Aktion Reinhardt

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Nach der jüdischen, vor allem im Westen und in Rußland mit Strafvorschriften geschützten Erzählung zum Häftlingsschicksal in deutschen Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkrieges fand zwischen Juli 1942 und Oktober 1943 in den fünf Distrikten des Generalgouvernements eine von deutschen Stellen organisierte „Aktion Reinhardt“ als Vernichtungsaktion an Lagerinsassen statt.

Erläuterung

Wer konkret wem in diesem Zusammenhang Weisung gegeben hat, scheint offiziell unklar zu sein. Strittig ist auch die Herkunft bzw. Schreibung des Namens der Aktion.[1] Zum Zeitpunkt meint eine in solchen Fragen quasi-offizielle digitale Textsammlung:

„Wann der Befehl [...] gegeben wurde, lässt sich nicht feststellen, da außer einem Schreiben Hermann Görings an Reinhard Heydrich kein schriftliches Zeugnis der höchsten Regierungskreise bekannt ist. Es ist nicht sicher, ob Adolf Hitler jemals in schriftlicher Form einen Befehl zur Ermordung der Juden gab.“[2]

Abweichende Ansichten

Verschiedene revisionistische Autoren haben Zweifel, kritische Nachfragen und zum Teil grundlegende Einwände gegen das Narrativ vorgebracht. Sie betreffen im wesentlichen den Charakter bzw. den Betriebs des Lagers, Angaben zu Tötungen einschließlich Methoden und Technik sowie die Opferzahlen, Zeiträume, betroffene Gruppen und die Bewertung von Zeugenaussagen.

Revisionisten haben – außer abweichenden Darstellungen und außer dem (teilweisen) Bestreiten – auch eigene Berechnungen und Herleitungen vorgelegt, die sie als wissenschaftlich und zum Beweis geeignet ansehen, jedenfalls als erörterungswürdig und -bedürftig.

Solcherart unbeauftragte Kommentare, Ergänzungen, Infragestellungen, Berichtigungen oder Negierungen im Ergebnis privater Forschungen sind in vielen Ländern nicht zur öffentlichen Behandlung zugelassen, vielmehr lösen sie Strafverfahren und Verurteilungen aus. Strafverteidiger werden an ihrer Arbeit gehindert und beispielsweise bei gewissen Beweisanträgen kurzerhand auch selbst angeklagt und verurteilt.

Von daher spielt es in der Öffentlichkeit keine Rolle, was Revisionisten für zutreffend oder für richtiger halten. Denn staatlicher Zwang in Form von eigens zugeschnittenen „Blasphemiegesetzen“ (Manfred Kleine-Hartlage) macht eine freie und wissenschaftliche Erörterung unmöglich. Für Behörden und den Justizapparat ist nicht nur das Wesentliche, sondern es sind auch die Einzelheiten „offenkundig“.

Opferzahlen nie amtlich festgestellt

So wie es keine Dokumentationsstelle für Verbrechen an Deutschen gibt und die Bonner Regierungen jahrzehntelang die Veröffentlichung der zunächst auf amtlichen Auftrag hin erarbeiteten Dokumentation des Schicksals der deutschen Kriegsgefangenen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verhinderten, so unterblieb auch bis heute eine amtliche deutsche Feststellung der Häftlings- und Opferzahl der deutschen Konzentrationslager.

Der Autor Rolf Kosiek schrieb in dem Artikel „Bundesregierung verhindert Feststellung der KL-Opferzahl“[3] – der damalige Bundesinnenminister Gerhard Schröder habe entgegen dem Wunsch der Konferenz der Innenminister der westdeutschen Länder 1959/60 die Entscheidung bekanntgegeben, daß die Opferzahl nicht erforscht und nicht festgestellt werden solle – wobei unklar ist, auf wessen Weisung dies geschehen sein mag.

Siehe auch

Literatur

  • Rolf Kosiek:
    • Hatte Hitler keinen Holocaust-Plan?, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 495
    • Bundesregierung verhindert Feststellung der KL-Opferzahl, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 757–759
    • Frühe Angaben jüdischer Opferzahlen, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 574–577
  • Jürgen Graf, Carlo Mattogno: Konzentrationslager Majdanek, Castle Hill Publishers, Hastings, 1998
Englischsprachig
  • Holocaust Encyclopedia, Buch, o. J. (634 pages, 579 entries, 357 illustrations, bibliography, names index) und E-Book; holocaustencyclopedia.com
  • Israel Gutman (ed.): Encyclopedia of the Holocaust, Yad Vashem, Jerusalem/MacMillan, New York, 1990
  • Jürgen Graf, Thomas Kues, Carlo Mattogno: Sobibór: Holocaust Propaganda and Reality, 2nd ed., Castle Hill Publishers, Uckfield, 2020.

Fußnoten

  1. Vgl. auch Reinhardt-Programm
  2. Wikipedia, Artikel „Aktion Reinhardt“
  3. In: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 757–759 (S. 758)