Brautkranz

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Brautkranz.

Ein Brautkranz ist ein Kranz, mit welchem im ursprünglichen Sinne die jungfräuliche Braut als Ehrenzeichen bei der Hochzeitsfeier geschmückt wurde. Der Brautkranz geht auf den Brauch bei den Germanen zurück, wonach die unverheirateten Jungfrauen zum Ordnen des langen, offenen Haares Haarreifen oder Blütenkränze (Jungfernkränze) trugen. Die verheirateten Frauen hatten dagegen ihr Haar aufgesteckt.

Witwen und Bräute, die bereits Mutter geworden waren oder notorisch unsittlich gelebt hatten, durften diesen Schmuck nicht tragen, zu welchem man in Deutschland Myrtenzweige, im Schwarzwald auch Weißdorn, in Frankreich und England Orangenblüten, in Italien und der französischen Schweiz weiße Rosen, in Spanien rote Rosen und Nelken, in Litauen Raute, in Böhmen, Krain und Kärnten Rosmarin verwendete. In Hessen und anderen Ländern zog man künstliche oder getrocknete Blumen oder einen Kranz mit vielen bunten Bändern und in der deutschen Schweiz das sogenenannte Schäppeli mit gemachten Blumen vor. Auf den griechischen Inseln waren Weinranken üblich, in anderen Ländern kleine Kronen (→Brautkrone). Oft wurden in den Kranz auch Bänder und Perlen hineingewebt.

Brauchtum

Der Brautkranz und ebenso die Brautkrone wurden erst in der Hochzeitsnacht feierlich abgenommen. Die Sitte, der Braut einen Kranz von dem der Venus geweihten Myrtenbaum aufzusetzen, ist vorchristlichen Ursprungs und bürgerte sich bei der christlichen Trauung erst seit dem 4. Jahrhundert ein, nachdem die alten Kirchenväter heftig dagegen geeifert hatten. Nach späterer Sitte wurde der Brautkranz am Abend des Hochzeitstags zerteilt und die Zweige unter die unverheirateten Hochzeitsgäste, denen allen ein Tanz mit der Braut zustand, verteilt („Abtanzen des Brautkranzes“). Die Gewohnheit, auch den Bräutigam zu bekränzen, wie es schon bei den Juden, auch bei den alten Griechen und Römern Sitte war, hatte sich im späteren Abendland nur noch auf dem Lande hier und da erhalten. Verheiratete Frauen wurden nach 25jähriger Ehe an ihrem Hochzeitstag mit einem silbernen und nach 50jähriger Ehe mit einem goldenen Brautkranz geschmückt.

Auch heute ist der Brautkranz noch in Gebrauch, allerdings, aufgrund der zunehmenden Beliebigkeit beim Heranziehen alter Gebräuche und Traditionen, nicht mehr im alten und strengen Sinne und somit meist ohne weitere Bedeutung oder wesentliche Symbolik.

Siehe auch