Der lustige Witwenball
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Der lustige Witwenball |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Astra-Film |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Alwin Elling |
Drehbuch: | Erwin Kreker, Alwin Elling |
Musik: | Will Meisel |
Kamera: | Edgar Ziesemer |
Schnitt: | Marianne Behr |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Ida Wüst | Frau Krüger |
Paul Henckels | Direktor König |
Ilse Fürstenberg | Frau Weber |
Mara Jakisch | Anni, Tochter von Frau Krüger |
Eduard Wesener | Walter, Sohn des Direktors König |
Kurt Vespermann | Rudi Körner |
Rudolf Platte | Eugen Gärtner |
Eduard Wenck | Emil Löffelmann |
Else Reval | Mariechen, seine Frau |
Hans Junkermann | Rattke |
Ursula Deinert | Grit, seine Tochter |
Hans Richter | Otto, Friseurlehrling |
Der lustige Witwenball ist ein deutsches Lustspiel von 1936. Die Uraufführung fand am 12. Dezember 1936 statt.
Handlung
Die fesche, resolute Frau Krüger besitzt in einem Neubaublock neben dem Putzgeschäft der Frau Weber einen gut gehenden Frisiersalon. Täglich kommt es zwischen den beiden Ladenbesitzerinnen aus irgendwelchen nichtigen Gründen zum Streit. Ihr gegenseitiger Haß ist so groß, dass Frau Weber ihrem Untermieter Rudi Körner am liebsten verbieten möchte, als Gehilfe in dem Frisiersalon weiterzuarbeiten. Rudi jedoch hat dafür kein Gehör.
Er möchte in der Nähe der hübschen munteren Anni — Frau Krügers Tochter — bleiben, die er liebt, ohne allerdings auf Gegenliebe zu stossen. Denn das Mädel ist einem begabten jungen Komponisten zugetan, den sie nur unter seinem Künstlernamen Walter Regius kennt. Walter ist der Sohn des Direktors der Häusergesellschaft „Eintracht, bei dem gerade zahlreiche Mieterinnen — unter ihnen Frau Krüger und Frau Weber — allerlei Beschwerden und sonstige Anliegen vortragen, während sich Anni und der junge Musiker — sehr zum Leidwesen Rudi Körners — ein Stelldichein geben.
Frau Krüger ist — was nur wenige wissen — nicht nur Besitzerin des Friseurgeschäftes, sondern auch Leiterin der stadtbekannten „Amorsäle", in denen allabendlich für die reifere Jugend „Witwenbälle" stattfinden. Bisher hat Eugen Gärtner, der Neffe der Frau Krüger, das Vergnügungslokal verwaltet. Da er jedoch als rechter Bruder Leichtfuß den einst so blühenden Betrieb mehr und mehr heruntergewirtschaftet hat, übernahm nun Frau Krüger das Erbe ihrer Eltern in eigene Regie. Abend für Abend geht sie zu den „Amorsälen", und sorgt dort für Stimmung. Heimlich allerdings, denn es ist ihr peinlich, jemanden etwas davon merken zu lassen, daß ihr die durch Eugen Gärtners Misswirtschaft stark in Verruf geratene Vergnügungsstätte gehört. — Dem Spürsinn ihrer „lieben" Hausgenossinnen gelingt es, den Schleier von Frau Krügers „Doppelleben" zu lüften, und im Nu hat es sich in der ganzen Siedlung herumgesprochen, welch „anstößigen" Lebenswandel die Krüger führt. Frau Weber setzt alles daran, ihre Feindin überall schlecht zu machen und hetzt sogar die Kränzchenschwestern des Damenklubs „Harmonie" gegen Frau Krüger auf, die hier den Vorsitz führt.
Allen Anfechtungen zum Trotz geht Frau Krüger weiter jeden Abend in die „Amorsäle" und bringt durch ihr patentes Wesen den Betrieb bald wieder hoch. Vorher allerdings stößt sie auf allerlei Schwierigkeiten. Einmal droht man ihr die Schließung ihres Unternehmens an, dann wieder wird ihr wegen rückständiger Pacht von der Grundstückseigentümerin, einer Zweigstelle des Häuserbauvereins „Eintracht", die Verlängerung des Vertrages verweigert. Eine Großgarage soll auf dem Grundstück errichtet werden. Mit aller Gewalt kämpft Frau Krüger gegen diese Absichten an, als deren Verfechter Direktor König auftritt. Beide Parteien führen einen heftigen Kampf, ohne zu wissen, wer der Gegner ist. Wüsten sie's, die Kampfmethoden würden wohl weniger scharf sein. Denn König hat längst eine gewisse Sympathie für die resolute Krügern, sehr zum Neid der Frau Weber, die sich den Direktor gern geangelt hätte.
Als König durch einen Zufall dahinter kommt, gegen wen er eigentlich prozessiert, wird er freundlicher gegen die Besitzerin der „Amorsäle" gestimmt. Er überredet sogar die Mieterinnen des Häuserblocks, in dem die Krügern wohnt, zu einem Besuch der Vergnügungsstätte, nachdem er den Vorwürfen gegen die ehrbare Frau Krüger die Spitze gebrochen hat. So kommt es unter Frau Krügers Leitung zu einem lustigen Abend, an dem auch der vorwitzige Lehrling Otto seine Späße treibt. Die Stimmung kommt auf den Höhepunkt durch Direktor Königs Mitteilung, daß der Pachtvertrag verlängert und der Bau einer Großgarage verworfen sei.
Vor dem allgemeinen Happyend kommt es noch einmal zu einem kleinen Zwischenfall: Die Eintracht- Frauen haben auf dem Tanzboden ihre Männer erkannt – Direktor König hat auch sie hierher geführt —und denken sofort an „Seitensprünge" ihrer lieben Gatten. Doch König und Frau Krüger klären alles auf, und nun kommt das glückliche Ende. Frau Weber, die sich Rudi Körner gekapert hat, versöhnt sich mit ihrer Geschäftsnachbarin. Anni bekommt ihren Walter, der in den „Amorsälen" als Kapellmeister angestellt ist. Und auch Direktor König findet in Frau Krüger eine ideale Lebensgefährtin. So wird der „lustige Witwenball" – wie so oft im Leben – zum willkommenen Ehestifter.