Deutsche Sammlung
Deutsche Sammlung | |
Parteivorsitzende | Hans Ewers |
Stellvertretende Vorsitzende | Schwartz |
Geschäftsführer | Horenkohl |
Gründung | Herbst 1945 |
Gründungsort | Lübeck |
Auflösung | 22. März 1946 (Fusion) |
Ausrichtung | Nationalkonservatismus |
Die Deutsche Sammlung (kurz: DS) war eine politische Partei in der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die von 1945 bis 1946 in der Hansestadt Lübeck bestand.
Geschichte
Der damalige Pastor der lutherischen Gemeinde in Lübeck Gülzow sowie der Rechtsanwalt Hans Ewers gründeten im Herbst 1945 eine neue Partei, die den Namen Deutsche Sammlung trug. Beide waren während der Zeit der Weimarer Republik entweder in der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) oder in der Deutschen Volkspartei (DVP) tätig. Wie viele Nachkriegsgründungen war der auf den Lübecker Raum begrenzten Partei nur eine kurze, wenn auch nicht ganz erfolglose, Lebensdauer beschieden. So konnten sich Vertreter der Vereinigung beispielsweise bei den Neuwahlen der dortigen Industrie- und Handelskammer gegen Kandidaten der CDU durchsetzen.
Zum ersten Vorstand der deutschen Sammlung gehörten die Rechtsanwälte Hans Ewers (einst DVP) und Schwartz (einst Kreisvorsitzender der DNVP in Prenzlau) sowie der frühere Geschäftsführer des Alldeutschen Verbandes Horenkohl. Mit Propst Pautke hatte man zudem einen der führenden Geistlichen der Lübecker Landeskirche in seinen Reihen.
Die britischen Militärbehörden, die weite Teile des nordwestlichen Deutschlands besetzten, sahen in der Deutschen Sammlung eine „ultranationalistische“ Vereinigung, die der Militärregierung möglicherweise feindlich gesinnt sein könnte. Aus diesem Grunde lehnte sie den am 25. September 1945 eingereichten Lizenzierungsantrag im November ab. Andere ordneten die Partei dem national-konservativen Lager zu.
Fusionsverhandlungen zwischen der Deutschen Sammlung und der örtlichen Lübecker CDU scheiterten. Für letztere stand sie zu weit rechts; Hans Ewers wiederum wähnte die Christdemokraten zu nahe am linken Parteispektrum. Mehr Übereinstimmungen gab es hingegen mit der von Reinhold Wulle geführten Deutschen Aufbaupartei (DAP). Unter Beibehaltung des alten Namens bildete sie deren Lübecker Kreisverband, was am 14. Februar 1946 beschlossen wurde, als weitere nationale Gruppierungen wie die Deutschdemokratische Aufbau-Partei (DDAP) oder die Wiederaufbau-Partei (WAP) ihre Zusammenarbeit mit der DAP erklärten. Bei der Fusion der Deutschen Aufbaupartei und der Deutschen Konservativen Partei (DKP) zu einer neuen Partei namens Deutsche Konservative Partei – Deutsche Rechtspartei (DKP-DReP) am 22. März 1946 wirkte die Deutsche Sammlung mit, um dann wiederum am 11. November 1947 Teil der Deutschen Partei (DP) zu werden.