Benutzer Diskussion:CodexThelema/Archiv/2012

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2013 


Spießbürger, Friedrich Nietzsche, »biblische Werte«

Da der bisherige Artikeltext von mir stammt: Das ist eine sehr gute und informative Erweiterung von Dir! --Thore 12:55, 24. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Vielen Dank! -- Ich habe heute über den Tag mal wieder die Erste Unzeitgemäße gelesen. Bei Nietzsche geht es mir so, daß ich einen roten Edding nehmen möchte und ganze Druckseiten markieren will, oder gleich ganze Kapitel. Dieser Autor ist völlig unausgeschöpft und steht -- wie ich finde -- noch am Anfang seiner Wirkung. Den Ausdruck »Bildungsphilister« habe ich heute schnell wiedergefunden. Er steht ja ganz am Beginn (KSA, Bd.1, S.165). Aber auch die unvergeßliche Passage mit der »Consequenzlosigkeit« ist mir heute wieder untergekommen (KSA, Bd.1, S.194). Sie ist besonders wichtig, denn hier verknüpft Nietzsche die Diagnose der Mutlosigkeit -- bei seinem Objekt Strauss -- mit der Forderung: Mut hätte es bewiesen, wenn Strauss die eigenen sozialdarwinistischen Voraussetzungen ernstgenommen hätte und aus diesen Voraussetzungen eine (dann darwinistische) Ethik formuliert hätte. Das ist eben nicht geschehen. -- Und die Baseler Honoratioren an diese Gedanken heranzuführen, ist nun wiederum Nietzsche nicht gelungen. Er spricht eigentlich zu uns. Äußerlich mag es in Nietzsches Texten um Fragen seiner Zeit gehen, faktisch aber spricht er zu den Europäern jenseits der Pöbelherrschaft, also jenseits des 20. Jahrhunderts -- also exakt zu uns. Das weiß bloß niemand... -- CodexThelema 21:52, 24. Brachet (Juni) 2012 (CEST)
Er spricht eigentlich zu uns. Genau dieser Gedanke kam mir bei Nietzsche auch. Genaugenommen war dies der Gedanke, denn ich äußerte, als ich versuchte, jemandem mein Erlebnis mitzuteilen. Empfunden habe ich: Er spricht zu mir! Und zwar auf eine Weise, wie ich es noch nie beim Lesen eines Buches empfunden habe. Herr Soundso 23:44, 24. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Friedrich Nietzsche hat sich auf eine Weise zwischen alle Stühle gesetzt, wie das wirklich nur Philosophen passieren kann. Das Buch: Thomas Mittmann: Friedrich Nietzsche. Judengegner und Antisemitenfeind. Sutton Verlag, Erfurt o.J. (Bibliographie bis 2000). ISBN 3-89702-305-9, beschreibt das ganze Ausmaß der entlarvenden und hochpeinlichen Befunde Nietzsches über die biblische oder »jüdische« Tradition -- aber eben auch Nietzsches Distanz zu allen Versuchen der Parteibildung und Gruppenbildung. Was Nietzsche über eine »Partei des Lebens« schreibt, ist wie in einen Barockgarten bei Sonnenaufgang leise hineingerufen -- daß es nur niemand hört... Zugehörigkeit ist bei Nietzsche ja Thema (er erinnert mehr als einmal an seine Soldatenzeit und dergleichen mehr), aber Parteilichkeit ist Nietzsche selbst in homoöpathischer Dosis unerträglich. Und dann steht er eben da --- allein... -- CodexThelema 00:04, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Ja richtig, das war wohl so mit Nietzsche ... und dennoch hatte - wenn überhaupt - keine andere politische Bewegung mehr Recht, Nietzsche für sich zu „vereinnahmen“ (wie man so heutzutage gerne als Floskel hört), als die nationalsozialistische. Ich hatte früher schon mal hier kurz etwas dazu geschrieben. --Thore 00:41, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)
Unzweifelhaft ist das so. Aber ich sehe die Sache doch eher unter dem Gesichtspunkt der vertanen Chancen. -- Mussolini kannte noch die Herkunft seiner Bewegung aus dem italienischen Futurismus. Bei Hitler sehe ich vor allem ein ungesundes Übergewicht des Autoritarismus. Hier auf diesem Portal propagieren etliche den Nationalsozialismus als »Weltanschauung«. Ich habe nicht das geringste Interesse, in diesen Fragen irgendeinen Zank zu veranstalten, aber es ist doch offensichtlich, wieviele Regierungsentscheidungen nach dem Januar 1933 improvisiert waren. Am ärgerlichsten (für mich) dieser Eiertanz mit den evangelischen und katholischen Christen. Was bedeutet das für heute? Was folgt daraus? -- Viele begreifen überhaupt nicht, daß 1. der strikte Legalitätskurs Hitlers ein Virtuosenstück war (das heißt: welche tatsächlichen Strafrechtsverhältnisse damals dagegen standen); und 2. wie ganz und gar unwiederholbar auch nur ein annähernd ähnlicher Weg ist. -- Und das ist nun allerdings das Gegenteil von »Weltanschauung«, heute so Politik machen, als gäbe es den Offiziersbegriff von 1919 noch, als gäbe es den Formenkanon der bürgerlichen Rechten von 1919 noch, usw. -- Daß ich heute meine Meinung nicht sagen darf, das Problem muß gelöst werden, zuallererst! Ich persönlich plädiere in so einer Situation immer für eine religiöse Lösung. Überhaupt ist es unsinnig, Politik aus Politik fabrizieren zu wollen, wie gewisse leidenschaftliche Prozeßhanseln das gerne unternehmen. Völliger Müll. Man muß stehen. Und zwar außerhalb aller Politik -- erstmal stehen... -- CodexThelema 15:00, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Ich denke schon, daß der Nationalsozialismus wiederholbar ist. Nichts anderes wurde in der DDR praktiziert. Das war zu 50% Nationalsozialismus, der Rest war aufgepropfter Marxismus. Wir brauchen ja einen Weg. Ohne Weg erreichen wir kein Ziel. Gruß Rauhreif 15:20, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Ich habe in lebhafter Erinnerung, wie nach 1989 authentisch gebliebene Völker Europas hinter dem Eisernen Vorhang hervorkamen. Ebenso schockierend, wie bewegend -- und in jeder Hinsicht ein Weckruf. Wenn ein europäisches Volk nur erst vernegert und kanakisiert ist, dann hat es im Grunde jeden Wert verloren. Die englische Metapedia hat ja sehr eindringlich dokumentiert, wie London heute aussieht... Aber ich lasse mir von saudummen Gören wie dieser scheiß Andrea Nahles nicht den Mund verbieten! Ich sage - verflucht nochmal - was ich denke! Und zwar in der Öffentlichkeit! Diese scheißdämliche Kuh bekennt sich zum katholischen Christentum -- und genau da, ganz genau da, ist so ein saudämliches Weibstück zu packen: Indem man ihr ihren Joshua um die Ohren haut! Ich mache mal nur eine Andeutung: biblische Werte. Christen wissen nichts davon. Nichts. Christen wissen nicht nicht einmal, daß ihr Joshua persönlich die Wiederverheiratung Geschiedener als gegen Gottes Willen faßt (und nicht irgendeine »Amtskirche«). Und wo tut er das, der Joshua? Genau! Mitten, mitten, mitten drin in seiner »Bergpredigt«! Weiß keiner! Interessiert keinen! Geht allen am Arsch lang! -- Aber mir nicht. Ich HAU denen das um die Ohren! (Was deine politische Festlegung betrifft: Wenn es nicht gelingt, eine religiöse Formulierung zu finden, die Tradition, Nation, Volk, Eugenik und Rangordnung in klare Bilder bringt, dann braucht der Gegner nun wirklich immer bloß das Mikrophon abzuschalten und das wars dann schon...) -- CodexThelema 16:30, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Sehe ich absolut genauso! Wie aber könnte eine solche religiöse Formulierung aussehen? Volksgemeinschaft? Gruß Rauhreif 16:44, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Hat Ludendorff mal gesagt: »Die Kampfform des Gegners ergreifen«? Ich finde die Quelle nicht wieder. Im Zusammenhang mit der Thule-Gesellschaft war das damals klar: Orden nach Freimaurer-Muster sind eine jüdische Kampfform. Freimaurer sind nicht »menschlich« gesinnte Wesen, die später dann »jüdisch unterwandert« wurden, sondern die Sache selbst ist zu 100% jüdisch und hat funktioniert, weil die Herren Mozart und Beethoven (und wer weiß noch wer) das zuinnerst Jüdische gar nicht gesehen haben. (Es sieht ja auch keiner das im Kern Jüdische an der Sozialdemokratie. Eine Partei, die noch nie etwas anderes als Arbeiterverrat - Ebert & Noske - und Wählerverrat - »Radikalenerlaß« gleich nach der »Willy-Wahl« 1972 - veranstaltet hat, und keiner merkts!!) --- Von Religion reden, ist immer eine diskrete Sache. Die Form aber kann heute erst recht nur konspirativ sein. Darüber spreche ich hier nicht... -- CodexThelema 17:01, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)
Ja verstehe ich. Das ginge hier auch gar nicht. Wäre eher was für ein mehrstündiges Abendfüllendes Gespräch bei 2-3 Bier. Gruß Rauhreif 17:39, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)
Das behalten wir im Auge... -- CodexThelema 17:57, 25. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum (1845)

