Bucher, Anton von
Anton von Bucher (* 11. Januar 1746 in München; † 8. Januar[1] 1817 ebenda) war ein deutscher satirischer Schriftsteller. Er ist vor allem durch seine Gegnerschaft zu den Jesuiten bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bucher besuchte von 1757 bis 1763 das Münchner Jesuitengymnasium, studierte dann in Ingolstadt und wurde hier 1768 Kaplan. Seit 1771 Rektor der deutschen Schulen in München, wirkte er in dieser Stellung eifrig für eine Verbesserung des Schulwesens und trat namentlich den Jesuiten entgegen. Nach Aufhebung des Jesuitenordens erhielt er das Rektorat des Gymnasiums und Lyceums (1773-1777) und zugleich das Direktorium und Predigtamt der Marianischen Kongregation, welchem bisher rein jesuitischen Institut er eine Umgestaltung gab. Bucher wirkte darüber hinaus maßgebend an der Volksschulreform und an der Lateinschulordnung vom 8.10.1774 mit und erhielt 1777 den Titel eines kurfürstlichen geistlichen Rates.
Als er sich später in seinen humanistischen Bestrebungen gehemmt sah, nahm er 1778 das Pfarramt Engelbrechtsmünster (bei Pfaffenhofen) im Regensburger Sprengel an, von wo er jedoch 1784 als geistlicher und Schuldirektorialrat nach München zurückberufen wurde, wo er wegen Altersschwäche 1813 seine Entlassung nehmen musste. Um 1785 gehörte Bucher dem Illuminatenorden an. Seine Schriften waren gekennzeichnet durch oft allerdings unsachliche Polemiken gegen Jesuiten, Mönche, ungebildete Lehrer und Geistliche, Verweltlichung von Religion und Kultus, Bruderschaften, Wallfahrten, Jesuiten- und Volksdrama.
Bucher starb als geistlicher Rat und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München. Seine sämtlichen Schriften wurden unter dem Titel „Die Jesuiten in Bayern vor und nach ihrer Aufhebung“ (von Joseph v. Klessing, München 1819-20, 5 Bde.) herausgegeben.
Literatur
- Die Jesuiten in Bayern vor und nach ihrer Aufhebung (Netzausgabe)