Borussia Dortmund
Borussia Dortmund (Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund, kurz BVB) ist ein deutscher Fußballverein aus Dortmund, welcher derzeitig in der 1. Fußball-Bundesliga spielt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
„Borussia“ ist die lateinische Bezeichnung für Preußen. Der Verein wurde 1909 gegründet und führt den Fußball als Hauptsportart, mit dem der Verein auch weltweite Bekanntheit erlangte. Als Nebensportarten werden in dem Verein Handball sowie Tischtennis ausgeübt. Die professionellen Fußballer spielen aktuell in der 1. Fußball-Bundesliga.
In der Zeit der nationalsozialistischen Regierung galt der damalige Präsident August Busse als „hundertprozentiger Nationalsozialist“. Das Vorstandsmitglied Willi Röhr war Mitglied der NSDAP und der Sturmabteilung (SA). Rund 80 Prozent der damaligen Fußballmannschaft des BVB waren Mitglieder der SA. Allerdings verweigerte der BVB 1938 die Aufnahme des Arierparagraphen in die Vereinssatzung.
Durch extrem unwirtschaftliches Handeln geriet der Verein in eine erhebliche finanzielle Schieflage und stand 2005 kurz vor der Zahlungsunfähigkeit, die aber im letzten Moment durch die Zustimmung der Gläubiger zu dem vorgelegten Sanierungsplan von Hans-Joachim Watzke abgewendet werden konnte. Aufgrund dieser Erfahrungen verzichtet Borussia Dortmund auf riskante Spielerverpflichtungen und fördert junge, entwicklungsfähige Spieler. 2013 investierte der Verein zwar rund 50 Millionen Euro in neue Spieler, dies erfolgte aber aus Einnahmeüberschüssen aus Spielerverkäufen und sportlichen Erfolgen und nicht wie zuvor im Hinblick auf zukünftige Einnahmen.
Im September 2015 absolvierte der BVB beim linksextremen Verein FC St. Pauli unter dem Motto Refugees welcome ein Benefizspiel, um illegalen Zivilokkupanten eine angemessene Willkommenskultur zu präsentieren.[1]
Rechtsform
Im November 1999 wurde die professionelle Fußballabteilung, die Amateurmannschaft sowie die A-Jugendmannschaft in die Borussia Dortmund GmbH & Co.KG ausgegliedert. Der BVB ist der einzige börsennotierte Fußballverein in der BRD.
Anhängerschaft
Ultra-Gruppen
Die führende Ultra-Gruppe ist The Unity 2001. Neben dieser gibt es mit Desperados Dortmund 1999 und Jubos Ultras 2005 noch zwei weitere bedeutende Gruppen.
Hooligan-Gruppen
In Dortmund entstanden bereits in den 1980er Jahren erste Hooligan-Gruppen, wobei die Borussenfront die bekannteste darstellt und bis heute aktiv ist. Weiterhin gibt es zahlreiche kleinere Gruppen, beispielsweise Northside. Im Jahre 2015 bildete sich eine neue Gruppe Riot 0231, die sich nach nur zwei Jahren selbst auflöste, um einem bevorstehenden Verbot zuvorzukommen. [2]
Freundschaften & Rivalitäten
Eine klassische, alle Gruppen umfassende Fanfreundschaft zu anderen Vereinen gibt es nicht. The Unity verfügt über Kontakte zu den Gruppen Alpha Bröndby (Bröndby IF) und Super 3 Germany/Perea (Aris Thessaloniki), dagegen hat die Gruppe Desperados freundschaftliche Beziehungen zu Irriducibili Catania (Catania Calcio) und Boyz (1. FC Köln). Dortmunder Hooligans sind mit Rot-Weiß Essen befreundet.
Der Hauptfeind ist Schalke 04. Sportliche Rivalität besteht zum FC Bayern München.
Prominente Anhänger
Prominente Anhänger des Vereins sind u. a. Joachim Krol, Fritz Eckenga, Oliver Welke Timo Boll, Dietmar Bär und Marius Müller-Westernhagen.[3] Altbundeskanzler Gerhard Schröder ist Ehrenmitglied[4], Peer Steinbrück sitzt im BVB-Aufsichtsrat.[5]
Erfolge
- Bundesrepublik Deutschland (BRD)
- Meisterschaft: 1956, 1957, 1963, 1995, 1996, 2002, 2011 und 2012
- Pokalsieger: 1965, 1989, 2012 und 2017
- Superpokalsieger: 1990, 1996, 1997, 2014, 2015 und 2020
- International
- Europapokal der Pokalsieger: 1966
- Champions League: 1997
- Weltpokalsieger: 1998
Siehe auch
Verweise
- BVB entgeht der Insolvenz, Die Zeit, 16. März 2005
- Matthias Bäkermann: Wie Borussia Dortmund linke Gewalt verharmlost, Junge Freiheit, 20. März 2015
- BVB-Fanclub will AfD-Wähler rauswerfen, Junge Freiheit, 11. März 2016
- Frank Patalong: Wer schob dem BVB die Anti-Nazi-Kampagne unter?, Der Spiegel, 12. Mai 2019
- „Modus“ bekennt sich zu BVB-Plakaten mit Anti-Nazi-Zitaten, Westfälische Rundschau, 16. Mai 2019