Das Christentum muß überwunden werden. Die Feigheit würde verschwinden, wenn die Masse an eine Wiedergeburt glauben würde. Dann wäre ihnen klar, daß es kein unauffälliges Leben, keine neutrale Haltung geben kann. Ich empfehle Max Stirner. Nietzsche hat wegen ihm zweimal den Verstand verloren. Mit dem Konzept des Historischen Materialismus wollte sich Karl Marx vor Stirners Kritik schützen. Seine umfangreiche Antwort auf Stirners Hauptwerk Der Einzige und sein Eigentum hat Marx nie veröffentlicht. Hans G. Helms erkannte in Stirner einen »Protofaschisten«. In Die Ideologie der Anonymen Gesellschaft (1966) schreibt Helms, es bereite »keine Schwierigkeiten, einen Katalog der Parallelstellen im Einzigen und Mein Kampf herzustellen«. --Mms 15:36, 27. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Max Stirners Der Einzige und sein Eigentum ist gut greifbar, ich selbst habe die Leseausgabe aus dem AREA-Verlag (Erftstadt). Wiedergeburtsglaube - wie in Südasien - kann auch den Fatalismus und eine Art damit verwandter seelischer Lähmung verfestigen. Allerdings stimme ich sofort zu, wenn du die Wiederkunftlehre Nietzsches als normativen Stachel verstehst. Das sehen bis heute nur wenige Leuto so, aber es ist wohl die richtige Interpretation: Nichts ist unwichtig; und unsere Entscheidungen holen uns immer wieder ein (im Zweifelsfall millionenfach). -- Was die politischen Debatten angeht (um diese Taschengeldpartei »Piraten« oder um ein volksfeindliches Umerziehungs-Regime), da bleibe ich düster gestimmt. In Griechenland und Frankreich haben die Wähler gezeigt, daß sie nicht als Bürger und nicht als Nationalstolze abstimmen, sondern als Taschengeldempfänger und als Brüsseler Untertanen. Wenn es soweit kommt, daß die Geld-Automaten nichts mehr ausspucken und »error« zu uns sagen, zählt ohnehin nur noch die familiäre und die ethnische Solidarität. Dann erst werden die Deutschen in Deutschland merken, wie abgemeldet und wie marginalisiert sie tatsächlich jetzt schon sind. -- Meine Lösung: Religion so fassen, daß die Sache überhaupt keine Ähnlichkeit mit der christlichen Dogmatik mehr hat (also okkult, jungheidnisch, thelemitisch, eugenisch, sexualmagisch, gnostisch)... -- CodexThelema 16:16, 27. Brachet (Juni) 2012 (CEST)

