Bamberger Dichterkreis

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Der Bamberger Dichterkreis war eine von 1936 bis 1943 alljährlich stattfindende Zusammenkunft von Schriftstellern.

Entstehung

Durch eine Idee der „Leipziger Neuesten Nachrichten“ 1936 wurden acht Schriftsteller im Mai 1936 auf eine Reise nach Bayern geschickt, um über Land und Leute zu berichten. Sie nannten sich „die Dichterkarawane“. Während ihrer Reise standen sie unter der Obhut des Nordbayerischen und des Südbayerischen Verkehrsverbandes. In der Stadt Bamberg kam erstmals unter den Teilnehmern der Gedanke auf, diese Reise alljährlich als Treffen in einem zentralen Ort Deutschlands abzuhalten. Es waren einige von den Teilnehmern erstellte Forderungen zu erfüllen, und so fiel mit der Feststellung „Bamberg ist wirklich die Stadt der deutschen Mitte“ die Wahl auf Bamberg. Der Domreiter war seit den Anfängen dieses Zirkels Symbol und nahm an Bedeutung immer mehr zu.

Die Stadt unter Oberbürgermeister Lorenz Zahneisen nahm den Vorschlag, sich wiederholende Dichtertreffen in unserer Stadt zum bleibenden Brauche werden zu lassen gerne auf und fungierte von Anfang an als Ausrichterin der „Bamberger Dichtertage“ und übernahm auch die Kosten für Verpflegung und Unterbringung der Teilnehmer.

Als Chronist dieses Zirkels gilt Heinz Grothe. Er, Schwiegersohn von Hans Franck und Journalist, berichtete in vielen Tageszeitungen über diese Treffen. Grothe bezeichnete diesen Zusammenschluß nicht als Verein, sondern als eine „Art freiwilliger geistig-schöpferischer Gemeinsamkeit“ und Zerkaulen hinterließ die Äußerung, daß die „...tiefere Bindung (...das) Vermächtnis des Reiterstandbildes im Dom zu Bamberg, gleichsam als Gleichnis pflege.“

Ein Zusammentreffen in Bamberg erfolgte letztmals im September 1942 im Beisein folgender Mitglieder: die beiden Barthels, Brandenburg, Franck, Deml, Kaergel, Lützkendorf, Schellenberg und Wurzer.

Das letzte Zusammentreffen der Mitglieder des Bamberger Dichterkreises war im Oktober 1942 auf dem Großdeutschen Dichtertreffen in Weimar, wo auch über die Aufnahme der Literaten Otto Brües (1897–1967) und Ottfried Graf von Finckenstein (1901–1985) gesprochen wurde.

Mitglieder

  • Stefan Andres (Lebensrune.png 26. Juni 1906 in Breitwies bei Dhrönchen (Trier); Todesrune.png 29. Juni 1970 in Rom); Teilnehmer der Dichterkarawane
  • Ludwig Friedrich Barthel (Lebensrune.png 12. Juni 1898 in Marktbreit; Todesrune.png 14. Februar 1962 in München); 1939 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Max Barthel (Lebensrune.png 17. November 1893 in Dresden-Loschwitz; Todesrune.png 20. Juni 1975 in Waldbröhl); Teilnehmer der Dichterkarawane
  • Roland Betsch (Lebensrune.png 3. November 1888 in Pirmasens; Todesrune.png 8. April 1945 in Ettlingen gemeinsam mit der Ehefrau); Teilnehmer der Dichterkarawane
  • Hans Brandenburg (Lebensrune.png 18. Oktober 1885 in Wichlingshausen; Todesrune.png 8. Mai 1968 in Bingen); Teilnehmer der Dichterkarawane
  • Bruno Brehm (Lebensrune.png 23. Juli 1892 zu Laibach in Krain, Todesrune.png 5. Juni 1974 in Bad Aussee/Steiermark); k & k Hauptmannssohn; 1938 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Friedrich Deml (Lebensrune.png 15. Februar 1901 in Ebrach; Todesrune.png 1994 in Bamberg); 1938 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Hans Franck (Lebensrune.png 30. Juli 1879 in Wittenburg/Mecklenburg; Todesrune.png 11. April 1964 in Schwerin-Frankenhorst/Mecklenburg); Teilnehmer der Dichterkarawane
  • Otto Gmelin (Lebensrune.png 17. September 1886 in Karlsruhe; Todesrune.png 22. November 1940 in Bensberg); 1936 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Heinz Grothe (Lebensrune.png 24. März 1912 in Berlin, Todesrune.png 9. Februar 1990 ebenda); 1938 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Curt Hotzel (Lebensrune.png 20. April 1894 Leipzig; Todesrune.png 10. August 1967 in Berlin-West); 1939 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Hans Christoph Kaergel (Lebensrune.png 6. Februar 1889 in Striegau zu Schlesien; Todesrune.png 24. April 1946 in Breslau im Kletschkauer Kerker); Teilnehmer der Dichterkarawane
  • Felix Lützkendorf (Lebensrune.png 2. Februar 1906 in Leipzig; Todesrune.png 19. November 1990 in München)
  • Herybert Menzel (Lebensrune.png 10. August 1906 in Obornik/Posen; Todesrune.png Februar 1945 in Tirschtiegel); 1939 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Josef Friedrich Perkonig (Lebensrune.png 3. August 1890 in Ferlach im Rosental; Todesrune.png 8. Februar 1959 in Klagenfurt); 1938 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Ernst Ludwig Schellenberg (Lebensrune.png 16. Juni 1883 in Weimar; Todesrune.png 7. November 1964 in Weimar); Teilnehmer der Dichterkarawane
  • Gerhard Schumann (Lebensrune.png 14. Februar 1911 in Eßlingen; Todesrune.png 29. Juli 1995 in Bodman); 1939 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Heinz Steguweit (Lebensrune.png 19. März 1897 in Köln; Todesrune.png 25. Mai 1964 in Halver, Westfalen; 1940 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Hans Wurzer (Lebensrune.png 1. August 1893 in Altenstadt bei Weiden; Todesrune.png 5. Januar 1955 in Amberg); 1939 in den Dichterkreis aufgenommen
  • Heinrich Zerkaulen (Lebensrune.png 2. März 1892 in Bonn; Todesrune.png 13. Februar 1954 in Hofgeismar); Teilnehmer der Dichterkarawane

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Zerkaulen (Hrsg.): Deutschland und sein Reiter. Der Bamberger Dichterkreis grüßt Front und Heimat. München: Deutscher Volksverlag, 1943, 231 S.
  • Wulf Segebrecht (Hrsg.): Der Bamberger Dichterkreis 1936–1943. Frankfurt am Main; Bern; New York; Paris: Lang, 1987, 240 S., ISBN 3-8204-0104-0 (Helicon; Band 6)

Einzelnachweise

  • Katalog zur Ausstellung 1985 in der Staatsbibliothek Bamberg „Der Bamberger Dichterkreis 1936–1943“