Schrobsdorff, Angelika

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Angelika Schrobsdorff (Lebensrune.png 24. Dezember 1927 in Freiburg im Breisgau; Todesrune.png 30. Juli 2016 in Berlin) war eine deutschsprachige jüdische Schriftstellerin.

Werdegang

Angelika Schrobsdorff wurde als Tochter des aus wohlhabender christlicher Familie stammenden Bauunternehmers Erich Schrobsdorff und der Jüdin Else Kirschner[1] geboren. Als sie drei Jahre alt war, heirateten ihre Eltern, die Ehe hielt aber nur bis 1934. Die ersten Jahre ihrer Kindheit verbrachte Schrobsdorff in Berlin-Grunewald und in Wannsee. 1938 zog sie mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester nach Sofia, Bulgarien. 1947 kehrte sie in das zerstörte Deutschland zurück. Ende der 1950er Jahre begann Schrobsdorff aus einer schweren psychischen und physischen Krise heraus zu schreiben. Nach einigen Jahren in München besuchte sie 1961 zum ersten Mal Israel.[2] 1971 heiratete sie den jüdischen Filmemacher Claude Lanzmann, mit dem sie anschließend in Paris lebte.[3] 1997 kehrte Schrobsdorff zu einem Besuch in das Dorf Buchowo in Bulgarien zurück. Es folgten einige Jahre wieder in München, bis Schrobsdorff 1983 beschloß, nach Israel überzusiedeln. Bis Anfang 2006 lebte sie in Jerusalem, in einem Haus im ehemaligen Niemandsland, danach zog sie wieder nach Berlin (Grunewald). Sie sei zum Sterben zurückgekommen. Denn, so Angelika Schrobsdorff, „es stirbt sich leichter in Deutschland“.[4]

Fußnoten

  1. Else Kirschner (Lebensrune.png 30. Juni 1893; Todesrune.png 5. Juni 1949) war in erster Ehe mit dem Autor Fritz Schwiefert verheiratet.
  2. Sie, die den Begriff Heimat grauenvoll unanständig fand, fühlte sich erstmals zu Hause, auch wenn sie sich ihrer selbst dort nicht sicherer war. „Ich wußte nicht, wie ich mich nennen sollte“, erzählte Angelika Schrobsdorff später im Interview. „Ich konnte mich doch nicht selbst Mischling ersten Grades nennen, oder?“, fragte sie und lachte. Also habe sie Halbjüdin gesagt. „Da hat man mich angeschrien in Israel: ‚Das gibt es nicht!‘.
  3. Mit Lanzmann lernte sie in Paris Sartre und die Beauvoir kennen, aber die Stadt blieb ihr fremd. Sie verließ Lanzmann wie viele andere Männer. 2006 verließ sie Jerusalem.
  4. Schreiben war ihr Sinn des Lebens, Inforadio, 2. August 2016