Bayerle, Julius

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Julius Bayerle (* 12. Juni 1826[1] in Düsseldorf; † 8. August 1873 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.

Werdegang

Bayerle besuchte die Düsseldorfer Kunstakademie, bildete sich unter Charles Henri Geerts (1807-55) in Löwen, dann wieder in Düsseldorf weiter aus. Er unternahm anschließend Studienreisen und kehrte dann erneut nach Düsseldorf zurück, wo er sich seit 1849 Wilhelm Schadow anschloß. Bayerele arbeitete gemeinsam mit Dietrich Meinardus (1804-71) und verschiedenen Düsseldorfer Bildhauern, unter ihnen Joseph Anton Reiss (1835-1900) und Leo Musch (1846-1911), welche beiden letzteren seine Schüler waren.

„Julius Bayerle war 1826 in Düsseldorf geboren und lebte dort bis zu seinem Tode 1873. Er studirte, wie gesagt, zuerst unter Schadow, dann unter Geertz in Loewen, bereiste Deutschland und Italien und entwickelte dann in seiner Vaterstadt eine lebhafte Thätigkeit. Im Auftrag des Kunstvereins arbeitete er schon früh für die an der Hauptfassade des Münsters zu Neuss befindlichen Nischen die grossen Standbilder der Apostel Paulus und Petrus. Bei der religiösen Plastik blieb er aber nicht stehen, sondern entwarf eine Anzahl allegorischer, historischer Darstellungen und namentlich zahlreiche Porträts. Für das Rathhaus in Wesel entstanden sieben Statuen, für Elberfeld eine Kolossalstatue des hl. Suitbertus, in Düsseldorf sind von seiner Hand das kleine Denkmal der Königin Stephanie von Portugal, die Statuen auf dem Justizgebäude und Anderes mehr.“[2]

Zunächst vollendete er eine Reihe von Werken religiösen Inhalts, so eine Kreuzigungsgruppe für die Stadt Wesel, Christus und die Apostel für Krefeld und eine Madonna für Sigmaringen. Die späteren Leistungen des Künstlers waren meist Standbilder und Monumentalskulpturen für Baulichkeiten. Bedeutend war sein Monument des Kurfürsten Johann Sigismund für Cleve (1861) und das für die Stadt Mülheim a. d. Ruhr ausgeführte und 1973 eingeweihte Sieges- und Gedenkmal für die deutschen Gefallenenen des Deutsch-Französischen Krieges.

„Der Sohn eines Handwerkers, erhielt er seine erste Ausbildung auf der Düsseldorfer Akademie, setzte dann seine Studien in Löwen (Belgien) unter K. H. Geertz fort, bereiste Deutschland und Italien und errichtete 1849 unter W. von Schadow's Leitung in Düsseldorf das erste Atelier für Skulptur. Hier war er zunächst im Auftrage des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen mit der Ausführung verschiedener Statuen für Rheinische Kirchen beschäftigt. So vorerst hauptsächlich der christlichen Plastik zugewendet, ging er doch auch bald zu allegorischen und weltlichen Darstellungen über. Von seinen Werken sind hervorzuheben: sieben Statuen für das Rathhaus zu Wesel (1S58); das überlebensgroße Standbild des hl. Suitbertus für Elberfeld (1858); das Standbild des Generals von Seidlitz für dessen Geburtsort Calcar; das Denkmal der Königin Stephanie von Portugal im botanischen Garten zu Düsseldorf (1860), das Denkmal des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg für Cleve (1861); Madonnenbilder für die Burg Hohenzollern und das Schloss in Sigmaringen; Marmorrelief Christus und die Apostel, im Auftrage der Stadt Crefeld zum Andenken an die Vermächtnisse des Herrn Cornelius de Greif ausgeführt; die Skulpturen für das neue Postgebäude in Elberfeld und das Justizgebäude in Düsseldorf, allegorische Gestalten der Dachbekrönung (1866—1870); Denkmal des Krieges 1870/71 für die Stadt Mülheim an der Ruhr, des Künstlers letzte größere Arbeit. Außerdem eine Anzahl von Arbeiten für Private, insbesondere Bildnissbüsten, darunter die kolossale Erzbüste von Theodor Mintrop für dessen Grabmal in Düsseldorf, Standbilder und Reliefs für Grabdenkmäler, namentlich in Essen, Mülheim und Ruhrort (für Fabrikbesitzer Franz Schmidt in Essen, für die Familie Haniel in Ruhrort etc.). Zu den besten Schülern Bayerle's gehört J. Reiß.“[3]

Viele der Werke Bayerles wurden durch den alliierten Bombenterror im Zweiten Weltkrieg vernichtet und einige davon später durch rekonstruierte Kopien ersetzt.[4]


Nachruf:[5]

Julius Bayerle - Nachruf.jpg

Fußnoten

  1. Nach anderen Angaben (F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896) geboren 1820
  2. Friedrich Schaarschmidt, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen: „Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst insbesondere im XIX. Jahrhundert“, 1902, S. 376 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Georg Kaspar Nagler: „Allgemeines Künstler-Lexikon“, 1885, S. 170 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  4. Vgl.: Biographie von Julius Bayerle (auf Englisch)
  5. „Unsere Zeit - Deutsche Revue der Gegenart“, 10. Jahrgang, erste Hälfte, 1874, S. 562f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!