Der Vogelhändler (Film)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Der Vogelhändler |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1935 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Majestic-Film |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | E. W. Emo |
Drehbuch: | Max West |
Vorlage: | Operette von Ewald Daub Toni Huppertz |
Musik: | Carl Zeller |
Kamera: | Ewald Daub |
Schnitt: | Roger Graf Norman |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Wolf Albach-Retty | Adam, ein Vogelhändler aus Tirol |
Maria Andergast | Die Briefchrist |
Hans Zesch-Ballot | Der Kurfürst |
Lil Dagover | Die Kurfürstin |
Georg Alexander | Graf Stanislaus, Adjutant des Kurfürsten |
Max Gülstorff | Baron Webs, Hofjagdmeister |
Genia Nikolajewa | Komteß Adelheid |
Jakob Tiedtke | Schneck, Dorfschulz |
Der Vogelhänder ist eine Verfilmung der gleichnamigen Operette von Carl Zeller. Die Uraufführung fand am 26. September 1935 statt.
Inhaltsverzeichnis
Weiterer Titel
- Die Christel von der Post; Verleihtitel (AT)
Weitere Verfilmungen
- Der Vogelhändler (1953)
- Der Vogelhändler (1962)
Handlung
Verzweifelte Dorfbevölkerung von Schwanau schlägt Hände über dem Kopf zusammen im Anblick abgefressener Felder – Erschreckliche Landplage schmutziger Wildschweine zerwühlte sämtliche Kartoffelfelder – Vogelhändler Adam, an Spitze wandernder Tiroler soeben eingetroffen, gibt Schwanauern verfänglichen Rat, Wildsäue eigenmächtig abzustechen. Schwanauer haben bereits ein Jahr auf Abhaltung kurfürstlicher Jagd alleruntertänigst gewartet. – Wildschweine werden abgestochen – Vogelhändler Adam feiert stürmisches Wiedersehen mit lieblicher Briefchristel, von ihm als Braut angesehen – Wiedersehensfreude durch fehlende Moneten zwecks Heirat getrübt – Hervorragender Einfall von sapperlottskluger Christel, Wildparkinspektor am kurfürstlichen Hof zu werden, von störrischem Adam nur mit Vorbehalt angenommen.
Listiger Adjutant Graf Stanislaus, Frauenentzücker – empfiehlt kurfürstlicher Durchlaucht Abhaltung längst Wildschweinjagd, um Gemahlin fernzuhalten – Schauerlich, fauler, gänzlich unwaidmännischer Hofjagdmeister Baron Weps wird, zwecks sofortiger Durchführung der Jagd, gen Schwanau beordert. Wildschweine sind abgestochen – Verzehr lieblich brutzelnder Tiere auf öffentlichem Marktplatz unter Musik und Tanz.
Köstlicher Bratenduft über Dorf, kilometerweit zu riechen – Türmer bläst Alarm über Herannahen kurfürstlicher Abgesandter – Festschmaus in rasender Eile abgeräumt, Duft bleibt in der Luft wie Mauer – Dorfschulz Speck von Natur kein Held, fällt Herz in Hosen – Baron Weps, Duft schnüffelnd, verkündet Sauhatz – Tieferschrockene Dorfbewohner verwandeln auf Adams Rat zahme vorige Hausschweinderln in gefährlich anzuschauende Wildsäue mittels schwärzlichem Farbanstrich. – Charmante Kurfürstin, Untreue Ihres Mannes witternd, folgt Gemahl mit heiratslüsterner Hofdame Adelheid in Kalesche und ländlicher Verkleidung. – Dicker Dorfschulz sieht sich schon zähneklappernd bei Wasser und Brot im Kittchen. – Stanislaus, zum Entsetzen von Weps, vor Dorfbewohnern leutselig den Kurfürst mimend, bezieht wegen ungebührlichen Betragens saftige Ohrfeige von Christel. – Eifersüchtiger Adam erreicht von schmerzlich betroffener Kürfürstin hohe Gunst und Protektion – Kurfürst, betrübten Weibes Eifersuchtskomödie mit Adam durchschauend, erfährt von zitterndem Weps und treuherziger Christel die Wahrheit. – Geknickter Stanislaus zur Strafe von Adelheid zum Traualtar geschleppt.
Geburtstag der Kurfürstin enthüllt zur allgemeinen Verblüffung Geheimnis der Extratouren ihres Gemahls. – Überglücklicher Adam zieht mit hübschem Sack Dukaten und überglücklicher Christel in erträumtes Häuschen in Tiroler Bergen. – P. P. Publikum darf nach Haus gehen.
Anmerkungen
Mehr als vierzig Jahre bevor dieser Film entstand, komponierte Carl Zeller die Operette „Der Vogelhändler“. Über vierzig Jahre lang gab es kaum eine Stadt, in der nicht dieses Kind Carl Zellers leichter Muse mit offenen Armen empfangen wurde, gab es keine Bühne, die Operetten aufführt, die nicht den „Vogelhändler“ zu ihrem eisernen Bestand rechnete. Die Schöpfer des Films, der Verfasser des Drehbuches und die Regisseure waren sich im Verein mit dem musikalischen Leiter Fritz Wenneis der Schwierigkeiten bewußt, die die leichtgewebte Handlung jeder Operette der Verfilmung auferlegt. Auf keinen Fall – das war, wie sie sagten, ihr Leitgedanke – durfte man der Fehler früherer Zeiten verfallen, in denen man die Spielhandlung der Operette fast theatergenau übernahm und damit eben bestenfalls zu abfotografiertem Theater kam; im Film mußte oft die in den meisten Fällen dünne Operettenhandlung um ein Mehrfaches verdünnt erscheinen.[1]
Die Außenaufnahmen wurden im Schloß Rheinsberg und Umgebung gedreht. Emo probte immer sehr gewissenhaft. Er ließ bei den Proben nicht soufflieren, er duldete keine aufgeschriebenen Dialoge, sondern ließ seine Schauspieler ihre Texte vollständig durchsprechen, bis sie gelungen waren.[2]