Ackermann, Karl

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Karl Friedrich Ackermann (Lebensrune.png 15. Dezember 1908 in Heidelberg; Todesrune.png 21. Juni 1996 in Mannheim) war ein deutscher Journalist und Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger des Mannheimer Morgens. Er war Umerzieher mit KP-Vergangenheit.

Werdegang

Karl Friedrich Ackermann war der Sohn eines Mechanikers. Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Villingen studierte er von 1928 bis 1932 in München und Heidelberg Soziologie und Geschichte, u. a. bei Alfred Weber, Karl Mannheim, Emil Lederer, Friedrich Gundolf und Karl Jaspers. 1931 promovierte er mit einer Arbeit über „Organisatorische Differenzen der deutschen Sozialdemokratie vor 1914“ zum Dr. phil.

Wirken

Karl Ackermann schloß sich 1928 dem Studentenverein „Revolutionäre Sozialisten“ in Heidelberg an. Von 1929 bis 1931 gehörte er zur KP-Absplitterung KPDO und ab 1931 auch zur kommunistischen „Roten Hilfe“, deren Bezirksleiter Stuttgart und Landesleiter Württemberg er 1933 wurde. Neben dieser hochrangigen kommunistischen Funktionärstätigkeit, ab Januar 1933 in der Illegalität, gab er auch Untergrundschriften heraus. Er war Herausgeber des „Süddeutschen Tribunals“. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat erhielt er eine Haftstrafe von 2¼ Jahren. 1937 gelang ihm während eines Polizeitransportes die Flucht. Er ging in die Schweiz. Dort arbeitete er beim „Deutschen Volksecho“ (später „Das Volksecho“), einer KPD-Zeitung, mit. Die Jahre von 1939 bis 1944 mußte er im schweizerischen Arbeitslager Zürichhorn zubringen. In der Schweiz heiratete er 1944 seine Ehefrau, eine Jüdin.[1] Nach illegalem Grenzübertritt wurde Ackermann im Mai 1945 in Singen als vermeintliches „Werwolf“-Mitglied von den Besatzern verhaftet. Nachdem sich der Irrtum aufgeklärt hatte, statteten ihn die alliierten Militärdiktatoren mit der Lizenz für die „Stuttgarter Zeitung“ aus. Im September 1945 wurde er damit Mitherausgeber und Chefredakteur, wechselte 1946 nach Mannheim, wo er zusammen mit Eitel Friedrich von Schilling eine Lizenz für den „Mannheimer Morgen“ erhielt, für den er dann bis 1974 als Mitherausgeber, Verleger und Chefredakteur tätig war. Als Herausgeber und Vorsitzender des Gesellschafterbeirats der Firmengruppe Dr. Haas GmbH, zu welcher der „Mannheimer Morgen“ gehört, blieb er dem Blatt auch weiterhin verbunden.

Neben seiner journalistischen und verlegerischen Tätigkeit engagierte sich Ackermann auch in verschiedenen Gremien der Zeitungsverleger. Unter anderem war er Aufsichtsratsmitglied der DENA sowie Vorstandsmitglied der Wirtschaftsgenossenschaft der Presse (beide seit Gründung). Bis zu seiner Emeritierung war er außerdem Vorstandsmitglied des Südwestdeutschen Zeitungsverlegerverbandes und Delegierter im Bundesverband der Zeitungsverleger sowie langjähriges Mitglied der Tarifkommission. Bis 1956 fungierte er als Landesarbeitsrichter.

Auszeichnungen

Familie

Karl Ackermann war ab 1944 mit Luise, geb. Schneider, verheiratet und hinterließ eine Tochter, Renate von Reiswitz. Er starb am 21. Juni 1996 im Alter von 87 Jahren in Mannheim.

Fußnoten

  1. Gerhard Frey: Prominente ohne Maske, Band 2, FZ-Verlag, ASIN B005XVN0GM