Anski, Salomon
Salomon Anski (* 1863 in Tschaschniki, Gouvernement Witebsk, Russisches Reich; † 8. November 1920 in Warschau) war ein jüdischer Schriftsteller, Journalist und Ethnograph.
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Werdegang
Anski, eigentlich Shlomo Sanwel Rappoport oder Salomon Sanwil Rapoport, erhielt eine traditionelle jüdische Erziehung. Die russische Sprache erlernte er als Autodidakt. Als Handwerk erlernte Anski Buchbinder, danach Schlosser oder Schneider (hier gehen die Angaben der Biographen auseinander). Als Mitglied der russischen Narodniki geriet er schon bald mit der Polizei in Konflikt, die ihn überwachte und schließlich 1891 auswies.
Als Hauptvertreter der romantischen jiddischen Dichtung wird der Schriftsteller Anski bezeichnet.[1] Zunächst schrieb er russisch, dann jiddisch. Als linker Umstürzler in Rußland ging er 1894 in die Pariser Emigration, um 1905 zurückzukehren. Er verfaßte das Gedicht „Der Schwur“, das zur Hymne des jüdisch-sozialistischen „Bund“ („Allgemeyner Yidischer Arbeterbund in Lite, Polyn un Rußland“) wurde. Anskis bekanntestes Werk ist „Der Dibbuk“ mit Milieuschilderungen aus der Welt des chassidischen Judentums.[1]
Werke (Auswahl)
- Der Dibbuk. Dramatische Legende in 4 Akten. Insel-Verlag, Frankfurt/M. 1989, ISBN 3-458-32901-3.
- The Dybbuk and other writings. Schocken Books, New York. 1992, ISBN 0-8052-4111-6
Literatur
- Gabrielle Safran (Hrsg.): The worlds of S. An-sky. A Russian intellectual at the turn of the century. Stanford University Press, Stanford, Cal. 2006, ISBN 0-8047-5344-X.
- Lexikon des Judentums. Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 42
- Leben im russischen Schtetl. Auf den Spuren von An-Ski. Jüdische Sammlungen des Staatlichen Ethnographischen Museums in Sankt Petersburg. Katalog zu einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Joods Historisch Museum Amsterdam. Köln 1993, ISBN 3-923158-24-6.