Boat People
Unter dem Begriff Boatpeople (engl. | dtsch.: Bootmenschen) versteht man ursprünglich die in der Folge des Vietnamkrieges in Südostasien geflohenen Menschen, zumeist vietnamesischer Herkunft. Heute wird er auch für Personen in anderen Weltregionen verwendet, die in Booten fliehen, bei denen es sich meist aber um Wirtschaftsflüchtlinge handelt.
Überblick
Der Vietnamkrieg endete am 30. April 1975 mit dem Sieg des kommunistischen Nordvietnam und der Wiedervereinigung Vietnams unter kommunistischer Herrschaft. Unterstützer der Republik Vietnam wurden in der Folge vom herrschenden Kommunisten-Regime verfolgt, versklavt oder gar ermordet. Besonders betroffen waren Angehörige der sogenannten bürgerlichen Schicht. Schätzungen zufolge waren 500.000 bis eine Mio. Menschen von Umerziehungsprogrammen in Gefängnissen und Lagern betroffen (bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 20 Mio. Menschen).[1] Ebenfalls gab es Programme zur Zwangsumsiedelung von Bevölkerungsgruppen in „Neue Ökonomische Zonen“.
Ende 1978 kam es aufgrund dessen zur massenhaften Flucht von Vietnamesen mit kaum seetauglichen Booten und Schiffen. Etwa 200.000 Menschen fanden bei der Flucht den Tod im Meer, einige wurden auch Opfer von Piratenüberfällen. Insgesamt verließen 500.000 das Land.[1]
Für die Aufnahme von vietnamesischen Flüchtlingen in der BRD machten sich u. a. Rupert Neudeck, Norbert Blüm, Dieter Hildebrandt, Heinrich Böll, Martin Walser und Matthias Walden stark. Zu ersten politischen Aktionen, die die Aufnahme der Vietnamesen umsetzte, kam es durch den CDU-Mann Ernst Albrecht ( 2014), damals Ministerpräsident von Niedersachsen (und Vater der späteren BRD-Kriegsministerin Ursula von der Leyen). Albrecht hatte sich dafür großzügig über geltende BRD-Gesetze hinweggesetzt.[1]
Die BRD nahm schließlich 40.000 Vietnamesen auf.[1]