Neudeck, Rupert

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Rupert Neudeck

Rupert Neudeck (Lebensrune.png 14. Mai 1939 in Danzig; Todesrune.png 31. Mai 2016) war ein deutscher Publizist und Überfremdungsaktivist. Er war Vorsitzender des Komitees Cap Anamur/Deutsche Not-Ärzte e. V. (1982–2002) und Vorsitzender der Grünhelme e. V. (2003–2013).

Werdegang

Nach seiner Schulzeit studierte Neudeck Soziologie, Philosophie, Germanistik und Katholische Theologie, brach 1961 das Studium ab und trat dem Jesuitenorden bei.

Ab 1971 war Neudeck Journalist bei der katholischen Funk-Korrespondenz in Köln. Nach einem institutionskritischen Beitrag über einen beurlaubten Priester, der sich als Redakteur beim Kirchenfunk eines Radiosenders beworben hatte, mußte er diese Tätigkeit 1976 beenden und war als sogenannter freier Journalist tätig. Von 1977 bis 1997 war Neudeck Redakteur der Abteilung „Politisches Feature“ beim Deutschlandfunk in Köln.

Aufgerüttelt durch ein Gespräch mit dem jüdischen Philosophen André Glucksmann über dessen erschütternde Erlebnisse Ende der 1970er Jahre auf einer vietnamesischen Flüchtlingsinsel, gründete Neudeck nach französischem Vorbild mit tatkräftiger Unterstützung des Freundes Heinrich Böll 1979 das deutsche Komitee „Ein Schiff für Vietnam“, aus dem 1982 der Verein „Komitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte“ hervorging. Eine Pressekonferenz und ein propagandistischer Fernsehfilm des BRD-Journalisten Franz Alt in der Sendung „Report“ über das Elend der vietnamesischen Flüchtlinge („boat people“) unterstützten Neudecks christlich-„humanistische“ Vorstellungen einer großangelegten Einschleppung artfremder Menschen in die BRD. Aufgrund der begleitenden medialen Werbekampagne flossen dem Komitee bereits in den ersten drei Tagen mehr als eine Million D-Mark Spendengelder zu. Seit dem Sommer 1979 bis 1986 fischten die Cap-Anamur-Frachter vor der Küste Vietnams über 11.000 „boat people“ aus dem chinesischen Meer. Die Aktionen mußten eingestellt werden, als es immer schwieriger wurde, vietnamesische Flüchtlinge in der BRD unterzubringen.

Inzwischen hatte das Komitee seinen Aktionskreis erweitert. Es betätigte sich insbesondere dort, wo die westliche staatliche „Entwicklungshilfe“ keine Gelder verteilen konnte, da die damit verbundenen Pfründner-Organisationen sich vor Ort aus politischen Gründen nicht niederlassen konnten. Kennzeichen für Neudecks Aktionen waren die unbürokratische Vorgehensweise und die Schnelligkeit, mit denen er an Krisenherden auftauchte, um seine Kümmeraktionen zu organisieren. Cap Anamur unterhielt u. a. zwei Krankenhäuser in Vietnam, Ambulanzstationen in Kolumbien und Äthiopien sowie ein Hospital im Nordirak. Als weltweit einzige Hilfsorganisation bemühte sich das Komitee Anfang der 1990er Jahre auch um die Entschärfung der Minen in Angola. 1993 entstand im brandenburgischen Storkow das erste deutsche „Cap-Anamur-Friedensdorf“, in dem Deutsche und Ausländer gemeinsam wohnten.

Neudeck ging des öfteren mit dem damaligen Bundesaußenminister Klaus Kinkel (FDP) auf Reisen (Japan, Kambodscha, Kirgisien, Ruanda), übte aber auch Kritik an der Behäbigkeit der Behörden und am Gießkannen-Prinzip bei der Verteilung von „Entwicklungshilfe“. 1996 zog sich Cap Anamur aus Ruanda und 1998 auch aus Angola zurück wegen fehlender Protektion und Blockierung durch die Regierungsinstanzen, die Mitarbeitern in Ruanda die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert hatten.

Zum Jahresende 2002 verabschiedete sich Neudeck, der in der Organisation als kompromißlos und bisweilen auch als autoritär galt, endgültig aus der Leitung von Cap Anamur. Sein Nachfolger wurde der Rundfunkjournalist Elias Bierdel.

Als Neudeck mit Norbert Blüm und dem Journalisten Günter Wallraff im Januar 2003 zum Auftakt einer weltweiten Tour für „Menschenrechte“ nach Tschetschenien reisen wollte, verweigerten die russischen Behörden trotz gültiger Pässe und Visa aber die Einreise. Daß Neudecks Herz immer noch an Cap Anamur hing, zeigte sich, als er nach einer Rettungsaktion von Flüchtlingen vor Sizilien im Juli 2004 Fehler seines Nachfolgers Bierdel anprangerte, der in Italien wegen Verdachts auf Beihilfe zur illegalen Einwanderung festgenommen worden war. Neudeck fürchtete um das Ansehen von Cap Anamur und warf Bierdel u. a. eine schlechte Vorbereitung der Aktion vor. Im Oktober 2004 trennte sich Cap Anamur von Bierdel. Neu an die Spitze der Hilfsorganisation kam Edith Fischnaller, bis dahin für die medizinische Koordination zuständig.