Bolsleib der Kühne

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Bolsleib der Kühne nach der Vorstellung des Malers Marcello Bacciarelli.jpg

Bolsleib der Kühne, auch Boleslaus I., polonisiert: Bolesław I Chrobry (Lebensrune.png 965/967; Todesrune.png 17. Juni 1025, bestattet im Gnesener Dom), war ein ostgermanischer König germanischer Abstammung und Vasall des römisch-deutschen Kaisers Otto III.

Eltern

Die Ehe Misekos mit Dobrawa war das Ergebnis eines vom Markgrafen Gero 963 herbeigeführten Interessenausgleichs zwischen dem Reich und den konkurrierenden östlichen Machthabern. Sie besiegelte das Bündnis zwischen Böhmen und Polen, band den Daglingerstaat an das Reich und leitete die Taufe Misekos und seines Landes ein.

Dobrawa gab ihrem Sohn den Namen Thietmar, der zum beliebtesten Namen der Daglingerdynastie wurde. Die feierliche Haarschur nutzte der Vater, um mit der Übersendung der Locken Bolsleib symbolisch unter die Obhut des Papstes zu stellen. Dies geschah, als er auf Befehl Kaiser Ottos des Großen Geiseln nach Deutschland zu übermitteln hatte.

Wirken

Nach dem Tode der Mutter 977, als die Spannungen zum Prager Hof zunahmen, und das Verhältnis zum Reich und zu den sächsischen Grafenfamilien sich komplizierte, mit deren mächtigsten, den Markgrafen von Haldensleben, Miseko durch seine Ehe mit Oda verband, als die Unterwerfung Pommerns zum Abschluß kam und Kiew die Tscherwiner Burgen annektierte, wuchs Bolsleib zur unentbehrlichen Stütze des Vaters heran, dessen politische Vorstellungen und Ziele ihn entscheidend prägten.

Sofort nach dem Tod seines Vaters schickte Bolsleib seine Stiefmutter Oda von Haldensleben und ihre noch minderjährigen Kinder in ihre sächsische Heimat und setzte so die eigene Erbfolge durch.

Kurz nach seinem Herrschaftsantritt begann Bolsleib mit der Ausweitung seines Territoriums, indem er gleich seinem Vater mit den Reichsregenten und dem römisch-deutschen Kaiser gegen die heidnischen Lutizen kämpfte. Darüber hinaus wuchs sein Einfluß bei den Elbslawen; im Gegenzug schwand der Einfluß Böhmens, das diese Gebiete ebenfalls beanspruchte. Wichtigster Verbündeter Bolsleibs wurde der Meißner Markgraf Ekkehard I.

Gleichzeitig war der junge Herrscher auch auf kirchlichem Gebiet aktiv: Er ließ die Gebeine des 997 ermordeten Missionars Adalbert von Prag nach Gnesen überführen; die nun beginnenden Wallfahrten bestärkten Bolsleib darin, die Stadt zum Erzbistum zu erheben, das an die Stelle des alten Missionsbistums Posen treten sollte. Aus dem Jahre 999 ist eine Urkunde überliefert, die Adalberts Bruder Gaudentius als Erzbischof bezeichnet, allerdings noch ohne Angabe eines festen Bistumssitzes.

Die zielbewußte Politik einer Zusammenarbeit mit dem Reich im Markengebiet (Wendenland) im Kampf gegen die heidnischen Lutizen, wo Miseko wohl auch die Aufgabe des 985 abgesetzten Markgrafen Dietrich von Haldensleben übernommen hatte, brachte ihm schließlich mit der Abtrennung Schlesiens und des Krakauer Landes von Böhmen die seit langem angestrebte Arrondierung des Daglinger Staates bis zum Kamm der Sudeten und Karpaten ein.

Bolsleib bleibt lebenslang ein enger Gefolgsmann der deutschen Könige. Er ficht an ihrer Seite gegen Lutizen und Abodriten.

Ableben des Vaters

Als Miseko 992 starb, setzte Bolsleib die erfolgreiche Politik fort. Seine Schwiegermutter und alle ihre Anhänger wurden verbannt, da diese mit Kiew konspiriert hatten. Allerdings berücksichtigte Bolsleib freundlicher weise die Erbansprüche seiner Halbbrüder.

In die Herrschaftszeit Bolsleibs fällt die „Gnesener Übereinkunft“ eine verhängnisvolle Fehlentscheidung König Ottos III. Ein Erzbistum Gnesen wurde errichtet, das exemt war, das heißt direkt dem Heiligen Stuhl in Rom unterstellt war. Damit war die Region des späteren Polen dem direkten Hoheit im Reichskirchensystem entzogen.

Dies geschah allerdings bei engster Kooperation mit dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, Bolsleib galt als amicus und socius des Reichs, als Zeichen seiner Freundschaft mit dem Kaiser erhielt er eine Nachbildung der Heiligen Lanze. Außerdem wurden Heiratsabsprachen für die Kinder getroffen.

Westpolitik

Im Jahre 1002 besetzte Bolsleib ohne daß er auf nennenswerten Widerstand stieß die Lausitzen und das Milsener Land. Bald darauf huldigte er König Heinrich II.

Ehen

Die drei Ehen, die Bolsleib zwischen 983 und 987 schloß, dienten der Absicherung des Daglinger Hauses. Das Bündnis, das Daglinger und Ekkehardiner zur Wahrung ihrer Interessen durch eine Doppelhochzeit besiegelten war zugleich gegen Böhmens Ansprüche gerichtet.

Zitat

  • „[...] In dem vom Gauleiter geplanten Heimatbuch des Warthelandes wird diese Aufbauarbelt der ersten drei Jahre unter dem Zeichen von Pflug und Schwert einen hervorragenden Rang einnehmen. Die Ostforschung, gefördert durch die Beziehungen zum Weltwirtschaftlichen Institut der Universität Kiel und Leitung Ihres Rektors Prof. Dr. Predöhl und durch die persönliche Forschungsarbeit des Clausewitzpreisträgers Prof. Dr. Laubert, wird zu beweisen haben, daß staatsbildende Kraft im Osten immer bei den Deutschen war. Wo der Slawe den Versuch einer Staatsgründung machte, wie der Polenkönig Boleslaw Chrobry um das Jahr 1000, da konnte dieser Staat nur bestehen, wenn der Polenherrscher zugleich Vasall des deutschen Kaisers war. Die Wiedereingliederung des von den Slawen geraubten urdeutschen Stammesraumes in den Gesamtlebensraum der Deutschen und sein Einschmieden in den eisernen Ring Großdeutschlands ist ein Ergebnis des Zusammenwirkens von deutschem Pflug und Schwert. Deshalb kann auch die Verkündung des Gaues der Frontsoldaten nicht Endstation eines glücklich zurückgelegten Weges, sondern sie muß der Ausgangspunkt eines Neuen sein, das das eigene Gesetz unseres Reichsgaues Wartheland dem großdeutschen Gesetz zum Wohle des gesamten deutschen Volkes unterordnet.“ — Litzmannstädter Zeitung, 25. Oktober 1942