Theiler, Arnold

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V. l. n. r.: Der deutsche Botaniker Professor Carl Schroeter, die deutsch-schweizerische Pflanzenphysiologin sowie Fachbuchautorin Dr. Marguerite Gertrude Anna Henrici (1892–1971) und Arnold Theiler in Ermelo (Südafrika), 1926

Arnold Theiler (Lebensrune.png 26. März 1867 in Frick; Todesrune.png 24. Juli 1936 in London) war ein deutsch-schweizer Fachtierarzt für Chirurgie in Südafrika, wo er als Vater der Veterinärmedizin“ gilt.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur und noch vor dem Studium in Zürich absolvierte Theiler seinen Militärdienst bei der Schweizer Kavallerie, wo er seine ersten Erfahrungen mit Pferdekrankheiten machte. 1891 verließ er die Schweiz und siedelte nach Transvaal über, hier arbeitete er zuerst für Alois Hugo Nellmapius auf dessen Gut. Wenige Monate nach seiner Ankunft verlor er seine linke Hand in einer Dreschmaschine, dennoch sezierte er für seine wissenschaftlichen Untersuchungen 30.000 Tiere.

Mitte der 1890er Jahre erhielt er das Vertrauen des Präsidenten Paul Kruger und wurde selbst Staatsbürger.

Der deutsche Mediziner und Mikrobiologe Robert Koch, der 1897 bei einem Ausbruch des Küstenfiebers hinzugezogen wurde, konnte als Ursache den neuen Parasiten Koch's blue bodies identifizieren, dessen Lebenszyklus Theiler lückenlos aufklärte. Als Überträger machte er die Braune Ohrzecke (Rhipicephalus appendiculatus) aus, deren Verbreitung auf Ost- und Südafrika beschränkt ist.

Zwischen 1899 und 1902 entwickelte Theiler mit seiner Mannschaft eine Impfung für die in Südafrika wütende Rinderpest.

„Die erste bemerkenswerte Tat, die Theiler weltweite Anerkennung einbrachte, war die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Rinderpest. Kaum hatte er diese Krankheit, die mit verheerenden Folgen im Süden und Osten Afrikas gewütet hatte, unter Kontrolle gebracht, sah er sich mit der nächsten Rinderepidemie konfrontiert, die mit Todesraten von bis zu 100% durch das Land zog. Nach Eintreten eines hohen Fiebers starben die Tiere meist innerhalb weniger Tage. Als gut ausgebildeter Tierarzt konnte Theiler natürlich nicht umhin, einige der Kadaver zu sezieren; eine fürwahr heroische Tat, wenn man bedenkt, bei welchen Temperaturen die verstorbenen Rinder der Ankunft Theilers harrten. Die Resultate seiner Obduktionen ließen ihn vermuten, daß es sich um eine neue Rinderkrankheit handeln müsse. So machte Theiler sich daran, mit einem Mikroskop bewaffnet, die Ursache zu erforschen. Und tatsächlich: Im Blut von todkranken Rindern fand er die Spur des Winzlings, der für diese dramatische Erkrankung verantwortlich ist. In weißen Blutkörperchen konnte er kleine Partikel erkennen, von denen Theiler zunächst vermutete, daß es sich um einen schon bekannten Parasiten (Piroplasma bigeminum) handelte. Damit konnte er aber nicht die hohe Sterberate und die Befunde seiner Obduktionen erklären. Als wie bedeutend diese Krankheit bereits damals eingeschätzt wurde, kann man daran ermessen, daß sogar der weltbekannte Bakteriologe Robert Koch für ein fürstliches Gehalt dazu bewegt wurde, 1897 nach Südafrika zu kommen, um sich dieser Krankheit anzunehmen. Ein Jahr später konnte er tatsächlich als Ursache einen neuen Parasiten identifizieren. Das von ihm beschriebene intrazelluläre Stadium des Parasiten wird auch heute noch als ‚Koch's blue bodies‘ bezeichnet. Theiler blieb es allerdings vorbehalten, den Lebenszyklus dieses Parasiten lückenlos aufzuklären. Für die Bekämpfung der Krankheit war der wichtigste Punkt, den Überträger der Krankheit herauszufinden. Mit experimentellen Infektionen konnte Theiler beweisen, daß es sich um eine ganz bestimmte Zeckenart handelte, deren Verbreitung auf Ost– und Südafrika beschränkt ist. Aufgrund von Theilers jahrelanger, intensiver Arbeit ist es sicherlich gerechtfertigt, daß die Systematiker diesen Parasiten schließlich, ihm zu Ehren, Theileria parva nannten. Der Erstbeschreiber Robert Koch wird sich mit der schon erwähnten, überaus großzügigen Entschädigung getröstet haben.“[1]

Nach ihm benannt wurde auch die unter Pferden grassierende Krankheit (von einem Pegivirus verursacht) „Theiler's disease“. Für seine Verdienste wurde Dr. h. c. Theiler 1914 vom britischen König Georg V. zum Ritter geschlagen und durfte den Namenszusatz Sir tragen.

Familie

Er hatte mit seiner Jugendliebe Emma Sophie Jegge (1861–1951) zwei Söhne und zwei Töchter. Sein Sohn, Professor Max Theiler, entwickelte einen Impfstoff gegen das Gelbfieber und wurde 1951 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Literatur

  • Thelma Gutsche: There was a Man – The Life and Times of Sir Arnold Theiler, H. Timmins (1979), ISBN 978-0869781647

Fußnoten