Deutsche Reichsbahn

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Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (Firmensignet)

Die Deutsche Reichsbahn (DR) auch Reichsbahn oder Reichseisenbahn genannt, war die staatliche Eisenbahn in der Weimarer Republik und während der Zeit des Nationalsozialismus, die bis zur Ablösung durch die Staatsbahnen der Bundesrepublik Deutschland (Deutsche Bundesbahn) und der Deutschen Demokratischen Republik (mit Beibehaltung des alten Namens Deutsche Reichsbahn) im Jahr 1949 existierte. Die Deutsche Reichsbahn in der DDR wurde am 1. Januar 1994 mit der Deutschen Bundesbahn zum bundeseigenen Konzern Deutsche Bahn AG vereinigt.

Erläuterung

Züge der DR
Spezialomnibus (Kraftomnibus) der Reichsbahn für den Reichsautobahn-Schnellverkehr an der Anschlußstelle Langen-Mörfelden.
Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes für Reichsbahnsekretär Karl Komp
Reichseisenbahn-Denkmal von Willy Meller in Berlin-Schöneberg für die Gefallenen der Weltkriege
Deutsche Reichsbahn.jpg

Das deutsche Eisenbahnwesen hat sich in der Hauptsache aus den Staatsbahnen der deutschen Länder vor dem Ersten Weltkrieg entwickelt. Anläßlich der Regelung der Reparationsfragen (Dawesplan) wurde im Oktober 1924 die „Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft“ ins Leben gerufen, die als halböffentliche Gesellschaft ihren Betrieb nach kaufmännischen Gesichtspunkten führen sollte, um aus dem Ertrag einen Teil der dem Reich durch das Diktat von Versailles aufgebürdeten Tribute zu bestreiten. Hierfür waren bis Anfang 1933 knapp 600.000 Beschäftigte im Einsatz. Durch den Young-Plan schieden 1930 die ausländischen Mitglieder des Verwaltungsrates aus, die Reperationsschuldverschreibungen fielen weg, es blieb nur eine feste Reperationssteuer, deren Zahlung dann im Rahmen des Hoover-Moratoriums 1932 eingestellt wurde.[1]

Die nationalsozialistische Regierung beseitigte diesen Zustand. Im Februar 1937 trat durch Gesetz an die Stelle der „Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft“ die „Deutsche Reichsbahn“ als unmittelbares Reichsunternehmen. Sie bildete ein Sondervermögen des Deutschen Reiches mit eigener Wirtschafts- und Rechnungsführung, das durch den Reichsverkehrsminister verwaltet wurde. Die Bahn mußte in der DDR als „Reichsbahn“ wegen der Besitzungen und Betriebsrechte, die die Reichsbahn im Westteil Berlins hatte und über die die DDR auch während des Kalten Krieges verfügte, weiterfirmieren. Die Rechte an der S-Bahn in West-Berlin wurden erst in den 1980er Jahren von der DDR an den West-Berliner Senat übergeben.

Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes

Reichsbahn

1943
1944
  • Präsident Dr. Emil Beck 29.7.1944 mS
  • Ministerialdirektor Dr. iur. Josef Müller 12.9.1944 oS
  • Präsident Dr. iur. Walter Bürger 7.12.1944 mS
  • Oberinspektor Wilhelm Gries 7.12.1944 mS
  • Präsident Dr. Ing. Karl Remy 7.12.1944 mS
  • Präsident Dr.-Ing. Günther Wiens 7.12.1944 mS
  • Oberrottenmeister Peter Hölzer 7.12.1944 mS
  • Reichsbahnsekretär Karl Komp 7.12.1944 mS
  • Reichsbahnsekretär Johann Koser 7.12.1944 mS
  • Lokomotivführer Gustav Maldacker 7.12.1944 MS
1945
  • Präsident Dr. iur. Wilhelm Schell 30.1.1945 mS
  • Oberinspektor Ludwig Kirsch 20.2.1945 mS
  • Präsident Julius Metzger 20.2.1945 mS
  • Präsident Dr. iur. Heinrich Zechmann 20.2.1945 MS

Reichsverkehrsministerium

Tochtergesellschaften

Filmbeiträge

„Reichsbahn-Jahresschauen“ (1936–1937, Kulturfilm)
„Mensch hinter Maschinen“ (1937, Kulturfilm)

Weitere

Filme

  • Fliegende Züge (1933)
  • Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn (1933)
  • Die Reichsbahn-Zentralschule Brandenburg-West (1934)
  • Die Reichsbahn unterfährt Berlin (1935)
  • Der Gläserne Zug (1935)
  • Die Jahrhundertfeier der deutschen Eisenbahnen (1935)
  • Mensch hinter Maschinen (1937)
  • Ungarnfahrt 1937 – 400 Reichsbahnbeamte zwischen den rot-weiß-grünen Grenzpfählen (1938)
  • Schienen und Soldaten. Das Reichsbahnjahr 1939 (1941)
  • Im Dienst der Wirtschaft. Grundsätze der Tarifbildung der Deutschen Reichsbahn (1940/1941)
  • Reichsbahnsport: Frauengymnastik (1941)
  • Reichsbahn in Rußland (1941/1942)
  • Schwerlasttransport. I. Teil. Beförderung schwerer Lasten mit Straßenfahrzeugen der Reichsbahn (1942)

Siehe auch

Literatur

  • Karl von Stieler: Der Dawes-Plan und die Reichseisenbahn, Stuttgart 1926
  • Adolf Garter / Theodor Kittel: Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, ihr Aufbau und ihr Wirken, 1930

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 9, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1942