Kindler, Alfred
Alfred Kindler ( 1. Dezember 1907 in Leipzig; 16. Oktober 1932 ebenda) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Wirken
Alfred Kindler trat am 1. März 1932 in die NSDAP und in die SA ein.
Am 16. Oktober 1932 veranstaltete der NSDAP-Kreis Leipzig eine Wahlkundgebung, an der etwa 30.000 Personen teilnahmen. Am Abend gegen 21.30 Uhr marschieren SA-Männer nach erhebendem Tage heimwärts. Da knallten aus dem „Arbeitsheim“ Schüsse der Reichsbanner, rissen vier SA-Männer schwer verletzt zu Boden. Ein fünfter, der stellvertretende Truppführer Alfred Kindler, wurde mit einem schweren Lungenschuß ins Krankenhaus eingeliefert und verstarb dort. Der fünfundzwanzigjährige Bäckergeselle wollte einen Monat später heiraten.
Am 8. November 1938 fand in Leipzig eine feierliche Prozession statt, bei der die Särge der sieben Leipziger Blutzeugen Walter Blümel, Alfred Kindler, Erich Kunze, Heinrich Limbach, Alfred Manietta, Erich Sallie und Rudolf Schröter vom Nordfriedhof zunächst zum Markt gebracht wurden, wo die Toten „zum letzten Appell“ gerufen wurden. Statt ihrer antwortete dabei die angetretene Ehrenformation beim Aufruf der einzelnen Namen mit „Hier!“. Anschließend wurden die Särge in den eigens für sie geschaffenen Ehrenhain auf dem Leipziger Südfriedhof überführt.
In Leipzig trug eine Straße seinen Namen.
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Eher-Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München 1938