Märtyrer

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt die Person des Märtyrers. Zur deutschen Musikgruppe siehe Märtyrer (Musikgruppe).

Als Märtyrer (von altgr. μάρτυς mártys „Zeuge“[1]), auf DeutschBlutzeuge“, werden im Christentum etwa seit dem 3. Jahrhundert diejenigen Christen bezeichnet, die um des christlichen Glaubens willen Verfolgungen, schweres körperliches Leid und letzlich den Tod bewusst auf sich genommen haben bzw. haben sollen.

Erläuterung

Es fällt oft schwer, die Grenzlinie gegenüber denjenigen Christen zu ziehen, die entweder aus politischen Erwägungen oder aus religiösen Gründen heraus, wegen ihres christlichen Glaubenszeugnisses verfolgt oder vereinzelt auch getötet wurden. Diese Bekämpfung des Christentums geschah bzw. wurde veranlasst, weil in ihm (bzw. in seiner frühbolschewistischen Gesellschaftsauffassung) zum einen seitens verschiedenster Staatsführungen der Gärstoff zur allgemeinen Zersetzung der weltlichen Ordnung erkannt wurde (hierbei somit die teils tiefsinnigen christlichen religiös-mythischen Dogmen und metaphysischen Überzeugungen nicht ursächlich waren), zum anderen allerdings auch die religiöse Intoleranz, vor allem konkurrierender theistischer Religionen, als Auslöser wirkte.

Bildungssprachlich bezeichnet der Ausdruck auch im ganz allgemeinen Sinne einen Menschen, der sich für seine Überzeugung opfert oder Verfolgungen auf sich nimmt[2]. Ähnlich der christlich-theologischen Bedeutung wird das Wort „Blutzeuge“ im deutschen Sprachraum bis heute verwendet, wenngleich das ältere Lehnwort „Märtyrer“ gebräuchlicher ist.

Zitate

  • „So ist alle Tapferkeit auf den Tod bezogen, alle Tapferkeit steht im Angesichte des Todes. Tapferkeit ist im Grund die Bereitschaft zu sterben, genauer gesagt, die Bereitschaft zu fallen, das heißt: im Kampfe zu sterben. Jede Verwundung des natürlichen Seins ist auf den Tod hin. So nährt sich aus der Todesbereitschaft wie aus seiner tiefsten Wurzel jedes tapfere Tun, mag es, von außen gesehen noch so weit entfernt scheinen selbst von jeglichem Gedanken an den Tod. Eine ‚Tapferkeit‘, die nicht hinabreicht bis in die Tiefe der Bereitschaft, zu fallen, ist in der Wurzel verdorben und ohne Wirklichkeitsmacht. Bereitschaft erweist sich im Einsatz, und die Tapferkeit vollendet sich im Blutzeugnis.“Josef Pieper[3]

Siehe auch

Literatur

  • Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums. Band 3. Die Alte Kirche. Fälschung, Verdummung, Ausbeutung, Vernichtung. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, ISBN 3498012851 – zur historischen Fragwürdigkeit von Märtyrererzählungen christlicher Autoren
  • Jan Assmann: Martyrium, Gewalt, Unsterblichkeit. Die Ursprünge eines religiösen Syndroms (Netzbuch)
Englischsprachig
  • Evropa Soberana: Rome contra Judaea; Judaea contra Rome, Essaysammlung von der spanischsprachigen Netzpräsenz Evropa Soberana, Mai 2013, von César Tort bearbeitet, ins Englische übertragen und veröffentlicht in: C.T. [i. e. César Tort] (Editor): The Fair Race’s Darkest Hour, Daybreak, Lulu Press, Fifth Edition, 2019, ISBN 9781387749027 – Der Text zeigt im dritten Kapitel eine sich ausbreitende Terrorherrschaft des Christentums im 4. und 5. Jahrhundert auf, welche den Untergang des Römischen Reiches und einen Kulturgenozid an den Schöpfungen der Antike herbeigeführt habe. Das christlich-kirchliche Märtyrer-/Opfer-Narrativ sei historisch durch und durch falsch.
  • Catherine Nixey: On the Small Number of Martyrs, Kapitel in: dies.: The Darkening Age: The Christian Destruction of the Classical World. Pan, 2018, ISBN 978-1509816071 – zur historischen Fragwürdigkeit von Märtyrererzählungen christlicher Autoren. Buchbesprechung: A. Graham: Die christliche Zerstörung der klassischen Welt
  • Candida Moss: The Myth of Persecution: How Early Christians Invented a Story of Martyrdom, HarperOne, Reprint, 2014, ISBN 978-0062104557 [320 S.]

Fußnoten

  1. Im 16. Jahrhundert nach lateinisch-griechischem Vorbild für mittelhochdeutsch (mitteldeutsch) merterēre, mittelhochdeutsch marterære, marterer, althochdeutsch martirāri < kirchenlateinisch martyr
  2. Hier auch im — Gegensatz zum ursprünglichen Sinn — als Opfer der christlichen Kirche, wie z.B. Giordano Bruno, der als Märtyrer der freien Überzeugung gilt.
  3. Josef Pieper: Das Viergespann, S. 165 f; Pieper beschrieb die Tapferkeit als die Tugend des Kampfes gegen die Macht des Bösen, „durch Standhalten wie durch Angriff“. Der tapfere Mensch lasse sich durch Gefahr und Risiko nicht dazu bringen, seine höchsten Güter aufzugeben. Die Tapferkeit beginne zu wirken, wenn Sicherheiten versagen und die Gefahr in der Situation des „unbedingten Ernstfalles“ sichtbar werde. Die Tugend befähige dann dazu, auf das Furchtbare zuzugehen und Risiken bei der Verfolgung des Guten zu akzeptieren. Es liege im Wesen der Tapferkeit, „auf das Äußerste zu blicken“.