Dakien

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Dakien (zwischen 118 bis 271) als römische Provinz.
Das Gebiet Dakiens im Zeitraum von 60-44 v. Chr., während der Herrschaft von König Boerebistes.

Dakien oder Dacien (lat. Dacia) war während der römischen Kaiserzeit das Land zwischen der Theiß, der Donau und den Karpaten, welches eine fruchtbare, an Getreide, Holz und Metallen reiche Provinz innerhalb des Römischen Imperiums bildete.

Einwohner

Die Einwohner des Landes waren die Daker (Dacier) und Geten. Die Daker waren thrakischer, also germanischer Abstammung und wurden von Herodot als Agathyrsen bezeichnet, von den alten Griechen wohl mit den Geten gleichgesetzt, und galten als gefährliche Nachbarn Roms. König Boerebistes (Burebista) erweiterte das dakische Gebiet zwischen 60 und 50 v. d. Z. bis zum Borysthenes (Dnjepr) im Osten und bis in die Norischen Alpen im Westen. Die Daker fielen mehrmals in Mösien (lat. Moesia) ein und wurden von Augustus und den folgenden Kaisern wiederholt zurückgetrieben.

Römische Besetzung

Domitian erkaufte nach mehrjährigen Kämpfen den Frieden vom dakischen König Decebalus. Erst Trajan unternahm die römische Invasion Dakiens. Im Jahr 101 n. d. Z. brach er gegen Decebalus auf. Nachdem dieser in drei Schlachten besiegt worden war, musste er 103 die Unterwerfung geloben. Eine Erhebung gegen die römische Besetzung führte schon 104 den Kaiser über die neuerbaute steinerne Brücke (Pons Trajani) am Eisernen Thor nochmals nach Dakien. Die Eroberung der Hauptstadt Sarmizegetusa (deutsch: Burgort im nördlichen Siebenbürgen) entschied die Unterjochung des Landes und seine Verwandlung in eine römische Provinz im Jahr 107, nachdem sich Decebalus aus Verzweiflung das Leben genommen hatte, um der Gefangenschaft zu entgehen. Kaiser Hadrian unterteilte die neue Provinz in Dacia superior und Dacia inferior. Ein Teil der besiegten Daker zog ostwärts an den Borysthenes (Dnjepr) und ließ sich hier nieder, wo sie fortan in der Geschichte unter dem Namen Tyrageten erscheinen. Die Zurückgebliebenen nahmen viele römische Kolonisten unter sich auf und wurden sehr rasch so nachhaltig romanisiert, daß die heutigen Einwohner Dakiens (Rumänen oder Walachen) noch heute eine romanische Sprache reden.

Als im Jahr 271 Kaiser Aurelian den Goten das Land räumte und die römischen Kolonisten nach Mösien versetzte, nannte er das Uferland rechts der Donau Dacia ripensis, um wenigstens den Namen des Verlorenen zu behaupten. Die zurückgebliebenen Einwohner behaupteten ihre Wohnsitze, wurden aber von fremden Völkern wiederholt unterjocht und teilweise (so in Siebenbürgen) verdrängt.

Im Mittelalter existierte der Name noch innerhalb der christlichen Kirche als Ordensprovinz Dacia fort.

Literatur

  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Dacien. Aus den Ueberresten des klassischen Alterthums, mit besonderer Rücksicht auf Siebenbürgen. Kronstadt 1851 (Netzbuch)
  • R. Rösler: Dacier und Romanen. Wien 1866
  • Julius Jung: Römer und Romanen in den Donauländern. Innsbruck 1877, Scientia-Verlag 1969
  • Carl Gooß: Studien zur Geographie und Geschichte des Trajanischen Dacien. Hermannstadt 1874
  • Julius Jung: Die romanischen Landschaften des römischen Reichs. Innsbruck 1881 (Netzbuch)
  • F. Imhoof-Blumer: Die antiken Münzen Nord-Griechenlands. Band I., Dacien und Mösien. Berlin 1910 (Netzbuch)
  • Michael J. Ackner, Friedrich Müller: Die Römischen Inschriften in Dacien. ISBN-10: 3863827961 ISBN-13: 9783863827960

Verweise