Junkermann, Hans

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Hans Junkermann (1872–1943)

Hans Ferdinand Junkermann (Lebensrune.png 24. Februar 1872 in Stuttgart; Todesrune.png 12. Juni 1943 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Junkermann entstammte einer bekannten Schauspielerfamilie, war der Sohn des württembergischen Hofschauspielers August Junkermann (ein seinerzeit berühmter Fritz-Reuter-Interpret und gefeierter Darsteller des „Onkel Bräsig“) und dessen Ehefrau, der Schauspielerin Rosa LaSeur. Hans Junkermann wurde n Stuttgart geboren, wo sein Vater am dortigen Schauspielhaus engagiert war.[1]

Er machte sein Abitur und schloß sich nach einem abgebrochenen Studium an einem Militärpädagogium in Berlin der väterlichen Wanderbühne an. Im einstigen „Thomas-Theater“ in der Alten Jakobstraße in Berlin hatte Junkermann im Sommer 1892 seinen ersten Bühnenauftritt. Zu dieser Zeit spielte er noch nicht unter seinen richtigen Namen, sondern als Ferdinand Hansen. Es folgten eine Theatertournee durch die USA und sein Debüt in dem Stück „Onkel Bräsig“ von Fritz Reuter am 31. Oktober 1893 am Zentral-Theater Berlin, wo sein Vater die Leitung übernommen hatte.

Weitere Stationen Junkermanns als Theaterschauspieler waren 1895 das Thalia Theater in Hamburg, das Theater von Weimar und das Hoftheater in Wiesbaden. Im Jahre 1896 ging Junkermann erneut nach Berlin, um hier seßhaft zu werden. Er erhielt dann ein Engagement am Thalia-Theater, wo er sechs Jahre lang spielte. Von da wechselte er 1902 an das Trianontheater, dessen Spielplan er zwölf Jahre hindurch Abend für Abend beherrschte, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Von da ab spielte er an beinahe sämtlichen Berliner Bühnen.

Erste Auftritte im Film

1911, nachdem Junkermann bereits viele Triumphe an Berliner Bühnen gefeiert hatte, gab er seinen Einstand als Stummfilmschauspieler und war im Jahre 1912 auch in dem ersten Detektivfilm von „abendfüllender Länge“, der in einem Atelier in der Lindenstraße und im Potsdamer Luftschiffhafen gedreht wurde, zu sehen. Wegen verlockender weiterer Filmangebote löste er 1915 seinen Theatervertrag und beschränkte sich in den folgenden Jahren auf Gastauftritte an Berliner Bühnen. Der schlaksig wirkende Junkermann, dessen Markenzeichen sein Schnauzbart war, entwickelte sich auf diese Weise zum vielbeschäftigten Nebendarsteller des deutschen Films.

1930er Jahre bis zum Tode

1930 holte ihn die Metro-Goldwyn-Mayer nach Hollywood, wo er in drei deutschen Versionen VS-amerikanischer Filme spielte, so zum Beispiel den Vater Greta Garbos in „Anna Christie“ — eine ganz hervorragende Leistung des deutschen Künstlers, die neben derjenigen der Garbo voll bestehen konnte. Wieder in Deutschland, übernahm er von 1932 bis 1934 die Direktion des Schauspielhauses Steglitz und schuf - zusammen mit seiner Gattin Julia Serda und seiner Tochter Charlott Serda - die größten künstlerischen Erfolge, vom Publikum und Presse gleichermaßen anerkannt, bis das Theater seine Pforten schloß und einem Kino Platz machte. 1933 war Junkermann Mitbegründer des Film- und Bühnenclubs „Kameradschaft der deutschen Künstler“ und erhielt 1940 die Ernennung zum Staatsschauspieler. 1942 feierte er gleich drei Jubiläen auf einmal: seinen 70. Geburtstag, 50 Jahre des Wirkens auf der Bühne und 30jähriges Filmschaffen.[2]

Bis zu seinem Tode stand Junkermann an Berliner Theatern auf der Bühne, zum Beispiel am Theater am Schiffbauerdamm. Seit 1911 war er mit der Schauspielerin Julia Serda verheiratet. Deren Tochter Charlotte Serda stammte aus der Beziehung mit Karl August Lingner (1861–1916). Sie arbeitete als Schauspielerin, Drehbuchautorin und veröffentlichte zwei Bücher über die damals moderne Farbfotografie.

Hans Junkermanns Grabstätte befand sich auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin; sie wurde bereits eingeebnet.

Filmographie

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 46, 12. November 1933
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 11/12, 18. März 1942