Bücher über »Autorität«

Hallo CodexThelema, erstmal vielen Dank für deine Bücherempfehlungen. :) Mal 'ne Frage, wo kann man sich diese Tonbänder der AAO-Sekte anhören? Hast du da noch einen Verweis? Das einzige was ich in dem Bereich gelesen habe, heißt „334 %. Lüge“ (wie Promille geschrieben). Das Buch ist ein Roman über eine fiktive Geheimgesellschaft die immer größer und einflußreicher wird. Das Buch selbst ist schon eine Mischung aus Phantasie- und Schundliteratur. Ein paar Anmerkung wie, neue Mitglieder als Initiationsritual sich strafbar zu machen, damit sie nicht bei der Polizei petzen gehen, da sie sich (praktisch) selbst anzeigen. Teilweise Begriffe wie Auren lesen oder Palmblatt-Biblotheken. Man sollte nicht unbedingt alles glauben was in dem Buch steht. Als eine Art Krimi kann man das Buch schon lesen. mkG Machiavelli 10:40, 9. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Das Promille-Zeichen ist in der Leiste: ‰. Dein Waco-Artikel ist verdienstvoll, enthält aber Setzfehler, die auf Flüchtigkeit schließen lassen. Darf ich das so sagen? Ich korrigiere immer gerne mal nach, aber manchmal sieht es aus, als wenn Du einen Augenblick weniger an der Sache dran bist, als allerwenigstens erforderlich ist. Ich hoffe sehr, daß Du so ein freimütiges Wort männlich erträgst. ~ Nun zu der Frage der Bücher über Autorität. Ich wähle den Zugang über das Thema Sekte, weil so viele psychische & weltanschauliche Fragen daranhängen (nicht Politik, die ja sterilisiert, kastriert, bürokratisch überwuchert und nur noch eine Sache der geborenen Karriere-Hampelmänner ist). Wie gesagt, habe ich ganze Regalmeter über religiöse Opposition. Das Thema interessiert mich wirklich sehr. Und es ist tatsächlich eine Kunst, das eigentlich Wichtige, das eigentlich Wesentliche nicht erst nach Jahrzehnten zu finden, sondern am Besten gleich sofort. In diesem Sinne nenne ich jetzt -- so knapp wie es geht -- folgende Werke:

Das beste Nachschlagewerk

  • Beckers/Kohle: Kulte, Sekten, Religionen (Pattloch-Verlag, 1994). ~ Natürlich benutzen Fachleute ein Mammutwerk wie Reller/Krech/Kleiminger. Da ging es aber ursprünglich um die Frage, wie christliche Kirchen ihre Räumlichkeiten evangelischen Gruppen öffnen oder verschließen. Fachkram ohne Ende. Für Deine Zwecke geeignet (und illustriert) ist dagegen der Beckers/Kohle.

Der beste Bildband

  • Michael Jordan: Kulte, Sekten und Mysterien (Hugendubel-Verlag, 1997). ~ Natürlich gibt es in Zeitschriften Berge von völlig unerschlossenem Bildmaterial über religiöse Kleingruppen. Dieser Bildband ist aber wirklich sehr gut.

Das beste analytisch durchdringende Werk

  • Christopher Evans: Kulte des Irrationalen (Rowohlt-Taschenbuch, 1979). ~ Das Buch von Evans war im Original 1972 noch ganz nah an den Ereignissen (zum Beispiel die Zeit, als Hubbard in England sein HQ hatte, noch vor der SEA-ORG-Phase). Evans begreift die Vorgänge als Einziger richtig, nämlich anthropologisch! Was da in der europäischen Zivilisation (und in ein paar englischsprachigen Anhängseln) religiös geschieht, betrifft das Wesen des Menschen existenziell. Das ganze Gerede über „Jugendsekten“ und „destruktive Kulte“ ist nur das Gelabere von total Ahnungslosen (Sozialpädagogen und Blockpartei-Politikern z.B.).

Die beste (souveränste) Spezialuntersuchung

  • Robert Jay Lifton: Terror für die Unsterblichkeit (Hanser-Verlag, 2000). ~ Auf den ersten Blick beißt Lifton sich zu sehr fest an Shoko Asahara und seiner Giftgas-Sekte. Warum aber ist das wichtig? Nun, zuerst mal wußte ich nicht, daß der bereits 1994 einen Probe-Giftgasanschlag durchgeführt hat, ohne aufgehalten zu werden. Zweitens ist das ein Hammer, wie ein solcher Mann die besten Naturwissenschaftler seiner Generation auf seine Seite gezogen hat. Asahara war Halbblinder auf einer Blindenschule. So hat der angefangen, Menschen zu beherrschen – höchst aufschlußreich! Sehr gründlich gearbeitetes Buch!

