Der dunkle Ruf

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FILM

Filmdaten
Deutscher Titel: Der dunkle Ruf
Originaltitel: Laila
Produktionsland: Schweden, Dänemark
Erscheinungsjahr: 1937
Laufzeit: 83 Minuten
IMDb: deueng
Stab
Regie: George Schnéevoigt
Drehbuch: Helge Lund
Vorlage: Jens Andreas Friis (Novelle)
Produktionsleitung: Helge Lunde
Musik: Bengt Rodhe
Ton: Henning O. Petersen
Kamera: Valdemar Christensen
Schnitt: Valdemar Christensen,
Carl H. Petersen
Besetzung
Darsteller Rolle
Aino Taube Lajla
Ingjald Haaland Aslak Laagje
Tryggve Larssen Jamps
Siri Schnéevoigt Mor Laagje
Robert Jonsson Kosti, en rik lapp
Peter Höglund Mellet, hans sønn
Carl Deurell Pastor Hjort

Der dunkle Ruf (schw. Laila ) ist ein schwedisch-dänischer Spielfilm von 1937. Die deutsche Erstaufführung war am 22. Juni 1939.

Handlung

Quelle
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„Der dunkle Ruf” ist ein Film, der in mancherlei Hinsicht interessant und aufschlußreich ist. Er hat zunächst einmal den großen Vorzug, Kulturfilm und Spielfilm zugleich zu sein.

Er vermittelt uns ein eindringliches und schönes Bild von der Landschaft des hohen Nordens, der Unendlichkeit der weiten Schneefelder, dem ewigen Zug der Lappen durch dieses Gebiet, er zeigt uns riesige Rentierherden, die wie Wolken auf der Erde zu liegen scheinen, er erzählt uns von den Bräuchen der Lappen selbst, die streng und ihren Überlieferungen treu nach ihren eigenen Gesetzen leben und deren Handlungen uns zuweilen fremd, ja unheimlich scheinen mögen, aber doch bestimmt sind von dem Gesetz ihres Lebens selbst.

Was uns nun ganz besonders an diesem Film fesselt, ist die Tatsache, daß er ein rassisches Problem aufrollt. Die Lappen und die Norweger oben in Finmark leben auf der gleichen Erde, haben den gleichen Glauben und den gleichen Gott. Und doch gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, nach dem sich ein Lappe und eine Norwegerin oder umgekehrt niemals miteinander vermählen dürfen.

Die Reinhaltung der Rasse, der Art und des Blutes ist diesen Menschen bei aller gegenseitigen Achtung selbstverständlich. Die Handlung des Films nimmt aus diesem Problem ihre Spannung, denn der Film erzählt, wie ein reicher Lappe, dem das Schicksal alles geschenkt hat, aber nur eines versagte, ein eigenes Kind, eines Tages eine Wiege in einem tiefen Schneefeld mit einem kleinen Kind findet.

Er nimmt dieses Kind zu sich, zieht es auf wie sein eigenes, und als es groß ist und ein schönes, helläugiges Mädchen, da ergibt sich der schwere und tiefe und erschütternde Konflikt einfach aus der Tatsache, daß Blut stärker ist als jede äußere Bindung. Einer der bekanntesten und besten Regisseure Skandinaviens George Schneevoigt, hat den Film nach elnem Roman von J. A. Fries gestaltet und mit wirklicher Meisterschaft sowohl das Landschaftliche wie das Problematische herausgearbeitet.

Die Kamera führte Valdemar Christensen, der uns eine Reihe wunderbarer Bilder, vor allem aber eine aufregende und atemraubende Wettfahrt von Schlitten mit hungrigen Wölfen schilderte.

Die deutsche Fassung wurde von Dr. Rohnstein mit außerordentlicher und selbst im unscheinbaren Detail bemerkenswerten Sorgfalt vorgenommen. Hier hat man nicht einfach nachsynchronisiert und übersetzt, sondern sich wirklich in Sinn und Wesen des Films, in seine Welt und Atmosphäre vertieft.

Die Darsteller sind natürlich in Deutschland unbekannt, aber einige müssen doch namentlich genannt werden, weil sie einen so tiefen Eindruck hinterließen. Die anmutige und leidenschaftlich bewegte Lajla der Aino Taube, der Jamps des Tryggve Larssen und das beseelte Antlitz des Lappen Peter Höglund.

Der Film fand bei den Zuschauern außerordentlich starke Anteilnahme und herzlichen Beifall, und es sei der Degeto besonders gedankt, daß sie uns dieses interessante Filmdokument vom hohen Norden vermittelte.

Hans Erasmus Fischer

Quelle: Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 26, 30. Juni 1939