Admiral-Hipper-Klasse

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Geschützbatterien der Admiral-Hipper-Klasse; Der Versailler Vertrag verbot den Bau deutscher schwerer Kriegsschiffe. Jedoch wurde 1935 der deutsch-engli­schen Flottenvertrag ratifiziert, welcher es der Kriegsmarine erlaubte, bis zu 35 % der Tonnage der Royal Navy in der entsprechenden Kriegschiffs-Klasse zu bauen. Dadurch konnte das Deutsche Reich fünf Kreuzer entsprechend des Washingtoner Vertrags bauen. Diese wurden unter der Bezeichnung „Admiral Hipper“-Klasse von 1935 bis 1936 auf Kiel gelegt.

Zur „Admiral Hipper“-Klasse gehörten fünf Schwere Kreuzer der Kriegsmarine, die zwischen 1935 bis 1943 gebaut wurden, wobei zwei der Kriegsschiffe kriegsbedingt nicht vollendet und somit nicht in Dienst gestellt werden konnten.

Erläuterung

„Bei den Kreuzern der ‚Admiral-Hipper‘-Klasse handelte es sich um sog. ‚Washington‘-Kreuzer. Für diesen Schiffstyp galt eine Tonnagebeschränkung von 10.000 t und eine maximale Bewaffnung mit 20,3-cm Geschützen. Auf Grund dieser Einschränkungen wurde nach dem Londoner Flottenabkommen 1935 in Deutschland mit der Planung und dem Bau solcher Kreuzer begonnen. Schnell wurde jedoch klar, dass die genannten Einschränkungen mit den geforderten Parametern nicht in Einklang zu bringen waren. Daher wurde schon recht früh bei der Planung dazu übergegangen, die Tonnagebeschränkung zu überschreiten. Heraus kamen Kreuzer, die um 40 % größer waren, als sie es eigentlich hätten sein dürfen. Offiziell wurde ihre Tonnage jedoch bis Kriegsbeginn immer mit 10.000 t angegeben. Die Panzerung der Kreuzer bestand aus einem Gürtelpanzer, der 3,8 m tief und 70 mm dick war. Im Bereich der Zitadelle betrug die Dicke des Gürtelpanzers 80 mm und verjüngte sich nach voraus auf 40 mm. Das gepanzerte Oberdeck reichte von der achternen schweren Artillerie über die Antriebsanlage bis zur vorderen schweren Artillerie. Die Stärke der Panzerung im Bereich der 20,3-cm Türme betrug 12 mm und dazwischen 30 mm. Das Panzerdeck hatte eine Dicke von 50 mm.
Die Panzerung war eigentlich recht ordentlich, war aber zu schwach, vor allem gegen steil auftreffende Geschosse auf dem Oberdeck. Die schwere Artillerie des Kreuzers bestand aus acht 20,3-cm-Sk L/60 Modell C 34 in Drehscheibenlafette LC 34, untergebracht in vier Doppellafetten. Die Geschütze hatten eine Mündungsgeschwindigkeit von 925 m/sek und wogen mit Verschluß, Mantelrohr, freitragendem Seelenrohr 20,7 t. Ein kompletter Turm wog 248 t. Jedes Geschützrohr hatte Lebensdauer von etwa 600 Schuß. Die maximale Reichweite betrug 33.540 m, bei neuen Rohren 36.440 m. Bei einer Schußweite von 30.000 m war ein Geschoß 69 Sekunden lang unterwegs, bei 10.000 m waren es noch 13,6 Sekunden. Die beste Gefechtsentfernung betrug 25.000 m, die geringste Gefechtsentfernung mit Kopfzündern betrug 1.000 m. Nach vorne konnte die Artillerie unter 5.000 m nicht wirken. Die Türme ließen sich um jeweils 290° drehen (145° zu jeder Seite). Die Waffenleitung erfolgte durch je ein 7-m Basisgerät im Vormars, im achternen Kommandostand und in den 20,3-cm Türmen B und C. Ein 6-m Basisgerät befand sich im vorderen Kommandostand. Mit Hilfe dieser Basisgeräte wurde das Feuer der schweren Artillerie geleitet. Dazu gehörten zwei Artillerierechenstellen und zwei Artillerieschaltstellen. Je zwei Flak-Leitstände befanden sich beiderseits des Turmmastes und dem Schornstein mit je einem 4-m Basisgerät. Dazu gehörten zwei Flak-Schaltstellen, die wie die Artillerierechen- und -Schaltstellen.“[1]

Schiffe der Klasse

Britisches Propaganda-Abwurfflugblatt während dem deutschen Unternehmen „Weserübung“, allerdings gehörte die „Blücher“, Führungsschiff der Kriegsschiffgruppe 5 (Kampfgruppe Oslo) unter Konteradmiral Oskar Kummetz, zu den tatsächlichen tragischen Opfern vor Norwegen; 830 Besatzungsmitglieder und Heeressoldaten (vorwiegend Gebirgsjäger) des Landungskommandos waren nach Treffer der norwegischen Küstenbatterie „Oscarsborg“ unter Oberst Birger Eriksen mit ihren Geschützen der Krupp AG und zwei Torpedos der Kaholmen-Torpedobatterie gefallen, um 7.22 Uhr kenterte der Schwere Kreuzer und sank über den Bug östlich der Inselgruppe Askholmene.

„Admiral Hipper“

Hauptartikel: Admiral Hipper

„Blücher“

  • Werft: Deutsche Werke Kiel (DWK)
  • Kiellegung: 15. August 1935
  • Stapellauf: 8. Juni 1937
  • Indienststellung: 20. September 1939
  • Feindfahrten: Unternehmen „Weserübung“
  • Schicksal: Am 9. April 1940 im Oslofjord vor der Festung Oscarsborg durch Torpedo- und Artillerietreffer versenkt.

„Prinz Eugen“

Hauptartikel: Prinz Eugen (Schiff, 1938)
  • Werft: F. Krupp Germaniawerft, Kiel
  • Kiellegung: 23. April 1936
  • Stapellauf: 22. August 1938
  • Indienststellung: 1. August 1940
  • Feindfahrten: Begleitung des Schlachtschiffes „Bismarck“ beim Unternehmen „Rheinübung“, Unternehmen „Cerberus“, Evakuierung der Ostfront
  • Schicksal: Die „Prinz Eugen“ wurde am 7. Mai 1945 als Kriegsbeute an den Feind der United States Navy übergeben und in USS „Prinz Eugen“ (IX-300) umbenannt.

„Seydlitz“

  • Werft: AG „Weser“; Deutsche Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (Deschimag), Bremen
  • Kiellegung: 29. Dezember 1936
  • Stapellauf: 19. Januar 1939
  • Indienststellung: nie
  • Feindfahrten: keine, da 1942 Umbau zum Flugzeugträger
  • Schicksal: im Januar 1943 wurde der Umbau abgebrochen und das unfertige Schiff am 10. April 1945 in Königsberg versenkt.

„Lützow“

  • Werft: AG „Weser“ (Deschimag), Bremen
  • Kiellegung: 8. Februar 1937
  • Stapellauf: 1. Juli 1939
  • Indienststellung: nie
  • Feindfahrten: keine
  • Schicksal: Schiff wurde nicht fertiggestellt im Mai 1940 an die Sowjetunion verkauft, umbenannt in „Petropawlowsk“, später „Tallinn“ und 1960 verschrottet. Nicht zu verwechseln mit dem zur „Lützow“ umbenannten Panzerschiff „Deutschland“.

Fußnoten