Zu Otto Mühl

Neben der wirklich exzellenten Quelle Schlothauer, gibt es natürlich etliche YouTube-Videos. Eines darunter, in dem Mühl beschreibt, wie morgens seine Sekten-Fräulein ihn gemeinsam geduscht haben... Köstlich! Sonst viel anarchischer Kunstkram, Brüllkram und wütende Nachrede. Mich hat Mühl auch interessiert, weil er Eugenik-Anhänger ist und gerne den Begriff „Führungsadel“ [Schlothauer, S. 55] benutzt. „Links“ nannte sich das! Wer damals (plusminus 1970) nicht „links“ war, der hat ganz einfach kein Rederecht gehabt. Weitaus brutaler als heute! Also haben sich lauter Leute „linksradikal“ aufgeführt, die einfach nicht sagen durften, was sie wirklich denken. (Schau Dir mal Material an über frühe WGs: In welchem Ton Frauen da rumkommandiert wurden von sogenannten „Linken“.) Berge von authentischem Mühl-Material sind heute in Privatbesitz. YouTube zeigt ja auch aus Prinzip nichts, was nippelmäßig bedenklich ist...

YouTube-Recherche

Ich unterstelle, daß Du weitaus besser in Weltnetz-Recherche bist als ich (da ich ja doch in der Gutenberg-Galaxis aufgewachsen bin). Dennoch hier einige Vorschläge: Die Begriffe mind control, cult leaders und cult members sind zielführend. Eine Tochter des Gründers der Prostitutions-Sekte »Kinder Gottes«, der David Berg hieß, trägt den Namen Debrorah Davis. Da suchen. Gute Fundsachen auch: Interviews with Polygamists Wives. Und ein besonderer Fund hat mich schwer irritiert, obwohl das zuerst ganz harmlos wirkt. Ich hatte female cult members gesucht. Gefunden hatte ich eine Dokumentation über die asiatische Yoga-Sekte »Dahn Yoga«. Titel: Religious Cult Documentary (Women & Religious Cults). Da taucht eine Amy Shipley aus Albany (Ohio) auf und erzählt ihre persönliche Sektengeschichte. Hat mich tief verstört, obwohl ich ja krasses Material ohne Ende kenne...

Natürlich kann man fragen, was daraus jetzt politisch folgt oder moralisch folgt oder sittlich oder persönlich... ~ Da muß ich ein Geständnis machen: Ich habe keine – in Worten: KEINE – politischen Hoffnungen oder Erwartungen. Ich erwarte überhaupt von Menschen nichts und weniger als nichts. Tiere tun, was sie wollen; Menschen tun, was sie müssen. Tiere sind frei, Menschen sind unfrei. Seit Beginn der Seßhaftigkeit ist das so und die Seßhaftigkeit läßt sich nicht abschaffen; allerdings erklärt dieser Umstand, warum dauernd & immer wieder versucht wird, die Seßhaftigkeit hinter sich zu lassen (im Massentourismus, bei Aussteigern, bei „Abenteurern“, in Science-Fiction-Utopien, usw.).

Homo Sapiens befindet sich in einer absolut tödlichen Sackgasse. Es sieht finster aus. Ganz, ganz finster. ~ Woran ich glaube? Ich glaube an Selbsterfahrung & an Selbstverwirklichung. Extrem kochende Wutanfälle lösen Christen bei mir aus, die herummäkeln am Konzept Selbstverwirklichung, es als moralisch krank hinstellen & dergleichen mehr. Dieselben -- exakt dieselben -- Christen behaupten in ihren dummen Sonntagsreden, sie selber & niemand sonst hätten die Selbstverwirklichung erfunden! Machen mich rasend, solche Fasler! Religiös (weltanschaulich) unterstütze ich jedes Konzept, das den Einfluß von Christen schädigt, zurückdrängt, entkräftet & ausradiert. Politik kotzt mich an. Wichtige Konzepte wie Ariosophie, Eugenik, Euthanasie, Epochenstil (Beendigung der Spätmoderne), lassen sich ausnahmslos nur religiös voranbringen, ausnahmslos! ~ CodexThelema 15:35, 9. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Schön, daß Du hier mitmachst, CodexThelema. Gruß Rauhreif 15:43, 9. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Hallo Codex,

wenn du dich damit befasst kann ich dir herzlichst Might is right empfehlen, falls du es noch nicht gelesen hast. Das Buch zeigt die zersetzenden Wirkungen einer pervertierten Religion, in der alles Asoziale und Kranke unterstützt und das eigentliche Ideal bekämpft wird. Das Buch wurde auch vom Sektenführer der Church of Satan plagiiert. Wie stehst du allgemein zum Thema Religion? Wegen deinem Namen denke ich ein bisschen an Herrn Crowley, aber kann mich auch irren. Might is right kann man noch weiteres mit Büchern wie Der Fürst von Machiavelli oder den Protokollen von Zion reinpacken.

Habe hier noch was speziell zu Jonestown. http://www.youtube.com/watch?v=hJtlRVbpNJw Es gibt mittlerweile auch Mittel und Wege die Sachen runterladen zu können. Youtube-Converter oder mit Programmen wie JDownloader. Suchst du eigentlich noch Bücher zu bestimmten Themen? Kannst du eigentlich noch was spezielles zum Thema Sozialdarwinsmus oder sowas wie nach dem Motto „Überleben in der BRD“ empfehlen? :) mkG Nico Machiavelli 23:09, 13. Scheiding (September) 2012 (CEST)

