Deutsch-polnische Beziehungen

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Unter den deutsch-polnischen Beziehungen werden insbesondere die zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen Deutschen und Polen verstanden.

Nationalsozialismus

Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu einer Annäherung zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Polen, so hatte Hitler vor, Polen in seine Vorstellung des zukünftigen Europas einzubinden. Der renommierte israelische Militärhistoriker Uri Milstein brachte es in der „Deutschen Militärzeitschrift“ (Nr. 72 /09 S. 44  ff.) mit folgenden Worten auf den Punkt: „Der deutsche Reichskanzler [Adolf Hitler] hatte Ende der 1930er Jahre keinerlei Interesse an einem Weltkrieg, ja nicht einmal an einem Krieg gegen Polen.“

Auf den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt vom 26. Januar 1934 folgte eine deutliche deutsch-polnische Annäherung, welche jedoch durch den Tod Józef Piłsudskis am 12. Mai 1935 einen erheblichen Rückschlag erlitt. Das deutsch-polnische Vertragswerk sah auf Geheiß der politischen Führungen der beiden Staaten einen regen Kulturaustausch im Bereich Theater, Film, Musik und Ausstellungsprojekten vor; Institutionen wie die Polnisch-Deutsche Gesellschaft in Warschau und dieDeutsch-Polnische Gesellschaft in Berlin unterstützten den Austausch.

Karina Pryt vertritt die These, daß diese Verständigungskampagne nicht als „Täuschungsmanöver“ Hitlers verstanden werden darf. Beide Seiten erwarteten von den kulturpolitischen Maßnahmen konkrete Resultate. Das nationalsozialistische Deutschland hoffte dabei darauf, Polen als Partner in ein Bündnis gegen die Sowjetunion einbinden zu können, um den Weg für eine deutsche Hegemonie im Osten Europas zu ebnen. Für Polen bestand der Anreiz des Kulturaustausches darin, sich als eine dem west-europäischen Kulturkreis zugehörige Nation präsentieren zu können sowie sein Existenzrecht als eigener und souveräner Staat zu unterstreichen.[1]

Um den Fortbestand des deutsch-polnischen Staatenbundes zu sichern, unterbreitete der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop am 24. Oktober 1938 dem polnischen Botschafter Lipski folgende Vorschläge: Polen sollte in die Rückkehr des deutschbesiedelten Danzigs einwilligen, Deutschland erlaube im Gegenzug den Bau einer exterritorialen Autobahn und Bahnlinie durch Pommerellen, räume dem polnischen Staat in Danzig wirtschaftliche und bahntechnische Vergünstigungen ein und garantiere die polnischen Grenzen. Der polnische Außenminister Jozef Beck lehnte sofort ab, dennoch bemühte sich Hitler weiterhin darum, Beck für seine Vorschläge zu gewinnen. Auf dem Obersalzberg vertrat Hitler im Januar 1939 die Position: Deutschland brauche im Osten ein starkes Polen, jede polnische Division an der russischen Grenze sei ebensoviel wert wie eine deutsche. Diese Offerte verdeutlichte zugleich, wie sehr Hitler die politischen Bestrebungen Becks verkannte. Becks Außenpolitik war nicht von Freundschaft zu Hitler bestimmt, sondern vom Wunsch, die unwirklich gewordene Großmachtstellung Polens mit allen Mitteln zu sichern. Fiel Danzig, dies war die Logik Becks, so fiel auch Polens Großmachtstellung.[2]

Ab 1938 verschärfte sich jedoch das politische Klima wieder (→ Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges). Am 31. August 1939 wurden durch Polen der Eisenbahnverkehr nach Ostpreußen durch die Sprengung der Dirschauer Brücke unterbrochen, Beuthen von polnischer Artillerie unter Feuer genommen und der deutsche Generalkonsul in Krakau ermordet. Deutschland beantwortete am 1. September die andauernde polnische Aggression mit dem Einmarsch der Wehrmacht und dem Beschuß der durch Polen zur Festung ausgebauten Westerplatte am Danziger Hafen durch das Linienschiff Schleswig-Holstein.[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam Polen fast ganz Ostdeutschland zur Verwaltung unterstellt, es fand eine planmäßige Vertreibung der eingesessenen Bevölkerung aus ihrer angestammten Heimat statt. Die polnische Propaganda stellt sich seitdem als „Opfer deutschen Imperialismus“ dar, die umerzogene Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland akzeptiert dieses Bild, ohne es zu hinterfragen. Obwohl von Seiten der BRD-Regierung behauptet wird, die Beziehungen zur Republik Polen seien gut, ist nach wie vor eine starke Deutschfeindlichkeit in der polnischen Bevölkerung festzustellen.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Karina Pryt: Befohlene Freundschaft. Die deutsch-polnischen Kulturbeziehungen 1934-1939, Osnabrück 2010
  2. Der Spiegel 24/1962
  3. vgl.: Helmut Schröcke: Kriegsursachen und Kriegsschuld des Zweiten Weltkrieges, 2001, S. 117