Pinkwart, Andreas

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Andreas Pinkwart

Andreas Pinkwart (* 18. August 1960 in Neunkirchen-Seelscheid) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Politiker der BRD-Blockpartei FDP.

Werdegang

Andreas Pinkwart wurde am 18. August 1960 in Seelscheid geboren. Er absolvierte nach dem Abitur am privaten Antonius-Kolleg Neunkirchen (1979) zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Köln. Von 1981 bis 1987 studierte er in Münster und Bonn Volks- und Betriebswirtschaftslehre und schloß sein Studium mit dem Diplom ab, 1991 promovierte er mit einer Arbeit über neuere Ansätze auf dem Gebiet der Unternehmensentwicklung bei Prof. Horst Albach in Bonn zum Dr. rer. pol.

Wirken

Während der Promotionszeit arbeitete Andreas Pinkwart zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mittelstandsforschung in Bonn. 1989-1990 war er dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter der parlamentarischen Geschäftsführung der FDP-Bundestagsfraktion tätig. Von 1991 bis 1994 leitete er das Büro des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Hermann Otto Solms.

Seine wissenschaftliche Karriere setzte Andreas Pinkwart 1994-1997 als Lehrstuhlinhaber für Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf fort. 1998 erhielt er einen Ruf als Universitätsprofessor auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre kleiner und mittlerer Unternehmen an der Universität Siegen. Die Professur sollte der mittelstandsbezogenen Profilbildung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften dienen. Pinkwarts Forschungsschwerpunkte sind Mittelstandsökonomie, Entrepreneurship, komplexe Unternehmensdynamik, Turnaround-Management und New Public Management.

Seine parteipolitische Karriere begann Pinkwart, der 1980 der „Freien Demokratischen Partei“ (FDP) beigetreten war, als langjähriges Kreistagsmitglied des Rhein-Sieg-Kreises. 1992 wurde er Kreisvorsitzender der FDP Rhein-Sieg und 1996 wurde er stellvertretender Landesvorsitzender der FDP in Nordrhein-Westfalen. 1997 erhielt Andreas Pinkwart einen Sitz im FDP-Bundesvorstand, dem er (mit zweijähriger Unterbrechung) seither angehört. Maßgeblich war er dort an der Erarbeitung des FDP-Konzepts für eine grundlegende Reform des deutschen Steuerrechts beteiligt.

Er ist seit 2005 Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.

Problematik „Studiengebühren“

230.000 Studenten mit ausländischem Paß besuchten 2008 eine Hochschule der BRD. Davon hatten etwa 56.000 in Deutschland bereits die Schulzeit absolviert. Damit hat die Bundesrepublik nach den VSA und Großbritannien die meisten ausländischen Studenten.[1] Ausländische Studenten zahlen nur 500 Euro pro Semester Studiengebühren in Deutschland, Deutsche zahlen mehr.[2][3]

Studiengebühren

Pinkwart ist maßgeblich an der Einführung von Studiengebühren in NRW durch das Gesetz zur Sicherung der Finanzierungssgerechtigkeit im Hochschulwesen (HFGG) und an der Neuordnung der nordrhein-westfälischen Hochschullandschaft durch das sogenannte Hochschulfreiheitsgesetz beteiligt. Pinkwart setzt sich für eine Orientierung der universitären Ausbildung an den Bedürfnissen der Wirtschaft ein, um dem angeblichen Fachkräftemangel zu begegnen. Er fordert, die Hürden für Einstellung von ausländischen Studienabsolventen (Jahresmindesteinkommen 85.000 Euro) zu senken.

Pinkwart fordert höhere Studiengebühren für Ausländer

Pinkwart warb im Februar 2010 dafür: daß Studium in Deutschland muss teurer werden - zumindest für vermögende Ausländer. Wohlhabende Ausländer sollten das bezahlen, was ein Studium in einer der angesehensten Wissenschaftsnationen der Welt wert sei. Den Universitäten im angelsächsischen Raum brächten die ausländischen Studenten erhebliche Einnahmen. Der FDP-Politiker betonte, für Bürger aus EU-Ländern müßten weiterhin dieselben Regeln gelten wie für Deutsche.[4]

NRW-Landtagswahlen 2010

Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai 2010 hatte die CDU eine hauchdünne prozentuale Mehrheit erreicht, SPD und CDU aber die gleiche Anzahl Sitze im Parlament. Damit fehlten sowohl Schwarz-Gelb als auch Rot-Grün die erforderliche absolute Mehrheit. Mehrere Anläufe, Koalitionen zu bilden, waren gescheitert. Die SPD will eine Minderheitsregierung aus Rot und Grün, die Linkspartei würde sie unterstützen (Tolerieren).