@Rauhreif: Vielen Dank für die Blumen! Ich wünschte, mein Tag hätte 100 Stunden!
@Machiavelli: Ich habe in das Jim-Jones-Video nochmal reingeschaut, das ich schon kannte. Was heute keiner mehr weiß oder kennt, ist die Atmosphäre der Musik, die damals millionen junge Leute hypnotisiert hat. Das hörte sich wirklich an wie die Neuerfindung der Musik. Heute dagegen werde ich wütend, wenn ich in einem Fahrstuhl oder Supermarkt berieselt werde mit Popmusikpisse. In alten Illustrierten (oder sonstwo) sieht die Jonestown-Sache aus wie ganz weit weg, ein paar Irre, Urwald eben & Messias-Getue. In Wahrheit aber war die Unmöglichkeit einer Aufhebung der Rassentrennung Kern & Mitte der VS-Gesellschaft. Weiße ziehen weg, wenn Schwarze irgendwo hinziehen. Christliche Kirchengemeinden sind heute (obwohl der amerikanische Gesetzgeber dort das überhaupt nicht will) schroff nach Volksgruppen getrennt. Das ist die Wahrheit. Das ganze politische Leben dort besteht in einer Umschreibung der Rassenkonfliktfrage mittels einem riesigen, ablenkenden Vokabular: »Leistung«, »Patriotismus«, »Chancengleichheit«, »De-Regulierung«, usw.! Übersetzt heißt das immer bloß: »Du dummer Staat, bleib mir vom Leib, halt mir die Neger außer Sichtweite, wenn du schon was tun willst, laß mir mein Geld, ich entscheide selber, wem ich Geld gebe -- Negern jedenfalls nicht!« Alle, ausnahmslos alle, politischen Debatten in VSA haben eine hartnäckig unausgesprochene Rassendimension. ~ Was Religion angeht, gefällt mir Epikur besonders gut: »Die Götter sind zahlreich und fern - bekümmere dich nicht um Götter.« Ich glaube, daß Götter nicht eingreifen, weil das die Versuchsanordnung beschädigen würde. Bei eigentlich allen philosophischen Fragen argumentiere ich spirituell (also im Sinne spiritueller Übungen & im Sinne spiritueller Ermächtigung). Die Auffassung, daß die Materie Geist hervorbringe, halte ich für falsch beobachtet. ~ Was Crowley angeht: Beschäftigt mich tatsächlich. Aber auch bei ihm sind alle sozialdarwinistischen Motive seltsam verdeckt und unsystematisch. Echter & wesentlicher Anknüpfungspunkt ist Friedrich Nietzsche (aber dort wiederum auch nur kleinlaut sein Begriff einer »Partei des Lebens«). Die ganze Dimension des Problems hat man erst dann erfaßt, wenn man auch den buckeligen Lichtenberg mitberücksichtigt, der treffend einmal sagt: Die Gebrechlichen haben oft Fertigkeiten, deren ein ordentlich gebauter Mensch, wo nicht unfähig, so doch sie zu erlernen nicht entschlossen genug ist. Alles, was überhaupt über »Tauglichkeit« & »Daseinskampf« zu sagen wäre, muß diesen Lichtenberg-Ausspruch (und alles, was daranhängt, unsere gesamte Gesellschaftsordnung also) in reifer Weise mitbedenken... ~ CodexThelema 12:22, 14. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Hallo CodexThelema,

habe wieder was neues für dich, wenn du es noch nicht kennen sollest. ;) Schau dir mal den Youtube Kanal NXSchell an: https://www.youtube.com/user/NXSchell?feature=CAoQwRs%3D oder die Seite http://maximumhell.net/. Die Seite ist eigentlich ganz optimal, da einige Videos wegen Musiktitel Urheberrechte etc. für die BRD gesperrt werden. Der Youtube Kanal befasst sich mit Themen wie der Massenpsychologie, Medien, Nietzsche, aber auch Bücher von Julius Evola oder das Buch Power von Robert Greene. Wenn du noch etwas interessantes kennst, schreib einfach! Gruß Nico Machiavelli 22:56, 22. Scheiding (September) 2012 (CEST)

»Der Vater der Juden ist der Teufel« (Johannes-Evangelium: 8,44)

