Albert, Michael

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Michael Albert (* 21. Oktober 1836 in Trappold; † 21. April 1893 in Schäßburg) war ein bedeutender Dichter, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Er studierte Theologie und Germanistik in Jena, Berlin und Wien und unterrichtete als Gymnasialprofessor in Bistritz und zuletzt in Schäßburg.

Wirken

Albert zeigt den für die geistigen Berufe des siebenbürgischen Sachsentums im 19. Jahrhundert bezeichnenden Aufstieg aus dem begüterten Bauerntum. Auf Gymnasialjahre in Schäßburg folgten Hochschulstudien (Germanistik und evangelischer Theologie) in Jena, Berlin (bei Massmann, Haupt) und Wien. Seit 1861 war Albert Lehrer (Professor) am Schäßburger evangelischen deutschen Obergymnasium, das unter den Rektoren G. D. Teutsch (bis 1863) und F. Müller seine „große Zeit“ erlebte. In bewußter Ergänzung der von dem „Schässburger Kreis“ gepflegten wissenschaftlichen Forschung suchte Albert das dichterische Schaffen für den Auf- und Ausbau eines eigenständigen deutschen Geisteslebens in seiner Volksgruppe fruchtbar zu machen, die durch den Ausgleich des Jahres 1867 (Personalunion zwischen Österreich und Ungarn unter Preisgabe des transleithanischen Deutschtums) in ihrem Bestand schwer gefährdet erschien. Im Verein mit den ihm befreundeten T. Teutsch (Kronstadt) und F. W. Schuster (Mühlbach-Broos) führte Albert eine Blütezeit deutsch-hochsprachlicher Dichtung in Siebenbürgen herauf. Gegenstand derselben war vorwiegend die deutsche Leistung in der sächsischen Vergangenheit und Gegenwart Siebenbürgens. Neben mehreren Dramen, darunter auch solchen allgemeinen Inhaltes, und Erzählungen aus sächsischer Gegenwart und Vergangenheit schrieb Albert lyrische Gedichte, die eine starke persönliche, zum Teil politische Note tragen, außerdem zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen pädagogischen, literarhistorischen und geschichtlichen Inhaltes. - Alberts Bedeutung liegt darin, daß er in den Jahrzehnten nach dem Übergang Siebenbürgens aus dem großösterreichischen in den ungarischen Staatsverband als Dichter, Schriftsteller und Pädagoge - am stärksten durch seine Heimatdichtung - Miterwecker und dichterischer Gestalter eines zugleich „kleinsächsisch“ und „großdeutsch“ gerichteten Weltbildes seiner Stammesgenossen wurde. Im binnendeutschen Literaturraum hat Alberts Heimatdichtung nur geringe Wirkung geübt. Innerhalb der eigenen Volksgruppe fand er stärkste Beachtung und Widerhall.[1]

Verweise

Literatur

  • A. Schullerus: Michael Albert, sein Leben und Dichten. Hermannstadt 1898

Fußnoten