Alt Rehse

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Alt-Rehse)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Alt Rehse

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mecklenburg
Landkreis: Müritz
Provinz: Mecklenburg
Einwohner (31. Dez. 2007): 362
Bevölkerungsdichte: 39 Ew. p. km²
Fläche: 9,11 km²
Höhe: 17 m ü. NN
Postleitzahl: 17217
Telefon-Vorwahl: 03962
Kfz-Kennzeichen: MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN
Koordinaten: 53° 30′ N, 13° 10′ O
Alt Rehse befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern

Alt Rehse ist ein deutsches Dorf und Ortsteil der Stadt Penzlin.

Geographie

Lage

Alt Rehse liegt am westlichen Ufer des Tollensesees.

Nachbarorte

Die Gemarkung des Ortsteils grenzt an die Gemeinden Kuckssee, Wulkenzin, Hohenzieritz, die Stadt Penzlin sowie an die Kreisstadt Neubrandenburg.

Geschichte

Führerschule der Deutschen Ärzteschaft

Von Mai 1935 bis 1943 fanden in Alt Rehse an der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ im nationalsozialistischen Musterdorf Fortbildungslehrgänge für 12.000 Heilberufler aus dem gesamten Reichsgebiet statt, bis Ende 1940 unter der Leitung von Hans Deuschl. Die Führerschule entstand auf einem ehemaligen Rittergut.

War Dr. Deuschl der „geistige Vater” der Kaderschmiede für die künftigen Ärzteführer des Deutschen Reiches, so lag die bauliche Ausführung des Gesamtprojektes Alt Rehse in den Händen des Architekten Hans Haedenkamp (Lebensrune.png 10. November 1886), Bruder von Dr. Karl Haedenkamp. Dem Architekten Hermann Grothe wurde die Bauleitung vor Ort übertragen. Jede Einzelheit bis zum letzten Türgriff hat der Baumeister Haedenkamp nach alten Bauernmotiven entworfen und sinngemäß in neuzeitliche Formen gebracht.

„Das Bauprogramm bestand einmal aus der Sanierung und dem Umbau der vorhandenen Bauten (des Gutshofes, des neuen Schlosses usw.) und sodann aus der Errichtung neuer Gebäude für die Schulung und die Unterbringung von etwa 100 Schulungsteilnehmern und des dazugehörigen Lehr- und Betriebspersonals. [...] Es lohnt sich, den wuchtigen Bau des Gemeinschaftshauses etwas näher zu betrachten. Es steht auf dem höchsten Punkte des großen Parks mit der Längs- und Aussichtsseite zum Tollensesee. Von außen betrachtet bietet es das typische Bild des niedersächsischen Bauernhauses mit dem steilen Rohrdach und den am Giebel gekreuzten Pferdeköpfen. Das Fachwerk besteht aus dunkel gestrichenem Kiefernholz, das mit roten Ziegelsteinen ausgemauert ist. In die Außenwand eingelassen sind weiß gestrichene bleiverglaste Fenster. In der Mitte der Längsseite öffnen sich fünf hohe Flügeltüren auf eine große Terrasse, von der sich ein wunderbarer Blick auf den See und das gegenüberliegende Ufer bietet. Vom leicht abfallenden grünen Rasen leuchten Blutbuchen und Kastanien mit ihren roten und weißen Kerzen herauf. Im Innern betreten wir eine riesige Halle, in der die gemeinsamen Mahlzeiten eingenommen werden und die auch als Unterrichtsraum dient. Hier hat der Baumeister überall das schwere Kiefernholzgefüge sichtbar gelassen. Nur roh behauen ragen die riesigen Träger in die Höhe. Sie stützen, durch wuchtige schmiedeeiserne Klammern zusammengehalten, das tragende Gebälk der Decke. An langen schweren weiß gescheuerten Holztischen stehen die schlichten Stühle in altertümlichen Formen mit geflochtenem Sitz. In die Deckenbalken als Schnitzwerk eingegraben ist uralte bäuerliche Spruchweisheit in heimatlich niederdeutscher Mundart. In den Nebenräumen dieser großen Halle sind auf der einen Seite der Küchenbetrieb, auf der anderen die Lesezimmer untergebracht. Es wurde nach Möglichkeit sowohl innen wie außen nur bodenständiges Material verarbeitet: Schilf aus dem See für die Dachdeckung, Kiefernhölzer für das Fachwerk des Hauses, Ziegelsteine aus Mecklenburger Ziegeleien, Feld- und Bruchsteine für den Sockelunterbau, Eichen- und Buchenholz für Hausgerät und Vertäfelung und für die Beleuchtungskörper. [...] Alle technischen Neuerungen: Warmwasser, Zentralheizung, Normaluhren, Radio, Tonfilm, Feuersirenen, Feuerlöscheinrichtungen sind angebracht, ohne die künstlerische Wirkung der Architektur zu beeinträchtigen. Als besondere Neuerung hat der Architekt eine Berieselungsanlage für die Schilfdächer konstruiert, die es gestattet, das ganze Rohrdach in wenigen Minuten unter Wasser zu setzen.” — Bericht im „Deutschen Ärzteblatt“, wo Hans Haedenkamps Bruder Karl Schriftleiter war

Bekannte Personen

  • Georg Ferdinand Heinrich Reichsfreiherr von Maltzahn (1778–1868)
    • Erblandmarschall des Fürstentums Wenden, der am 18. Oktober 1816 als Erster in Mecklenburg die Aufhebung der Leibeigenschaft auf seinen Gütern verkündete,
  • Carl Otto Ferdinand Mercker (1816–1893)
    • grub bei Wustrow einen Knüppeldamm aus, die er als „Brücke zu Rethra“ deutete
  • Ludwig Freiherr von Hauff
    • kaufte 1897 das Gut, auf das er ein neues Schloß erbaute und den Gutspark in einen Landschaftspark umwandelte