Der Vater der Juden ist der Teufel.jpg

Habe s mal eingestellt. Gruß Rauhreif 14:22, 18. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Tausend Dank! Das ging ja blitzartig! ~ Wie ist das denn nun rechtlich? Ist diese Abbildung frei (man sagt -- glaube ich -- »gemeinfrei«)? Ist das so? Könnte man das (mit Bildunterschrift & mit biblischem Verweis) also zum Beispiel auch als Plakat drucken & vertreiben? Ich kenne mich da wirklich nicht richtig aus. ~ Jedenfalls scheint mir das eine zielführende Strategie zu sein, in einem solchen Phrasengewitter, wie die herrschende PC es ja ist, all diese Fasler einfach mal beim Wort zu nehmen, und denen biblische Werte um die Ohren zu hauen (»biblische Werte«, von denen diese Sonntagsreden-Schwafler praktischerweise noch nie etwas gehört haben). Da erwischt man diese mittelmäßige, geistferne & nur auf Schicklichkeit & Vorwärtskommen ausgerichtete Bagage auf die kalte Art. Daß denen bei ihrem Phrasensturzbach ausgerechnet die Bibel dazwischenkommt, damit rechnen die nicht. Das ist total unvorhergesehen für die. ~ Ich habe an anderer Stelle schon darauf hingewiesen, daß gleichfalls die Ächtung einer »Wiederverheiratung Geschiedener« eben keine Marotte von irgendsoeiner sogenannten »Amtskirche« ist, sondern daß das vielmehr Kernbestand der als »Bergpredigt« bekannt gewordenen Textkompilation ist! Also nun wirklich mitten, mitten drin im Neuen Testament! Ist selbst in der -- von Soziologen so genannten -- »Kerngruppe« der Gläubigen eine Neuigkeit! (Denn die sind es ja, die sich unablässig über ihre böse, böse »Amtskirche« auch in dieser Sache beklagen...) ~ Das muß man sich mal vorstellen! Gesellschaftliche Macht & geistige Kontrolle wird da ausgeübt unter berechnender Einbeziehung des Faktors Ahnungslosigkeit als eines Werkzeugs dieser Machtausübung von Kirchenleuten. Das zu durchschauen, wühlt einen schon auf. Noch viel schöner aber ist es, zuzusehen, wie ein ganzes Zeitalter Entdeckungen dieser Art macht. Und genau das dürfte jetzt gerade geschehen (mit oder ohne unsere Beihilfe): Das Christentum erweist sich als komplett unfähig, der Überflutung Deutschlands durch asiatische Horden irgendwas auch nur entgegenzusetzen. Diese Unfähigkeit aber wird -- über kurz oder lang -- alle, die an der Wiederauferstehung der europäischen Zivilisation arbeiten, dahin bringen, daß sie den Joshua & seine mundfaulen und untätigen Hanseln (mit denen er durch die Gegend geschlurft ist) samt Pfaffenröckchen links liegen lassen werden. Die konservativen Sentiments sind erkennbar verbraucht! Und dann ist der Weg frei... ~ CodexThelema 16:22, 18. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Rechtlich ist es so, daß die Bildquelle mit dabeisteht, wir das Bild dieses Werkes innerhalb dieses Lexikons hier zitieren und darüberhinaus es nicht kommerziell nutzen. Gruß Rauhreif 16:49, 18. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Darüberhinaus "gehört" das Bild mitnichten Herrn Goldhagen, wie schon unschwer zu erkennen ist. Herr Goldhagen verwendet das Bild in seinem Buch offenbar ohne weitere Quellenangabe und nutzt es darüberhinaus kommerziell. Sollte er die Rechte dazu nicht erworben haben, dann macht er sich damit strafbar. Gruß Rauhreif 16:54, 18. Scheiding (September) 2012 (CEST)
Also, wie gesagt, Goldhagens eigener Abbildungsnachweis im Buch weist auf S.511 folgendes aus:  »United States Holocaust Memorial Museum, Photo Archives, Washington: [...] 185 (u., Gerard Gert)«. Ob nun dieser Herr Gert oder das besagte Museum die Rechte hat, kann eine fachliche Assistenz ja jederzeit feststellen. Das europäische Bildgedächtnis gehört übrigens zu großen Teilen Bill Gates. Ich selber habe keine journalistische Ausbildung und weiß deshalb über die Möglichkeiten der gewerblichen Nutzung der hier in Rede stehenden Abbildung nicht ausreichend bescheid. Aber ein Goldstück ist dieses Foto eben doch! Einmal in einem internationalen Bestseller abgedruckt worden zu sein, genügt einfach nicht: Das muß ein Millionenpublikum direkt vor die Nase bekommen. Ich arbeite daran, das hinzukriegen... ~ CodexThelema 19:00, 18. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Also hat Herr Goldhagen die Bildquelle im Buch angegeben. Genauso wie wir hier auch die Quelle angegeben haben. Dieses Holo-Dingsda von dem Herr Goldhagen das Bild übernommen hat, ist aber ganz bestimmt nicht der "Besitzer" und auch nicht der Rechteinhaber. ;-) Gruß Rauhreif 21:21, 18. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Wer -- zum Teufel -- war dieser »Jesus Christus«?

Auf dieser Seite hier findet sich das Bild übrigens auch: [1] Anbei: Jesus war mit Sicherheit kein Jude, wie im letzten Satz des Artikels gelogen wird. Und ich möchte mal ebenfalls stark bezweifeln, daß Johannes einer war, wie dort ebenfalls gelogen wird. Gruß Rauhreif 21:54, 18. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Ich bezweifel', daß irgendwer noch Rechte an diesem Bild anmelden kann, da es vor über 70 Jahren erstellt wurde und ein Abdrucken in einem Buch diese nicht erneuert. So verhält es sich zumindest mit Geschriebenem.
Im übrigen ist der auf dem Schild abgedruckte Satz kein Bibelzitat, sondern höchstens eine Paraphrasierung. Wie korrekt diese ist, ist aber fragwürdig, da der Nazarener dort nicht zu allen Juden sagt, daß ihre Vater der Teufel sei, sondern zu ihren Anführern, d.h. seiner Konkurrenz. Herr Soundso 03:01, 19. Scheiding (September) 2012 (CEST)
Ganz, ganz schwierige Forschungslage! Ich komme mir lächerlich vor, gegenüber Leuten, die ein halbes dutzend tote Sprachen so gut beherrschen, daß sie Stilebenen sicher unterscheiden können, als Schiedsrichter aufzutreten. ~ Bei der Draufschau zeigt sich zunächst, daß vor der Konstantinischen Wende -- im 4. Jahrhundert -- das Material sehr knapp wird (vorsichtig formuliert). Es gab da eine römische Religionsbehörde, die den ganzen Quellenkram systematisch eingesammelt und standardisiert hat. So kommt das zustande, daß da von einem unverheirateten »Rabbi« die Rede ist (und die vielen anderen abstrusen Details im NT). Für diese Behörde ist nur wichtig, das obrigheitshörige Zeug hervorzuheben & von den sogenannten »Berichten« nur das erkennbar Infantilste, Bizarrste und Anstößigste wegzulassen -- im übrigen aber Mehrdeutigkeiten (und mehrere »Zeugen«, vier Evangelien also) als Kolorit zu konservieren (interessante Quellen dazu: Katharina Ceming / Jürgen Werlitz: Die verbotenen Evangelien. Apokryphe Schriften, 2004). Die Funde von Nag Hammadi und Qumran bieten auch AT-Material, vor allem aber Sektenkram! Zum Teil gänzlich wirres Zeug! ~ Was also hat sich historisch abgespielt? Ich neige dazu, mich denen anzuschließen, die Jesus Christus als literarische Figur behandeln. Im Übrigen gilt: Jemand, der dauernd sagt: »Ihr habt gehört...«, und der mit diesen Worten appelliert an eine Vorkenntnis, die auf jüdische Religionsunterweisung zurückgeht, kann nur selbst Jude gewesen sein. Tatsächlich sagt er ja auch nichts, was nicht radikalisierte jüdische Denkweise ist. ~ Wirklich verblüffende Deutungen von Forschern, die ein großes Lesepublikum verdient haben, sind:
  • 1. Francesco Carotta: War Jesus Caesar? 2000 Jahre Anbetung einer Kopie (1999);
  • 2. Joseph Atwill: Das Messias-Rätsel (2005).
Diese beiden Autoren blättern die vorhandenen religionspolitischen Verhältnisse im Imperium auf. Also genau dasjenige, was in Bergen von theologischer Literatur (und in Bergen von Texten über den sogenannten »Gott der Philosophen«) gänzlich totgeschwiegen wird. Um es noch deutlicher zu sagen: Wir hatten so etwas wie Religion, Römer & Griechen und Germanen! Dann aber kam das kälteste aller kalten Ungeheuer, hat die Sache zentralisiert & einen besonders widerlichen Typus von Pfaffen von der Leine gelassen. Das Ergebnis ist die totale spirituelle Entfremdung, die bis heute (zu unserem schweren Schaden) andauert... ~ CodexThelema 18:52, 20. Scheiding (September) 2012 (CEST)
Artur Dinter - War Jesus Jude.jpg

