Bierschenk, Ernst
Ernst Bierschenk ( 4. November 1894 in Kassel; 12. Januar 1956 ebenda) war ein deutscher Soldat des Deutschen Heeres und Oberlokomotivführer der Reichsbahn sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
Ernst Bierschenk trat 1914 als Kriegsfreiwilliger dem Deutschen Heer bei und diente im Ersten Weltkrieg beim Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83 in Kassel. 1917 erlitt er als Gefreiter der Infanterie an der Ostfront eine schwere Verwundung durch Lungenschuß, verblieb aber nach Lazarett und Genesung bis Kriegsende bei seinem Regiment, an die Kriegsfront mußte er jedoch nicht mehr. Im Jahre 1919 trat der Ritter des Eisernen Kreuzes II. Klasse der Reichsbahn bei.
Zweiter Weltkrieg
Ernst Bierschenk wurde von der Reichsbahndirektion (RBD) Kassel zur Reichsverkehrsdirektion (RVD) Minsk abgeordnet. 1943 wurde er zum Oberlokomotivführer befördert.
Im Spätherbst 1943 wurde sein Transportzug mit wichtigen Versorgungsgütern im Bereich der Reichsbahndirektion Minsk von Partisanen mit Granatwerfern und MG angegriffen. Bierschenk konnte mit seinem Heizer den Überfall erfolgreich abwehren, allein die Lokomotive erhielt 37 Treffer.[1]
Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes
Das RKV erhielt er beim Tag des deutschen Eisenbahners am 7. Dezember 1943 auf Vorschlag des Reichsverkehrsministers und Generaldirektors der Deutschen Reichsbahn Julius Dorpmüller für rücksichtslosen Einsatz, beispielhaften Mut und höchste Pflichterfüllung. Gemeinsam mit ihm erhielten im Beisein von Joseph Goebbels, Staatssekretär Dr.-Ing. Albert Ganzenmüller und weitere auch Lokomotivführer August Kindervater (überreicht von Ehrengast Walter Nowotny), Reichsbahndirektor Fritz-Wilhelm Grimm, Präsident der Reichsbahndirektion Altona Erich Goudefroy, Präsident der Reichsbahndirektion Essen/Ruhr Maximilian Lamertz und technischer Reichsbahnoberinspektor Remigius Hellenthal die hohe Auszeichnung.
Nachkriegszeit
Nach Krieg und kurzer Kriegsgefangenschaft war Bierschenk bis zu seiner Pensionierung am 31. Juli 1953 Lokomotivführer der Deutschen Reichsbahn und deren Nachfolger der Deutschen Bundesbahn.
Tod
Ernst Bierschenk verstarb 1956 nach kurzer, aber schwerer Krankheit (chronische Lungenkrankheit) in seiner Heimatstadt – die schwere Kriegsverwundung von 1917 hatte letztendlich doch noch zu seinem Tode geführt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Kriegsverdienstkreuz (1939) 2. und 1. Klasse mit Schwertern
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 25.11.1942
- Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern am 7. Dezember 1943 als Lokomotivführer der Deutschen Reichsbahn
- Treudienst-Ehrenzeichen, II. Stufe für 25 Jahre treue Dienstleistung, 1944
Verweise
- Bierschenk, Ernst, ww2awards.com (englischsprachig)
- Deutsche Wochenschau Nr. 693, u. a. mit der Verleihungszeremonie beim Tag des deutschen Eisenbahners