Langer, Bruno
Bruno Langer ( 2. Mai 1893 in Bützow bei Rostock; gefallen im Oktober 1914 bei Austen im Kreis Guhrau) war ein deutscher Flugpionier und Alter Adler (Flugzeugführer-Zeugnis am 16. April 1912, Flugplatz Johannisthal).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Dauerflug-Weltrekord
Besonderes Aufsehen erregte der 21jährige Langer mit einem Dauerflug-Weltrekord über 14 Stunden und sechs Minuten, den er am 5. Februar 1914 in Berlin-Johannisthal erflog (nach einer anderen Quelle am 3. März über 14 Stunden und sieben Minuten[1]). Beim Start mit seinem LFG Roland Pfeildoppeldecker, der leer nur 650 kg wog und mit einem 100-PS-Mercedes-Motor ausgerüstet war, hatte er zusätzlich 500 Liter Benzin an Bord und legte damit 1400 Kilometer zurück. Bei dem Rekord gewann er eine 2000-Mark-Rente aus der Nationalflugspende.
Tod
Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam er als Unteroffizier des Deutschen Heeres bei einer Fliegerabteilung beim Absturz seines Flugzeugs ums Leben.
- „Bis Weihnachten waren in Bützow schon 26 Gefallene zu beklagen, darunter die blutjungen Kriegsfreiwilligen Richard Biermann und Heinrich Klemm, die vom Studium zu den Fahnen geeilt waren, oder der Fliegerunteroffizier Bruno Langer, der vor Monaten noch einen Weltrekord im Dauerfliegen aufgestellt hatte. Erstes Blut junger Bützower Männer mit all ihren Träumen und Hoffnungen war in fremder Erde versickert.“
Nachruf
- „Bruno Langer gefallen. Bruno Langer, der bekannte Dauerflieger, welcher schon längere Zeit im Felde stand und sich durch kühne Erkundungsflüge hervortat, wurde seit längerer Zeit vermißt. Kürzlich traf bei der Feld-Flieger-Abteilung, der er angehörte, die Nachricht ein, daß er gefallen sei. Bruno Langer erwarb das Flugzeugführer-Zeugnis (Nummer 203) im Jahre 1912 und war dann längere Zeit beim ‚Flugwerk Deutschland‘ in München angestellt. Von dort ging er zur Luftfahrzeug G m. b. H., Abteilung Flugzeugbau, in Johannisthal über und flog dort die Roland-Rumpf-Pfeil-Militär-Doppeldecker der Gesellschaft ein. Außerdem beteiligte er sich an verschiedenen Flugzeugwettbewerben erfolgreich. So errang er bei der Frühjahrsflugwoche 1913 in Johannisthal einen Dauerpreis von über 1000 Mark für Dauerflüge mit einem Fluggast. Überhaupt waren Dauerflüge seine „Spezialität“. Am 5. Februar 1914 brachte er den Dauerweltrekord zum ersten Male an Deutschland, indem er in ununterbrochenem Fluge 14 Stunden 6 Minuten in der Luft zubrachte. Acht Tage später, am 13. Februar 1914, brach er seinen eigenen Rekord mit einem 16stündigen ununterbrochenen Dauerflug von Johannisthal nach Schneidemühl. Außerdem war er Inhaber des deutschen Überlandflugrekords mit 602,9 Kilometern. Für seine erfolgreichen Flüge erhielt er im Frühjahr 1914, zugleich mit dem jetzt im Felde stehenden Alfred Friedrich, von der Johannisthaler Flugplatz-Gesellschaft einen Sonder-Ehrenpreis, eine Bronzestatuette, den ‚Flieger‘ darstellend. Mit Bruno Langer verlieren wir einen der erfolgreichsten deutschen Flugzeugführer.“[2]
Literatur
- Peter Supf / Georg Brütting: Das Buch der deutschen Fluggeschichte. Vorkriegszeit, Kriegszeit, Nachkriegszeit bis 1932, Drei Brunnen Verlag 1958, S. 39