Die Übersetzung der Stelle ist umstritten. Bei Luther heißt es:

Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben.

Hier z.B. auf Seite 354 wird die Stelle unterschiedlich übersetzt erläutert:

  • Paul Schanz: Commentar über das Evangelium des heiligen Johannes, 1885 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Im folgenden Buch:

  • Albrecht Thoma: Die Genesis des Johannes-Evangeliums, ein Beitrag zu seiner Auslegung, Geschichte und Kritik, 1882 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

heißt es dazu auf S. 205:

Aber ein besonderer Schöpfergott neben dem weltbildenden Logos ist bei Johannes nirgends angedeutet, ja scheint geradezu ausgeschlossen; noch weniger wird er als Vater eines solchen absolut bösen Wesens, wie der johanneische Teufel ist, angenommen werden können. Auch nöthigt der Wortlaut nicht unbedingt zu jener Uebersetzung. Vielmehr lässt sich ganz wohl eine Beziehung nach dem Sinn annehmen: ein Lügner ist er und der Vater eines solchen. Damit stimmt der Zusammenhang des Ganzen; denn darin kommt's darauf an, die Juden als Teufelskinder darzustellen, das ist als Mörder und Lügner; daher muss er einerseits als Urheber alles Mordes nachgewiesen werden, wie als Urheber der Lüge oder Vater (alles) Lügnerthums.

Das Argument, daß Jesus Jude sein könne weil er sagt »Ihr habt gehört...«, kann und muß sicher auf dessen Kenntnis des Judentums hinweisen. Deutet aber dennoch nicht darauf hin, daß er nun zwangsläufig deshalb ein ebensolcher gewesen sein muß. So es diese Person tatsächlich gab, deutet mir dessen Handlungsweise (bei meinen bescheidenen Kenntnissen des Themas) eben gerade auf eine Judengegnerschaft hin. Daraus kann man noch nicht sicher eine arische Abstammung ableiten, es könnte sich auch um den jüdischen Selbsthass handeln. In diesem Zusammenhang würde mich das rechts abgebildete Buch mal interessieren, das ich aber leider inhaltlich nicht kenne. Gruß Rauhreif 20:32, 20. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Man kann alt & grau werden, wenn man diesen Fragen ernsthaft nachgeht (ich meine das wirklich nicht herablassend). Hinter unzähligen -- logisch einander ausschließenden -- Argumenten steht allzuoft jeweils eine ganze Tradition. Für mich ist maßgebend, wie oft im NT sittliche Grundsätze (oder später zu sittlichen Grundsätzen erklärte Maßregeln) aus dem augenblicklichen rhetorischen Effekt abgeleitet werden -- etwa aus der plumpen rhetorischen Steigerungsform. Auch der Wutanfall gegen die Mutter -- Hochzeit zu Kana -- hat etwas von typischem Sektenführer. ~ Bei der ganzen Sache mischen sich echte messianische Wutenergien mit staatspolitischem Interesse. Sollen doch die Fachleute sich weiter streiten. Theologen haben jedenfalls keinen Kredit bei mir. Wer mit der Bibel angelaufen kommt, um irgendeine Moral zu beweisen (oder zu widerlegen), der kriegt Contra. Ganz einfach... ~ CodexThelema 20:58, 20. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Natürlich das Ganze nur eine Konstruktion. Wie die gesamte Realität nur Konstruktion ist. Wahr ist nur, was wahrgenommen wird, nicht aber das, was existiert. Und wie Du schon andeutest. Es ist letztlich unerheblich, wie und ob sich diese Geschichte abgespielt hat und wer oder was Jesus war. Es ist jedenfalls unerheblich für unsere Zukunft. In diesem Zusammenhang wäre die erste Übersetzung des NT, die Wulfila-Bibel interessant. Eventuell gibt es da auch Unterschiede. Ich weiß allerdings nicht, ob der Johannes schon dabeigewesen ist. Denn beide, er und Wulfila, haben wohl relativ gleichzeitig gelebt. Gruß Rauhreif 21:09, 20. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Die Wulfila-Bibel soll wohl alle vier Evangelien enthalten. Dann wäre der Johannes sozusagen noch ziemlich "druckfrisch" auch mit dabeigewesen. Hundert Jahre sind ja kein Zeitraum... Gruß Rauhreif 21:28, 20. Scheiding (September) 2012 (CEST)

