Apitz, Bruno
Bruno Apitz (* 28. April 1900 in Leipzig; † 7. April 1979 in Berlin) war ein jüdischer[1] Literat, der sich auf deutschem Territorium niedergelassen hatte.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Bruno Apitz wurde am 28. April 1900 in Leipzig als 12. Kind eines Wachstuchdruckers und einer Waschfrau geboren. Er erlernte den Beruf eines Stempelschneiders, trat 1914 in die Sozialistische Arbeiter-Jugend (SAJ) ein. Im Ersten Weltkrieg wurde er (1917) wegen roter Desertionspropaganda zu 19 Monaten Gefängnis verurteilt,[1] die er in Cottbus verbüßte. Nach dem Krieg| war er Gehilfe in einer Buchhandlung, verlor aber die Stellung 1919 wegen Teilnahme an einem Streik. Er wurde Laufbursche, arbeitete wieder als Stempelschneider und war dann Gehilfe in einem wissenschaftlichen Antiquariat. Auch diesen Posten verlor er wegen revolutionärer Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Kapp-Putsch. Er nahm nun Schauspielunterricht und stand einige Zeit in Leipzig auf der Bühne. Später war er arbeitslos.
1927 schloß er sich den Kommunistischen Jugendverband und der stalinistischen KPD an. Um die selbe Zeit begann er auch mit schriftstellerischen Arbeiten und übernahm verschiedene Funktionen in der kommunistischen Partei. Bruno Apitz avancierte zum Leiter des Zentralverlages der kommunistischen „Roten Hilfe“. 1930-1933 präsidierte er den „Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“ im Bezirk Leipzig.[2]
1934 wurde er verhaftet. Von 1937 bis 1945 war er im Lager Buchenwald. In der DDR wurde er Direktor der Leipziger Bühnen, Redakteur der gleichgeschalteten „Leipziger Volkszeitung“, Dramaturg bei der Filmgesellschaft DEFA und SED-Bezirksverordneter in Berlin.[1]
SED-Literat Bruno Apitz wurde mit seinem Buchenwald-Roman „Nackt unter Wölfen“ (veröffentlicht 1958) bekannt,[3][4] der von DDR-Regisseur Frank Beyer verfilmt wurde.[5] Den Terror kommunistischer Kader, sogenannter „Kapos“, im Lager Buchenwald zur Zeit des Nationalsozialismus vertuschte Apitz dabei ebenso wie die Tatsache, daß das Konzentrationslager nach Kriegsende unter rotem Vorzeichen fortgesetzt wurde.[6]
Bruno Apitz starb in Ostberlin, von der SED hochdekoriert.
Auszeichnungen
Zu den Auszeichnungen, die Bruno Apitz für sein Werk erhalten hat, gehören die „Erich-Weinert-Medaille“ 1966 und der „Nationalpreis der DDR“. Letzteren erhielt er zweimal: 1958 für den Roman Nackt unter Wölfen und 1963 – gemeinsam mit Anderen – für die Verfilmung. Walter Ulbricht verlieh ihm 1965 den „Vaterländischen Verdienstorden“ in Gold und 1970 die höchste Auszeichnung der SED, den „Karl-Marx-Orden“.[1] Die Stadt Leipzig verlieh ihm am 7. Mai 1975 die Ehrenbürgerwürde.
Familie
Im Jahr 1965 heiratete er Marlis Kieckhäfer, im gleichen Jahr wurde Tochter Sabine geboren. Gewürdigt mit den höchsten Auszeichnungen der DDR, starb Bruno Apitz kurz vor seinem 79. Geburtstag in Berlin und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.
Werke
- Der Mensch im Nacken (Drama), 1924
- Nackt unter Wölfen (Roman), 1958
- Esther (Novelle), 1959
- Der Regenbogen (Roman), 1976
- Schwellenbrand. Autobiografischer Roman, Berlin 1984
Literatur
- Eva Reißland: Bruno Apitz; In: Hans Jürgen Geerdts (Hrsg.): Literatur der DDR. Einzeldarstellungen, Band 1; Berlin 1976
- Kurt Böttcher u. a.: Meyers Taschenlexikon Schriftsteller der DDR; Leipzig 1974.