Brigant

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Pfeil 1 start metapedia.png Für die keltische Volksgruppe siehe Briganten


Unter dem Begriff Brigant (von ital. Briganti „Unruhige“, von briga „Unruhe“ sowie brigare „kämpfen“; fem. Brigantessa; frz. Brigands) bzw. Mehrzahl Briganten versteht man die, vor allem im Italien des 19. Jahrhunderts erscheinenden Aufständischen gegen die jeweilige Regierung, welche oftmals zu reinen Straßenräubern oder Piraten herabsanken.

Geschichte

Der Name stammt wahrscheinlich aus Frankreich, wo die durch ihre Zuchtlosigkeit berüchtigten Soldtruppen während der Gefangenschaft des Königs Johann (1358) den Namen Brigands trugen. Sie traten in den romanischen Ländern immer wieder bei und nach ungeordneten kleinen Kriegen auf; so in der Vendée gegen Ende des 18. Jahrhunderts, in Spanien im Anfang des 19. Jahrhunderts aber auch auf der Balkanhalbinsel des 19. Jahrhunderts. Die größte Ausbreitung erreichte das Brigantentum in Italien, namentlich in Sizilien und Neapel, wo es während des Kampfes zwischen Ferdinand I. und Murat großgezogen wurde (→Fra Diavolo). Nach der Restauration unterdrückte Ferdinand das Unwesen mit österreichischer Hilfe und durch List. Ein Teil der Briganten zog sich nun in den Kirchenstaat zurück, wo sie schon früher arg gewütet hatten, und der Kardinal Consalvi sah sich schließlich genötigt, Verträge mit den Briganten abzuschließen. Eine weitere Blüte hat das Brigantentum in den sechziger Jahren im Gefolge von Garibaldis und Victor Emanuels Kampf gegen Franz II. von Neapel erlebt, indem die Parteien gegeneinander Briganten verwendeten. Das Brigantentum hatte seine Ausläufer in der Mafia und Camorra. Enrico Cialdini und La Marmora versuchten umsonst dieses halbpolitische Räubertum durch eiserne Strenge auszurotten.

Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Briganten hat der Partisan des 20. und 21. Jahrhunderts.

Literatur

H. Reuchlin: Das italienische Brigantentum. In: Unsere Zeit, Leipzig 1870, II

Siehe auch