So ein Beispiel hatte ich vor Augen! Da gab es also diese »christianisierten« Goten, die aber arianisch christianisiert waren: also ohne Trinitätsvorstellung. Nachdem nun die katholische Kirche sich auf Trinität festgelegt hatte, sind Arianer dann genau wegen ihrer immerhin ursprünglicheren Idee totgeschlagen worden. ~ Man möchte in diesem Tollhaus heute nicht so gerne die Gefühlsergießungen der Diakonissinnen & der Kirchenchorleiterinnen & der »feministischen Theologinnen« anhören. Frauengefühle, von halsstarrigen Predigern zurechtgeformt, in orientalischen Fragesätzen idiomatisch geworden... Puh! Wenn irgendwas -- auch nur irgendwas -- daran »echt« sein sollte, dann möchte ich genau dieses Echte nicht kennenlernen. ~ Unter meinen Vorfahren sind Salzburger Protestanten, die nach Ostpreußen ausgewandert sind. Aber die Linie ist zuletzt katholisch (weiblicher Seitenarm, der geheiratet hat & keine sogenannte »Mischehe« wollte & katholisch konvertiert ist). Was soll der ganze Ärger? Und dafür lassen andere Leute aus der Familie sich dann totschlagen oder aus dem Land jagen, oder wie? ~ Religiös muß man diese verkorkste Epoche ganz frisch aufmischen; ich habe meine Andeutungen dazu gemacht... ~ CodexThelema 21:48, 20. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Es ist auch interessant, daß das NT ins Hebräische von dem Deutschen(!) Sebastian Münster übersetzt werden mußte. Die Juden hat das NT überhaupt nicht interessiert! Bis heute nicht, wie die jüdischen Bücherverbrennungen zeigen. Der ganze Kirchenkram ist alles nichts weiter als eine Riesen-Verarschung der Leute. Und es war zu allen Zeiten unser Unglück! Deshalb denke ich nach wie vor, daß die Schaffung einer neuen deutschen Volkskirche nach den Vorstellungen von Artur Dinter ein guter Ausweg gewesen wäre aus diesem Lügensumpf. Im Artikel über ihn steht hier auch ganz richtig:

Grundlagen zur Errichtung einer deutschen Volkskirche ohne trennende Sonderbekenntnisse lassen erkennen, daß er von dem Ideal einer religiösen Revolution beherrscht wurde, der er eine ungleich größere Bedeutung zusprach als jeder Form politischer Veränderung.

Aber diese Schongs wurde vergeben. Bei der nächsten Revolution wird es Dunkel. Sehr Dunkel... Gruß Rauhreif 22:14, 20. Scheiding (September) 2012 (CEST)

Diskussion:Haffner, Sebastian

Ich habe auf genannter Seite noch einen Eintrag hinterlassen. Gruß--Stabsdienst 17:16, 12. Nebelung (November) 2012 (CET)

Kreatismus (Dietrich Schuler, Anatoli Iwanow)

Eventuell kannst Du das noch komplettieren. Das ist doch GENAU Dein Thema! Gruß Rauhreif 19:46, 19. Julmond (Dezember) 2012 (CET)

Ich sitze über einem Buch-MS (Thema verrate ich nicht), das meine ganze Zeit absorbiert. Das siehst Du auch an meinen Beiträgen hier, die inzwischen fast immer geringfügige Korrekturen sind, sobald mir bei der Lektüre etwas auffällt. ~ Was die Lebensarbeit von Dietrich Schuler betrifft: Man muß die grausame Wahrheit aussprechen. Wenn ein Autor lebenslang in schroffer Weise marginalisiert worden ist, dann können einzigartige Umstände dennoch dazu führen, daß seine Arbeit neue Impulse auslöst. Die Regel aber (und die liegt hier vor, wenn ich es recht sehe) besagt: Ein solches Werk ist verloren. Um tatsächlich schulbildend wirken zu können, müßte ein solches Werk kalt & streng abgedichtet sein gegen die Einwände, die etwa Anatoli Iwanow formuliert hat. Ist es aber nicht. Fachphilosophen zerquetschen ja auch die Jahrhundertdenker (mit mehr oder weniger Recht, aber immer auf der Grundlage der neuen Problemstellungen ihres eigenen Zeitalters). ~ Die Vorstellung, daß eine einmal ausgestaltete philosophische Position sodann zeitübergreifend oder »ewig« Bestand habe, ist irrig. Der Ansatz von Schuler ist ja aus dem Zusammenbruch 1945 geschöpft. Mit besten Argumenten, aber eben gegen den Zug der damaligen Zeit, der darin bestand, ein fassadenhaftes Christentum sich herbeizuziehen, um fortan bittschön mit keinerlei philosophischer Belehrung mehr behelligt zu werden. Das hat ja auch funktioniert! Jedenfalls karrieremäßig. 1968 haben die Eliten bewiesen, daß sie gegen einen modisch-lärmenden Neo-Marxismus kein deutliches Wort finden konnten. 1989 haben die linksgewendeten Eliten bewiesen, daß sie absolut keinen Begriff von Europa haben. Und seit 2008 sitzen vollends alle auf einem Karussell, drumherum regnet es flutartig, wer absteigt, holt sich einen richtig nassen Arsch, und wer sitzen bleibt, fliegt irgendwann in die Rabatten, daß die Gräten knacken. Kurzum: Wir haben sprachlose, desorientierte und willenlose Eliten. Daran ändert keine Welterklärung Schuler´schen oder anderen Typs auch nur das Geringste! ~ CodexThelema 15:53, 20. Julmond (Dezember) 2012 (CET)