Deutsche Kaiserdynastien

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Als Deutsche Kaiserdynastien bezeichnet man diejenigen deutschen Adelsgeschlechter, deren Familienmitglieder in bestimmten geschichtlichen Zeiträumen den Deutschen König und den Deutschen Kaiser stellten.

Gemäß der Idee der „translatio imperii“, der Übertragung des römischen Kaisertums auf die deutschen Könige, wird ab Kaiser Otto dem Großen das Heilige Römische Reich (mit Karl dem Großen noch beginnend als Romanum Imperium), später mit dem Zusatz Deutscher Nation begründet, das mehr als ein Jahrtausend lang Bestand haben wird. In Anlehnung an diesen Sachverhalt und sich als Weiterführung dieser großen, deutschen Reichsidee betrachtend, gründete sich im Dritten Reich der Begriff vom Tausendjährigen Reich, welcher sich sowohl auf die Vergangenheit als auch auf die damals erhoffte Zukunft bezog.

Liste und Regierungszeiten der Deutschen Kaiserdynastien

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation: Deutsch-Römische Kaiserkrone
(Heraldische) Kaiserkone des preußisch-deutschen Kaisers in modifizierter Form ab 1889
Regierungszeiten der Deutschen Kaiserdynastien
Name Beginn (Jahr) Ende (Jahr)
Karolinger 751 911
Konradiner 911 918
Liudolfinger 911 1024
Salier 1024 1125
Liudolfinger (Königskrone umkämpft) 1125 1137
Staufer 1138 1208 (ab 1198 Gegenkaiser)
Welfen 1198 1214
Staufer 1212 (bis 1214 Gegenkaiser) 1250
Interregnum (Kaiserlose Zeit) 1250 1273
Habsburger 1273 1291
Nassauer 1292 1298
Habsburger 1298 1308
Luxemburger 1308 1313
Wittelsbacher 1314 1347
Luxemburger 1347 1400
Wittelsbacher 1400 1410
Luxemburger 1410 1437
Habsburger 1438 1740
Habsburg-Lothringer 1745 1806
Kaiserlose Zeit 1806 1871
Hohenzollern 1871 1918
Kaiserlose Zeit 1918 heute

Anmerkungen:
1. Wird der Begriff „Kaiserlose Zeit“ als „orientierungslose“ und „führerlose“ Phase verstanden, so gab es von 1933 bis 1945 unter dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler eine Unterbrechung dieser Phase.
Formal hat Adolf Hitler aber selbstverständlich niemals einen Anspruch auf den Kaisertitel gemacht oder machen wollen; in diesem formalen Sinne verstanden ist daher dessen Regierungszeit natürlich „kaiserlos“.

2. Zwischen 1804 und 1918 regierte das Geschlecht der Habsburger einen Teil des deutschen Volkes als Kaiser von Österreich. Diese Titulatur bezeichnete die Regentschaft über das Kaisertum Österreich (1804–1867) und die österreichische Reichshälfte der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn (1867–1918). Diese war aber nicht mehr ein gesamtdeutsches Kaisertum, sondern regierte einen Vielvölkerstaat und ist daher in der obigen Liste nicht aufgeführt. Ebenso unerwähnt ist Maximilian, welcher Kaiser von Mexiko wurde.

Siehe auch