Der getreue Eckart

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Eckart-Denkmal in Hildesheim.[1]

Der getreue Eckart ist eine Gestalt aus dem Kreis der deutschen Heldensage, welche im Nibelungenlied als Markgraf Eckewart erscheint. Sein Name ist im Deutschen als treuer Warner sowie Begleiter, Berater und unbestechlicher Hüter („...ein getreuer Eckart sein“) sprichwörtlich geworden.

Mythos

Historisches Vorbild des Eckart-Mythos' ist wahrscheinlich der thüringische Markgraf Ekkehard I. von Meißen, der durch seine erfolgreichen Grenzkriege und sein ritterliches Verhalten gegenüber Kaiser Otto III. zu einem der ersten Diener des alten Deutschen Reiches wurde.

Thidrekssaga / Didrikssaga

Die Gestalt des getreuen Eckart stammt wohl aus dem Harlungenmythos, den die Thidrekssaga erzählt. Dort ist Eckart der Meister und Erzieher der beiden Harlunge, Fritele und Imbrecke, der Neffen Ermenrichs. Als er an dessem Hof erfährt, daß seinen Zöglingen durch Anstiften des untreuen Sibich von ihrem Onkel Gefahr drohe, reitet er Tag und Nacht, um die Harlunge zu warnen. Diese wohnen auf ihrer Burg Breisach am Rhein. Am Ufer des Stroms angelangt, will Eckart nicht auf die Ankunft der Fähre warten; er schwimmt, seine Rosse nachziehend, über den Rhein. Schon an dieser Eile erkennen die Harlunge, daß große Gefahr droht.

Nachdem Ermenrich die beiden Harlunge in Eckarts Abwesenheit töten ließ, zog Eckart mit Dietrich von Bern gegen diesen und erschlug ihn.

Nibelungenlied

Im Nibelungenlied warnt Eckart (Markgraf Eckewart) an der Grenze von Rüdegers Mark die Nibelungen vor den ihnen im Hunnenland bzw. an Etzels Hof drohenden Gefahren.

Wilde Jagd

Die Sage macht Eckart zum „Warner“, der nach dem Volksglauben im Mansfelder Land dem Wütenden Heer (der „Wilden Jagd“) als ein alter Mann mit langem Bart und weißem Stab voranschreitet, um jedermann und vor allem die Kinder zu mahnen, dem schrecklichen Zug aus dem Weg zu gehen, damit sie nicht Schaden nähmen[2]. Einmal begegneten ihm zwei Kinder, die soeben einen Krug Bier für ihre Eltern aus dem Wirtshaus geholt hatten. Das wütende Heer hielt sie an, riesige Männer nahmen ihnen den Krug ab und leerten ihn. Die Kleinen weinten bitterlich. Aber der treue Eckhart beruhigte sie und sagte, sie sollten nicht bange sein, der Krug werde sich wieder füllen und niemals leer werden, solange sie verschwiegen hielten, woher die Wundergabe komme. Als die Kleinen auf die Anfragen der Eltern und Nachbarn ihr Geheimnis schließlich doch ausschwatzten, versiegte das Bier.[3]

Tannhäuser-Sage

Eckart wird insbesondere auch mit der Tannhäuser-Sage in Verbindung gebracht: Er soll vor dem Venusberg sitzen, um die Leute zu warnen, hineinzugehen, und stets die darin hausende Göttin Holda begleiten, wenn sie ihren Umzug mit den Seelen der ungetauften Kinder hält.

Literarische Rezeption

„Der getreue Eckart“ (Holzschnitt aus: Goethe-Album, 1853-56).

Bartholomäus Ringwaldt dichtete 1588 die „Christliche Warnung des treuen Eckart“ und Johann Christoph Ettner schrieb seine medizinischen Schriften in den Jahren von 1694 bis 1719 unter dem Namen des getreuen Eckart (bzw. getreuen Eckhart).

Im Zuge der Erneuerung mittelalterlicher Stoffe durch die Romantik wurde auch Eckarts Gestalt wieder belebt, so unter anderem durch das gleichnamige Gedicht Goethes[4][5] und durch Ludwig Tiecks Erzählung „Der getreue Eckart und der Tannhäuser“[6], ebenfalls durch Ludwig Uhland und Karl Simrock.

Weitere Literatur

Musikalische Rezeption

  • Johannes Brahms: Deutsche Volkslieder für eine Singstimme und Klavier - Nr. 18 „Der getreue Eckart“ (um 1858)

Verweise

Fußnoten

  1. Auf einer Ansichtskarte von 1912.
  2. Daher bedeutet „Getreuer Eckard“ übertragen auch so viel wie wohlmeinender Berater
  3. Vgl.: Ludwig Bechstein: Der treue Eckart, in: Deutsches Sagenbuch, Leipzig 1853
  4. Angesichts der thüringischen Eckartsburg dichtete J.W. Goethe am 17. April 1813 seine Ballade „Der getreue Eckart“ und schrieb diese in Eckartsberga während eines Post-Wechsels nieder.
  5. J. W. Goethe: Der getreue Eckart
  6. Vgl.: Ludwig Tieck: Der getreue Eckart - der Tannenhäuser (Kapitel 1), erschienen 1799 in „Romantische Dichtungen“ und 1812 im „Phantasus“.