Stieler, Karl
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Karl Stieler (selten auch als von Stieler geführt; 19. März[1] 1864 in Heilbronn; 16. Februar 1960 in Berlin) war ein deutscher Offizier, Rechtswissenschaftler, Verwaltungsjurist, Ministerialbeamter, Staatssekretär und Verkehrspolitiker.
Inhaltsverzeichnis
Chronologie
- 1864 geboren als Sohn des Kommerzienrats Konstantin Stieler
- Besuch des Gymnasiums in Heilbronn am Neckar mit Abitur
- 1882 bis 1886 Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und München
- 1886 Referendar
- 1887/88 Einjährig-Freiwilliger im Feld-Artillerie-Regiment „König Karl“ (1. Württembergisches) Nr. 13
- 1891 Gerichtsassessor
- 1894 Richter am Amtsgericht Stuttgart
- 1896 Mitarbeiter in die Domänendirektion des Königreichs Württemberg
- 1899/90 Finanzrat und Mitglied der Generaldirektion der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen
- 1904 bis 1907 Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat im Reichseisenbahnamt
- 1908 Staatsrat des Großherzogtums Baden sowie Präsident der Generaldirektion der Württembergischen Staatseisenbahnen
- im selben Jahr wurde von den Architekten Eisenlohr und Weigle ein Landhaus für Karl Stieler in Böblinger Straße Nr. 22 in Bebenhausen gebaut, 1914 vom selben Architekturbüro vergrößert; inzwischen ist das Haus in Hanglage Kulturdenkmal.
- 1914/18 als Leutnant der Reserve im 4. Badischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 66
- am 2. Mai 1915 als Offizier in der 2. Batterie verwundet
- 1918/19 als Oberleutnant der Landwehr aus dem aktiven Dienst entlassen
- 1919 zunächst Unterstaatssekretär und kurz darauf neben Max Peters Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium
- er bekleidete dieses Amt bis November 1923 unter den Reichsverkehrsministern Johannes Bell, Gustav Bauer, Wilhelm Groener sowie Rudolf Oeser. Zugleich war er dort Leiter der Eisenbahnabteilung sowie Vorsitzender des Reichseisenbahnrats und gilt manchen als eigentlicher Vater der Reichsbahn während der Weimarer Republik.
- 1923 Ruhestand
- 1923/24 bis 1934 Vizepräsident des Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahngesellschaft (neben dem Engländer Sir William )Acworth, wohnhaft als Staatssekretär a. D. in Bebenhausen bei Tübingen
Tod
Staatssekretär a. D. Dr. jur. h. c. Karl Stieler verstarb 1964 und ruht auf dem Klosterfriedhof in Bebenhausen; die Evangelische Kirchengemeinde Bebenhausen führt ihn dort als „Karl von Stieler“.
Mitgliedschaften (Auswahl)
- Korporierter der Akademischen Gesellschaft Stuttgardia Tübingen
- seit 1919 Mitglied der Staatswissenschaftliche Gesellschaft zu Berlin
- Vortragender 1920 und 1922
- seit 1924 Mitglied des Verwaltungsrates der Reichsbahn
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Ehrendoktor der Juristischen Fakultät der Universität Tübingen
- Akademischer Ehrenbürger der Technischen Hochschule Stuttgart
- Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- Ehrenbürger von Tübingen-Bebenhausen am 8. März 1954
Schriften
- Die deutschen Eisenbahnen unter der alten und der neuen Reichsverfassung, Stuttgart 1924
- Grundfragen aus dem Gebiete des deutschen Eisenbahnwesens, Stuttgart 1925
- Der Dawes-Plan und die Reichseisenbahn, Stuttgart 1926
- Der Internationale Eisenbahnverband und die Entwicklung älterer internationaler Eisenbahnorganisationen seit Kriegsende, Berlin 1926
- Die Gestaltung der Gütertarife im internationalen Eisenbahnverkehr, in: Deutsche-Wirtschaftszeitung 22/23, S. 506
- Autonomiebestrebungen bei Staatseisenbahnen, in: „Tübinger Abhandlungen zum öffentlichen Recht“, 9. Heft, Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart 1927[2]
- Kostensenkung durch Bauforshungen, Berlin 1932
- Die Bedeutung der menschlichen Arbeitskraft im Baubetrienb, Eberswalde 1933
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
- Herrmann A. L. Degener (Hg.): Wer ist wer?, Band X. Ausgabe, Verlag Herrmann Degener, Berlin 1935