Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer

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Werkillustration von Alphonse de Neuville: Nemo und Aronnax betrachten die Überreste von Atlantis auf dem Meeresgrund.

Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer oder 20.000 Meilen unter dem Meer (auch 20.000 Meilen unter den Meeren) ist ein phantastischer Roman des französischen Schriftstellers Jules Verne aus den Jahren 1869/70. Er erschien anfangs in zwei Bänden und gilt heute als Klassiker der Literatur. Jules Verne ließ sich zu dem Roman durch die Entwicklungen des deutschen Erfinders Julius Hermann Kröhl inspirieren.

Der Titel des Romanes bezieht sich nicht auf die erreichte Meerestiefe (so tief wären die Weltmeere bei weitem nicht), sondern auf die zurückgelegte Fahrtstrecke der „Nautilus“, die die meiste Zeit unter Wasser ist und nur vereinzelt auftaucht.

Handlung

1867: Auf den Weltmeeren stoßen Schiffe immer wieder auf ein seltsames Objekt, das eine erstaunliche Größe besitzt und sich mit hoher Geschwindigkeit fortbewegen muß. Da keine Nation im Besitz einer neuen Waffentechnik ist, wird vermutet, daß es sich um ein Tier handeln muß. Der französische Meeresforscher Pierre Aronnax vermutet hierbei ein besonders großes Exemplar eines Narwals, einen Riesen-Narwal. Nach einem weiteren Vorfall schicken die Vereinigten Staaten die Fregatte „Abraham Lincoln“ unter dem Kommando von Captain Farragut los, die das Tier erlegen und somit die Handelswege über das Meer wieder sicher machen soll. Aronnax wird als Experte für Meerestiere eingeladen, sich der Fahrt anzuschließen, ebenso an Bord ist der aus Quebec stammande Ned Land, der als „Harpunierkönig“ gilt. Als sie im Indischen Ozean die Kreatur aufspüren, flieht diese zuerst vor ihnen. Sie beschießen sie, doch die Geschosse prallen an der Außenhaut ab. Als es zu einer Rammung kommt, gehen Arronax, sein Diener Conseil und Ned Land unfreiwillig über Bord. Sie können sich auf eine kleine Insel retten, die sich als Oberfläche des gejagten Objekts herausstellt – und aus Stahl ist. Sie werden durch eine Lucke in das Innere geholt und treffen dort einen Mann unbekannter Nationalität, der sich Nemo nennt und Kommandant des Schiffes ist. Er sieht sie nicht als Gefangene, sie dürfen sich frei bewegen, er macht jedoch deutlich, daß er ihnen nicht gestatten kann, das Schiff, die „Nautilus“, wieder zu verlassen, da er nicht will, daß jemand von seinem Geheimnis erfährt. Arronax und seinen Gefährten bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Reise einzulassen, die Nemo, der der Welt abgeschworen hat und nur noch das Meer als seine Heimat ansieht, startet. Auf der Reise, die sie an der Torres-Passage, Neuguina, der Suezdurchfahrt, Kreta, dem versunkenen Atlantis, dem Südpol als auch dem Golfstrom vorbeiführt und mit Gefahren wie Haien, Eingeborenen, Riesenspinnen und Kraken konfrontiert, zeigt sich Aronnax von dem Abenteuer begeistert und von der Person Nemos fasziniert, so daß er immer weniger an Fluchtversuche denkt. Als Nemo jedoch das Kriegsschiff „Le Vengeur“ zum Sinken bringt, stellt er fest, daß sie nach sieben Monaten und 20.000 Meilen Seereise genug Zeit an Bord der „Nautilus“ verbracht haben. Nemo hat sein Versenken des Schiffes wohl innerlich stärker aufgewühlt, daß er sich kaum noch sehen läßt, und auch die Mannschaft macht sich rar. So gelingt es Aronnax und seinen Gefährten schließlich, mit einem Boot zu entkommen. Sie müssen jedoch feststellen, daß sie sich vor Norwegen und in den Fängen des dortigen Malstroms befinden, dem sie nicht entrinnen können: Das Boot wir vom Strom erfaßt und nach unten gezogen, die drei Flüchtigen verlieren das Bewußtsein. Sie erwachen in einem Fischerdorf in Norwegen wieder und können sich nicht erinnern, wie sie dem Malstrom entkommen konnten. Sie warten auf das Dampfschiff, das sie nach Mitteleuropa bringen wird, und Aronnax nutzt die Zeit, seine heil und vollständig gebliebenen Aufzeichnungen durchzusehen und seinen Reisebericht zu vervollständigen. Er fragt sich, ob die „Nautilus“ dem Malstrom ebenso entkommen konnte und ob Nemo immer noch am Leben ist, weiß aber, daß er hierauf nie eine Antwort erhalten wird.

Anmerkungen

  • Die mehrfach vorkommende Phrase „Nautron respoc lorni virch“, die Nemo und Mitglieder seiner Besatzung mehrmals verwenden, wird bezüglich ihrer Bedeutung im unklaren gelassen. Womöglich handelt es sich um vollkommen erfundene Wörter Vernes.
  • Die Nationalität Nemos, der Französisch, Englisch, Deutsch und Latein beherrscht, wird im unklaren gelassen. An einer Stelle sagt er, daß ein Inder, den sie vor einem Hai gerettet haben, sein Landsmann sei, jedoch fügt er hinzu, daß Indien ein Land der Unterdrückung und somit jeder Unterdrückte sein Landsmann sei. Ein Besatzungsmitglied Nemos schreit kurz vor seinem Tod noch auf Französisch um Hilfe, was Aronnax verwirrt bemerkt. In dem später veröffentlichten Roman „Die geheimnisvolle Insel“ wird Nemo als Inder dargestellt und trägt den Namen Prinz Dakkar.

Verfilmungen

Literatur

  • Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer (HTML-Versionen: Band 1, Band 2)

Verweis

Tondateien