier im Ersten Weltkrieg, Schauspieler in Berlin, rechte Hand des berühmten Theaterregisseurs Max Reinhardt, Marlene Dietrich kannte er gut, 1931 bis 1942 (von Erich Pommer rekrutiert[3]) Besetzungschef bei der UFA; er entdeckte und förderte u. a. Willy Birgel, Zarah Leander, Marika Rökk, llse Werner, Albrecht Schoenhals und Georg Thomalla. 1939 war er nach Schmachtenberg bei Zeil gekommen, wo er das Schloß mit den Ländereien kaufte. In Schmachtenberg lebte von Zanthier mit Schwiegertochter, Enkel und Schwester. Im Schloß logierte noch die Familie eines alten UFA-Freundes sowie ein Lazarett. Jobst von Zanthier diente im Volkssturm. Am 2. Mai 1945 ernannten die US-amerikanischen Besatzer von Zanthier auf Empfehlung des Geistlichen Rates Rüdenauer zum Landrat. lm Juni 1946 wurde er vom neu gewählten Kreistag als Landrat gewählt. Dieses Amt übte er bis 1948 aus. Hernach amtierte er auf der CSU-Liste bis 1952 als stellvertretender Landrat des Landkreises Haßfurt. Im September 1953 wurde von Zanthier, der bei der FDP eine neue politische Heimat gefunden hatte, zum neuen Vorsitzenden des FDP-Kreisverbandes Haßfurt gewählt. Er war über mehrere Jahre stellvertretender Vorsitzender des Volksbildungswerkes Haßfurt e. V. und gründete einen Filmclub, wobei er seine Kontakte nutzte, um an Filme für Vorführungen heranzukommen. Vom 1. Mai 1956 bis zu seinem plötzlichen Tod am 18. März 1965 war er Erster Bürgermeister von Schmachtenberg. In dieser Eigenschaft förderte er u. a. den Wohnungsbau. So gab er Bauland für die Jobst-von-Zanthier-Siedlung ab.
  • Erica (1903–1991) ∞ Ludwig Riesch (1901–1991), Architekt und Regierungsbaumeister; ein Kind

Ehe

Rittmeister von Zanthier heiratete am 5. Oktober 1931 seine Verlobte Sonja, geschiedene von Schweinichen, geb. Schuster[4] (1901–1979). Sie brachte ihre Tochter Sonja Ilse (1922–2008) mit in die Ehe, die von Hans Georg von Zanthier als seine eigene aufgezogen wurde.

Beförderungen

Unterschrift als Oberstleutnant

Auszeichnungen (Auszug)

Grabstätte (Südfriedhof Wiesbaden)

Fußnoten

  1. Bei täglich steigendem Umsatz kommandierte Geschäftsführer Hans Zimmer schon sechzehn Generalagenten. Darunter auch den ehemaligen General-Intendanten des Weimarer Nationaltheaters, Staatsrat Dr. Hans Severus Ziegler. Unter den sechzehn Generalagenten arbeiten wiederum sechzig Bezirksagenturen, von denen jede 50 bis 300 Einzelhandelsgeschäfte bearbeitet.
  2. von Zanthier, Hans-Georg, Lexikon der Wehrmacht
  3. 100 Jahre UFA aus Castingsicht
  4. Sonja heiratete 1921 Heinrich von Schweinichen (1898–1959), Besitzer einer Papiergroßhandlung in Berlin. Die Ehe wurde am 8. Mai 1931 geschieden.