Pinkwart kritisierte im Juni 2010 die Entscheidung der SPD-Landeschefin Hannelore Kraft zur Bildung einer rot-grünen Minderheitsregierung:[5] es handele sich um eine „Verzweiflungstat“. „Frau Kraft ist von ihrer Bundesspitze und vor allen Dingen von den Grünen in die Ypsilanti-Falle hineingetrieben worden“.[6] Andrea Ypsilanti (SPD) war im November 2008 in Hessen nicht zur Regierungschefin einer rot-grünen Koalition mit linker Tolerierung gewählt worden, weil mehere SPD-Abgeordnete ihr im Vorfeld der Wahl die Stimme verweigerten.

Mitgliedschaften

Andreas Pinkwart ist Mitglied der Strategiekommission der Erich-Gutenberg-Arbeitsgemeinschaft e. V. Köln, im Kuratorium der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe - University of Applied Sciences und im Kuratoorium des Instituts „Finanzen und Steuern“ e. V. vertreten.

Auszeichnungen

Im Mai 2008 erhielt Pinkwart den „Deutsche Elite-Mittelstandspreis 2008“.[7]

Familie

Andreas Pinkwart ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt in Alfter-Witterschlick bei Bonn.

Literatur (Auswahl)

  • Stephan Hesselmann, Peter Hüfner und Andreas Pinkwart: Betriebsaufspaltung und Insolvenzrisiko. Schäffer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7910-5032-X
  • Andreas Pinkwart: Chaos und Unternehmenskrise. Th. Gabler, Wiesbaden 1992, ISBN 3-409-13463-8
  • Andreas Pinkwart und Susanne Kolb: Analyse des Insolvenzgeschehens. Entwicklung, Struktur und Ursachen aus regionaler Perspektive. Shaker, Aachen 2003, ISBN 3-8322-1164-0
  • Nicole Göler von Ravensburg, Andreas Pinkwart und Renate Schmidt: Kriterien für die Gründung mittelständischer Kooperationen in genossenschaftlicher Rechtsform. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-86078-1
  • Horst Albach (Hg.) und Andreas Pinkwart (Hg.): Von der Gründung bis zur Insolvenz. Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB). Heft 2/2003, Th. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12397-0
  • Andreas Pinkwart, Ralf Weeke, Christa Tausch, Helmut C. Büscher (Hg.), Brigitte Hewel (Hg.), Jürgen Volz (Hg.): Öffentliche Verwaltung - modern und zukunftsfähig. Leitbildentwicklung. Qualitätsmanagement. Kundenorientierung. Virtuelles Rathaus. Wettbewerbsfähigkeit. Fachhochschulverlag, Frankfurt 2004, ISBN 3-931297-23-3
  • Andreas Pinkwart, Susanne Kolb und Daniel Heinemann: Unternehmen aus der Krise führen. Die Turnaround-Balanced Scorecard als ganzheitliches Konzept zur Wiederherstellung des Unternehmenserfolgs von kleinen und mittleren Unternehmen. Deutscher Sparkassen Verlag Stuttgart 2005, ISBN 3-09-302982-1

Verweise

Fußnoten

  1. Deutschlandradio Kultur: Zahl der ausländischen Studierenden bleibt stabil (29. Juni 2009)
  2. Der Spiegel: Studiengebühren: „Hunderttausend Euro für ein Studium“ (01. März 2007)
  3. Altermedia: Neues aus Absurdistan… – Anonyme Krankenscheine für illegale Ausländer? (23. Juni 2008)
  4. Deutschlandradio Kultur, 24. Februar 2010: Pinkwart fordert höhere Studiengebühren für Ausländer
  5. Deutschlandfunk, 18. Juni 2010: Die Linke bietet nach Kraft-Wort in NRW Kooperation an - Hannelore Kraft will es mit einer Minderheitsregierung aus Rot und Grün versuchen
  6. ZDF, 18. Juni 2010: FDP: Kraft in Ypsilanti-Falle
  7. DDP, 15. Mai 2008: Pinkwart erhält Elite-Mittelstandspreis