Kaisertum Österreich

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Kaisertum Österreich (1804 bis 1867), Wappen auf Standarte

Das Kaisertum Österreich als Nachfolger des Erzherzogtums Österreich wurde am 11. August 1804 als Erbmonarchie vom letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Franz II. proklamiert und war ein Vielvölkerstaat in Mittel- und Südosteuropa. Seinen zweiten Kaisertitel Kaiser von Österreich führte er fortan als Franz I. von Österreich, nach der Niederlegung der Reichskrone 1806 war dies dann der einzige Kaisertitel.

Geschichte

  • 1806: Durch die Niederlegung der römischen Reichskrone durch Kaiser Franz endet nach über achthundertjährigem Bestehen das Heilige Römische Reich. Die deutschsprachigen Staaten konstituieren sich im Deutschen Bund.
  • 1835: Kaiser Franz I. stirbt. Ihm folgt sein kränkelnder Sohn Ferdinand I. auf den Thron. Ferdinand läßt Fürst Metternich regieren, da er sich nicht fähig oder interessiert zeigt, selbst zu herrschen. Durch seine Milde und seine Großzügigkeit (die Krönungsschenkungen von je 50.000 Dukaten der Ungarn und Böhmen kommen wohltätigen Zwecken zugute) gewinnt er allerdings die Sympathie der Bevölkerung.
  • 1848: Im Königreich Ungarn kommt es zum Aufstand, der Bestand des Reiches ist gefährdet. Unter dem Eindruck der Revolution übergibt Ferdinand I. die Herrschaft an seinen Neffen Franz ab, der als Franz Joseph I. zum neuen Kaiser wird.
  • 1859: Die Niederlage bei Magenta und Solferino bereitet den Weg für Verfassungsreformen. Die Monarchie wird durch die Erlässe der folgenden zwei Jahre wieder konstitutionell.[1]

Länder im Kaisertum Österreich

Verwaltungsgliederung des Kaisertums Österreich, hauptsächlich ab dem Wiener Kongreß 1815 nach dem Siebten Koalitionskrieg, mit den Gebietsreformen 1848 bis zum Oktoberdiplom von 1860 – bei der Gründung 1804 war es teils anders organisiert (vergl. Titel des Kaisers Franz I.).

Kaisertum Österreich.jpg
Erzherzogtum Österreich und Nebenländer

Böhmen und Nebenländer

Ungarn und Nebenländer

Sonstige Länder und Gebiete

Auflösung des Kaisertums

Das Kaisertum Österreich bestand bis zum 8. Juni 1867, als die Habsburgermonarchie nach der Niederlage beim Deutschen Bruderkrieg 1866 und der Auflösung des Deutschen Bundes im Zuge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleiches in eine Realunion Österreich-Ungarn umgewandelt wurde.

Entwicklung eines deutschen Staates

  • Von 1156 bis 1453 lautete die Herrschaftsbezeichnung Herzogtum Österreich.
    • Vom Herzogtum Bayern weitgehend unabhängiges Herzogtum, das annähernd das Gebiet des heutigen Bundeslandes Niederösterreich umfaßte;[3] die Ostmark wurde durch Kaiser Friedrich Barbarossa erbliches Herzogtum und Reichslehen mit Residenz in Wien. 1192 fiel das Herzogtum Steiermark (ebenfalls Reichslehen) durch kaiserliches Diktat an Österreich. Aus der kleinen, umkämpften Grenzmark wurde unter den Babenbergern ein kulturell und wirtschaftlich starkes Herzogtum.
    • 1251 wurde gegen den Willen des Deutschen Reiches Ottokar II. (der zweite Sohn von König Wenzel I. von Böhmen und Kunigunde von Schwaben) Herzog von Österreich, ab 1261 Herzog der Steiermark und ab 1269 Herzog von Kärnten und Krain. Rudolf von Habsburg (ab 1273 römisch-deutscher König bzw. König in Germanien) machte Ottokar den Anspruch strittig und wurde dabei von den deutschen Kurfürsten unterstützt. In einer Reichsgerichtsverhandlung unterlag Ottokar, worauf Rudolf die Reichsacht gegen ihn verhängte. Er zwang ihn, 1276 auf alle Erhebungen zu verzichten und besiegte ihn vernichtend 1278 bei der Schlacht auf dem Marchfeld – Geburtsstunde des Hauses Habsburg.

Siehe auch

Literatur

  • Peter Dressler, Renate Madritsch: Ein Kaisergedanke. Wiener Architektur von 1850 bis 1900. Karolinger Verlag, ISBN 3 85418 035 7 [100 S.]
  • Österreich keine deutsche Großmacht! Aufgrund unumstößlicher Tatsachen erwiesen. (1859) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Zeittafel: Vom Kaiserreich Österreich bis heute
  2. Serbische Wojewodschaft u. Temeser Banat (Wojewodschaft S. u. Temeser Banat), in: Pierers Universal-Lexikon. Band 15. Altenburg 1862, S. 883
  3. Der römisch-deutsche Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ entzog auf dem Hoftag zu Goslar im Sommer 1154 durch Fürstenspruch dem Babenberger Heinrich „Jasomirgott“ das Herzogtum Bayern und verlieh das um die Marcha Orientalis verkleinerte Bayern dem Welfen Heinrich dem Löwen. Die losgelöste Marcha Orientalis wurde unter den Babenbergern als neues Herzogtum Ostarrichi mit besonderen Privilegien zur Keimzelle des Erzherzogtums Österreich.