Döring, Theodor
Theodor Döring (eigentlich Hering; 9. Januar 1803 in Warschau; 17. August 1878 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Theodor Döring wurde in Warschau geboren, wo sein Vater Wilhelm Hering als preußischer Zollbeamter (Salzinspektor) tätig war, und besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium zu Berlin. Durch unglückliche Familienverhältnisse sah er sich gezwungen, zunächst in einem Berliner Handelshaus zu arbeiten. Nachdem er mit Erfolg in der Urania aufgetreten war, widmete er sich gänzlich dem Theater und debütierte bei der Wandertruppe Johann Hurays am 25. Januar 1825 als Julius in Kotzebues („Der armer Poet“) in Bromberg.
Döring begleitete dann die Schauspielergesellschaft durch Preußen, u.a. nach Marienburg, Graudenz, Elbing und Thorn. Unter kümmerlichen Verhältnissen kam er 1826 nach Breslau. Hier entwickelte sich sein Talent für komische Rollen, und nach dem Abgang des Komikers Wohlbrück übernahm er dessen Fach. Seit 1828 war Döring Mitglied des Mainzer Theaters, kam 1833 nach Mannheim und nach Gastspielen in Karlsruhe und Hamburg an das hamburgische Stadttheater, wo er seine ersten bedeutenden Erfolge feiern konnte.
1838 wurde er Karl Seydelmanns Nachfolger in Stuttgart und erhielt 1843 ein Engagement beim Hoftheater in Hannover. Nach Seydelmanns Tod wurde er 1845 dessen Nachfolger an der Berliner Hofbühne, der er bis zu seinem Tode angehörte.
Schauspielerische Wirkung
Döring besaß eine seltene Schärfe der Auffassung und dabei ein sehr biegsames und überraschendes Nachahmungsvermögen. Lange Zeit waren seine bedeutendsten Charakterrollen die humoristischen, wie Falstaff, Richter Adam („Der zerbrochene Krug“), Malvolio, Elias Krumm, Piepenbrink und Bankier Müller; später spielte er auch die Rollen des Charakterfachs in der Tragödie mit großem Erfolg, so Lear, Shylock, Franz Moor und Nathan. Sein Mephistopheles war der echte Volksteufel, allerdings nicht ganz frei von Karikatur.
Literatur
- Carl Wexel: Theodor Döring als Mensch und Künstler. Berlin 1878
Verweise
- Petzsch, Christoph: Döring, Theodor, in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 33
- Döring, Theodor, in: Meyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892
- Döring, Theodor (Kulturportal West-Ost)