Alexander II. (Rußland)

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Alexander II. wurde in der Peter-Pauls-Festung in St. Petersburg beigesetzt.

Alexander II. Nikolajewitsch (Lebensrune.png 29. April 1818 in Moskau; Todesrune.png ermordet 13. März 1881 in Sankt Petersburg) war von 1855 bis 1881 Kaiser von Rußland aus dem Haus Romanow-Holstein-Gottorp. Als er 1855 an die Macht kam, war Rußland ein rückständiges Land. Er ging als Reformer in die Geschichte ein und wurde „Befreier-Zar“ genannt. Er war unter anderem außerordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, Ritter des Königlich Preußischen hohen Ordens vom Schwarzen Adler und Großkreuzritter des Ordens „Pour le Mérite“.

Leben

Alexander II., Kaiser von Rußland.jpg

Alexander II. wurde 1818 als Sohn des Kaisers Nikolaus I. und der Kaiserin Alexandra Fjodorowna im Moskauer Kremlpalast geboren.[1] Sein Erzieher und Lehrer war Wassili Schukowski, ein russischer Dichter und Übersetzer von Goethe, Schiller und Hebel, der die aufgeklärten humanistischen Ideen Deutschlands schon in den Napoleonischen Kriegen kennengelernt und daraufhin selbst bereits 1822 die Leibeigenschaft auf seinem Landgut abgeschafft hatte.

Nach dem Tod seines Vaters übernahm er dann als Alexander II. am 2. März 1855 die Regierungsgeschäfte, wobei die Aufhebung der Leibeigenschaft eine seiner ersten Reformen war. Nach einem Attentatsversuch 1866 nahm er zwar vorübergehend eine restriktivere Haltung ein, begann dann jedoch noch radikalere Reformen.

Tod

1881 kam Alexander II. bei einem Bombenanschlag ums Leben, nachdem er die Bildung eines Ausschusses angeordnet hatte, der die Mitwirkung der öffentlichen Meinung an der Gesetzgebung einführen und festschreiben sollte. Die Attentäter gehörten zur Organisation „Narodnaja Wolja“ („Volkswille“), einem extremistischen Ableger der Gesellschaft „Land und Freiheit“. Die Jüdin Vera Figner soll involviert gewesen sein.[2]

Der Mord

Am Mittag des 13. März 1881 macht sich Zar Alexander II. in St. Petersburg zur Militärparade bereit. Sein Innenminister hat ihn gewarnt, er hatte von neuen Attentatsplänen gehört: zwei Jahre zuvor war die linksterroristische Organisation „Narodnaja Wolja“ – Volkswille – entstanden, deren erklärtes Ziel der Sturz des Zaren war. Es hatte bereits mehrere Anschläge auf Alexander II. gegeben, sie hatten ihr Ziel verfehlt. An diesem Sonntag fährt der Zar eine andere Route als geplant – und entgeht so einer Mine. Nach der Truppenparade befiehlt er seinem Kutscher, zum Winterpalais zurückzukehren. Es ist Viertel vor drei. Von sieben Reiterkosaken und drei Polizeioffizieren begleitet, fährt die geschlossene Kutsche am Katharinenkanal entlang durch den Schnee. Dann plötzlich eine Explosion. Die Bombe verletzt mehrere seiner Begleiter und zerstört Alexanders Gefährt, der Zar bleibt unversehrt. Statt davonzueilen, schaut er sich den Attentäter genau an. Der französische Schriftsteller Henri Troyat schildert die Szene so: „Der Mörder, den die Polizisten festhalten, blickt ihn von unten mit unverhohlenem Hass an. Als rede er mit einem unerzogenen Kind, fragt der Zar ihn streng: ‚Hast du die Bombe geworfen? Das ist ja wirklich unglaublich!‘ Irgendjemand fragte: ‚Sire, ist Eure Majestät nicht verletzt?‘ Er antwortete: ‚Nein, ich bin Gott sei Dank unversehrt.‘ Ryssakow hebt den Kopf und sagt grinsend: ‚Ist es nicht zu früh, um Gott zu danken?‘“ In diesem Moment wirft ein weiterer Attentäter eine zweite Bombe direkt vor die Füße des Monarchen. Der Zar wird lebensgefährlich verletzt, verliert viel Blut und stirbt kurze Zeit darauf im Winterpalais. Alexander II. ging als Reformer und als „Befreier-Zar“ in die Geschichte ein. 1818 wurde er in St. Petersburg geboren. Seine exzellente Bildung verdankte er vor allem seinem Hauslehrer, dem Dichter Wassilij Schukowskij.[3]

Familie

Am 28. April 1841 heiratete Alexander die deutsche Prinzessin Marie von Hessen-Darmstadt, aus der Ehe sind acht Kinder, wobei das dritte Kind als Alexander III. russischer Kaiser wurde.

Literatur

  • Allerhöchst von seiner kaiserlichen Majestät am 19. Februar 1861 bestätigte Verordnung über die aus der Leibeigenschaft getretenen Bauern (PDF-Datei)
  • Richard Graf von Pfeil und Klein-Ellguth: Das Ende Kaiser Alexanders II. Meine Erlebnisse in russischen Diensten 1878-1881, 1903 (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Werner E. Mosse: Alexander II and the Modernization of Russia. 6. Aufl. New York 1976, S. 26.
  2. Europa – The last Battle, bei 21.28 min. Siehe zu diesem Film Europa – The last Battle.
  3. Ermordung von Zar Alexander II., Deutschlandfunk, 13. März 2016