Bartenstein, Johann Christoph Freiherr von

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Johann Christoph Freiherr von Bartenstein.jpg

Johann Christoph Freiherr von Bartenstein (geb. 23. Oktober 1689 in Straßburg; gest. 6. August 1767 in Wien) war ein deutscher Staatsmann und Diplomat im Dienst der österreichischen Habsburgermonarchie und war als wichtigster Ratgeber sowohl Kaiser Karls VI. als auch Maria Theresias von bestimmendem Einfluss auf die Außenpolitik Habsburgs.

Wirken

Bartenstein machte sich bereits 1709 einen Namen durch eine rechtshistorische Schrift über den Krieg des Kurfürsten Moritz von Sachsen gegen Karl V., in der er das Recht der Kriegführung seitens der Reichsstände gegen den Kaiser verfocht; ein Grundsatz, den er allerdings später in seiner eigenen politischen Tätigkeit aufs schärfste bekämpft hat. Er trat 1715 in den Dienst des österreichisch-habsburgischen Staates und zum Katholizismus über. Seine große Laufbahn begann 1727, als er den erkrankten geheimen Staatssekretär Buol als Substitut, dann als Nachfolger ersetzte. Diese Stellung brachte ihn in sehr vertrauten Umgang mit Kaiser Karl VI., dessen Gunst und Vertrauen er in immer höherem Maße gewann.

Der Einfluß Bartensteins dauerte auch unter Maria Theresia unvermindert fort, bis 1753 Kaunitz die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten erhielt. Bartensteins langjährige Bemühungen, Karl VI. die Anerkennung seiner Pragmatischen Sanktion von Europa zu verschaffen, erwiesen sich unmittelbar mit dem Tode dieses Fürsten als vergeblich, und die Politik, die er unter Maria Theresia verfolgte, und die in der Abneigung gegen das Bündnis mit England, der Zuneigung zu Frankreich und erbitterten Hass gegen Preußen gipfelte, führte zu den für die österreichische Monarchie so demütigenden Friedensschlüssen von Breslau, Dresden und Aachen. Trotzdem bewahrte sich Bartenstein auch nach der Entfernung aus dem auswärtigen Ministerium (1753) die Zuneigung der Kaiserin, die ihn zum Geheimen Rat und Vizekanzler im Ministerium des Innern ernannte und ihn auch bei der Erziehung ihres Sohnes Joseph zu Rate zog.

Literatur

  • Alfred Arneth: Johann Christoph Bartenstein und seine Zeit. Wien 1871 (Netzbuch)