Carrel, Alexis

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Dr. Alexis Carrel, Träger des Nobelpreises für Medizin 1912

Alexis Carrel (geb. 28. Juni 1873 in Sainte-Foy-lès-Lyon; gest. 5. November 1944 in Paris) war ein französischer Physiologe, Chirurg, Anatom und Erfinder. Er erhielt 1912 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

Leben und Wirken

Alexis Carrel wurde als Sohn des Kaufmanns Alexis Carrel und seiner Frau Anne Ricard in der Nähe von Lyon geboren.

Im Jahr 1890 erwarb er seine licence ès sciences an der Universität Lyon. Im Jahr 1900 promovierte er dort zum Doktor der Medizin und begann danach seine ärztliche Tätigkeit am Krankenhaus von Lyon. Zudem unterrichtete er als Prosektor an der Universität Anatomie und Chirurgie.

1904 ging Carrel in die Vereinigten Staaten, zunächst an die Universität in Chicago. Von 1906 bis 1912 forschte er am Rockefeller-Institut für Medizinische Forschung in Neu York (heute Rockefeller University). Er erfand eine neue Gefäßnahtmethode (Gefäßanastomose, 1902), die ihm seit 1908 die Organüberpflanzung (bei Tieren) ermöglichte. Zudem entdeckte er die Fähigkeit des lebenden Körpergewebes, in besonderen Nährlösungen auch außerhalb des Körpers weiter zu wachsen (Explantation) und erbrachte experimentell den Nachweis, daß gewisse Zellen, z. B. lebende Leukozyten, Stoffe absondern (Wachstumsstoffe, Trephone), die einen Einfluß auf Zellteilung und Gewebewachstum (sog. nutritive Eigenschaften) haben. Seit 1910 gelang es ihm, Blutgefäße und Organe außerhalb des Körpers (in vitro) in geeigneter Flüssigkeit am Leben zu erhalten.

1912 wurde Alexis Carrel mit dem Nobelpreis für Medizin „als Anerkennung seiner Arbeiten über die Gefäßnaht sowie über Gefäß- und Organstransplantationen“ geehrt.

1939 kehrte Carrel nach Frankreich zurück und übernahm 1941 eine Stellung im Gesundheitsministerium des Französischen Staates in Paris. 1940 wurde er Direktor der Fondation Française pour l’Etude des Problèmes Humains („Französische Stiftung zum Studium menschlicher Probleme“).

Eugeniker

1935 veröffentlichte Alexis Carrel sein nichtmedizinisches Hauptwerk „Man, The Unknown“, das in mehreren Auflagen erschien, weltbekannt wurde und auch ins Deutsche übertragen wurde („Der Mensch, das unbekannte Wesen“, 1955). In diesem Werk würdigt er auch – aus eugenischer Sicht und mit einem Satz – Maßnahmen der damaligen deutschen Regierung als im Sinne seiner Vision, „einen neuen Menschen zu schaffen“:

„Es bleibt noch das ungelöste Problem der zahllosen Minderwertigen und verbrecherisch Veranlagten. Sie bedeuten eine unerhörte Belastung für den normal gebliebenen Teil der Bevölkerung. […] In Deutschland hat die Regierung energische Maßnahmen gegen die Vermehrung der Minderwertigen, Geisteskranken und Verbrecherischen ergriffen.“[1]

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Nobelpreisträger Alexis Carrel über Eugenik

Mitgliedschaften und Ehrungen

  • 1909 American Philosophical Society
  • 1914 American Academy of Arts and Sciences
  • 1924 und 1927 Ehrenmitglied in der Akademie der Wissenschaften der UdSSR
  • Mitglied der Parti populaire français (PPF)
  • Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
  • Mitglied der Leopoldina
  • 1951 Benennung einer Insel in der Antarktis als Carrel-Insel
  • 1979 Bennennung eines Mondkraters zu seinen Ehren

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Der Mensch, das unbekannte Wesen. DVA, Stuttgart, zuletzt 81.–85. Tsd. 1955; Lizenz für Paul List Verlag, München 1955 – dort 31.–45. Tsd. 1957. Titel der Originalausgabe: Man, The Unknown. New York and London: Harper and Brothers, 1939 [Erstveröffentlichung 1935]

Fußnoten

  1. Alexis Carrel: Der Mensch, das unbekannte Wesen. Lizenzausgabe Paul List Verlag, München 1955, S. 251