Anlauf, Karl
Karl Anlauf ( 26. April 1877 in Neurode; 2. September 1951 in Kassel) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.
Wirken
In seiner Jugend wußte Karl Anlauf nicht, was er werden wollte. Er spielte Komödie, zeichnete, packte daneben in Vaters Geschäft Lebkuchen ein und schrieb mit 18 Jahren Theaterkritiken für ein Heimatblättchen. Gegen Honorar, die Zeile für 5 Pfennige. Und dabei blieb er bei der Druckerschwärze. 36 Jahre lang hatte Karl Anlauf auf den einst viel geschmähten und viel beneideten Redaktionsthrönchen gesessen und hatte kleine und große Zeitungen im deutschen Süden und Norden „gemacht“. Auch auf diesem Wege waren Glück und Freiheit Negationen der Wirklichkeit. Als sich im Laufe einer äußerst abwechslungsreichen Zeitspanne mehr und mehr herausstellte, daß all seine Weisheit mit Irrtümern gesättigt war, nahm er seinen Abschied von der Presse. Leider zu spät, um noch Bürgermeister oder Theaterdirektor zu werden.
Geringe Anfänge einer Sammlung von Handschriften und Zeichnungen riefen nach einer ordnenden Hand. Von nun an tat Karl Anlauf weiter nichts, als alle Schriften und Briefe Buschs, seine Werke und alles Schrifttum über ihn zu studieren. So wurde das Archiv des Busch-Museums in Hannover.[1]
Und so trat Karl Anlauf in gelassener Ruhe unter die Literatur- und Kunsthistoriker als Außenseiter, der der Überzeugung lebte, daß nichts im Leben geistig ungesunder war, als die Werke der Dichter in Atome aufzuspalten. Zu ihres Lebens Kern vorzustoßen war wichtiger, und das scheint ihm in dem Falle gelungen zu sein, als er als erster in die völkischen Untergründe des Humors Wilhelm Buschs vordrang.
Schriften
- Musterkürzungen und Sigel zur Debattenschrift, Lahr-Burgheim, Baden: Gustav Richter [ohne Jahr]
- Lehrgang der Debattenschrift. Deutsche Volkskurzschrift, System Arends, 3. Auflage, Lahr; Burgheim in Baden: G. Richter, 1914
- Die Revolution in Niedersachsen. Geschichtliche Darstellungen und Erlebnisse (in Frakturschrift), Hannover: Jänecke, 1919
- Der Philosoph von Wiedensahl. Der völkische Seher Wilhelm Busch, Berlin: Büchergilde Gutenberg, [1939, nur für Mitglieder]